Feuerwehr evakuiert Lebenshilfe-Wohnheim

Foto: Feuerwehr Heiligenhaus

Von außen sah es dramatischer aus, als es war: Am Freitag evakuierte die Feuerwehr das Wohnheim der Lebenshilfe an der Abtskücher Straße. Mehrere Bewohner mussten mit ihren Rollstühlen ins Freie gebracht werden - zum Glück nur eine Übung.

Am 2. Mai rückte die Feuerwehr an die Abtskücher Straße aus: Am Wohnheim der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung parkte ein großes Löschfahrzeug mit eingeschaltetem Blaulicht, Einsatzkräfte setzten Atemschutzgeräte auf und betraten das Wohnheim. Zum Glück handelte es sich nur um eine Übung, die jedoch ihre Besonderheiten hatte.

Seit rund drei Jahren gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem Wohnheim, unter der Leitung von Jörg Dornieden, und der Feuerwehr. „Behinderte Menschen können in Extremsituationen ganz anders und unvorhergesehen reagieren als nichtbehinderte Menschen“, schildert Dornieden, „wenn den Bewohnern die Situation vertraut ist, in der Sie sich befinden, ist es für alle einfacher.“ Seit 2011 treffen sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr regelmäßig mit der Lebenshilfe, um einander kennenzulernen und Berührungsängste abzubauen. So lernen die Feuerwehrleute viel im Umgang mit behinderten Menschen, im Gegenzug lernen die Bewohner die Feuerwehr kennen.
Die längere Zusammenarbeit machte sich bei der Übung bezahlt: Fast alle Bewohner ließen sich von der Feuerwehr nach unten begleiten, manche freuten sich bei einem Wiedersehen. Einfach war es jedoch nicht: Mehrere Rollstuhlfahrer mussten durch das Treppenhaus nach unten getragen werden. Mit Absicht wurde auf Schnelligkeit kein Wert gelegt: „Wichtig ist, dass das Vertrauen der Bewohner zu den Einsatzkräften weiter gestärkt wird und eine kontrollierte Evakuierung funktioniert“, erklärt Michael Batz von der Feuerwehr.

Die Übung endete für alle mit einer Wurst vom Grill und Getränken. Viele Bewohner hatten allerdings noch nicht genug und wollten auch einmal den Helm oder die Jacke der Feuerwehr anprobieren. Hierbei stellten sich einige Bewohner schon als regelrechte „Feuerwehr-Fans“ heraus, die sich nun auf die nächsten Übung im Oktober freuen.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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