Hagener Landgericht: Zwei Jahre und drei Monate Haft für "Coni Conradi"

Foto: Sylvia Mönnig

(Text von Patricia Prange)

Kaum war ein 34-jähriger Mann aus Iserlohn im offenen Vollzug, nutzte er die neue „Freiheit“, um weitere Straftaten zu begehen. Zehn Mal bot der notorische Betrüger Menschen in ganz Deutschland Waren unter anderem über Ebay an. Am Freitag hat er die Taten gestanden und „kassierte“ vom Hagener Landgericht zwei Jahre und drei Monate.

Im August vergangenen Jahres brach für den Mann eine neue Zeitrechnung an. Er „brummte“ zwar noch eine Haftstrafe wegen gewerbsmäßigen Betruges ab. Aber er kam in den offenen Vollzug. Sogleich begann er fleißig sein Handy zu nutzen, um Waren bei Internetauktionshäusern einzustellen und zum Kauf anzubieten. Zehn Menschen aus ganz Deutschland „bissen an“ und kauften kräftig ein. Eine Frau ersteigerte ein Reifenset für 204 Euro. Sie war die einzige Kundin, die ihr Geld vom Angeklagten später zurückbekam. Andere Kunden kauften XBoxen und Playstations für rund 190 Euro plus Versandkosten. Aber der 34-jährige dachte gar nicht daran, die Waren zu liefern. Zum Teil besaß er die Spielekonsolen gar nicht.

34-jähriger Iserlohner gesteht / Motiv unbekannt

Auf einen Laptop für 505 Euro – sein teuerstes Angebot – wartete er angeblich, um es dem Kunden zu schicken. Immer wieder sei jedoch bei den Lieferungen was dazwischen gekommen, beteuerte der Mann vor Gericht. Dennoch gab er zu, die Sachen verkauft zu haben und dabei kurzerhand Adressen seines Onkels und seiner damaligen Lebensgefährtin genutzt zu haben. Das Geld wanderte aber auf sein Girokonto. Bloß über sein Tatmotiv schwieg der Mann beharrlich. „Ich geb’s zu, aber ich möchte mich zu den Gründen nicht äußern“, so der 34-jährige, der sich im Internet gerne „Coni Conradi“ oder „Powerroestel“ nannte, einen Aliasnamen, den er auf Facebook gefunden hatte.
Seit Jahren war er immer wieder durch Betrügereien aufgefallen. Bestellte unter anderem auf Erotikseiten und gab falsche Adressen und Bankverbindungen an. Dafür war er bereits zu zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden.
Am Freitag kam noch einmal kräftig oben was drauf: Das Gericht wertete das Geständnis zwar positiv, aber die vielen einschlägigen Vorstrafen und die Tatsache, dass die Taten im offenen Vollzug begangen wurden, wirkten sich negativ für den Mann aus. Da half es auch nichts, dass er versprach, den Schaden bei jedem einzelnen Kunden wieder gutzumachen.

Autor:

Karola Schröter aus Hemer

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