Hilfsaktion des Herdecker Krankenhauses
Über die Grenzen hinaus

Tabea Willmeroth  (l.)und Dr. med. Nicolas Aschoff (r.) reisen nach Makeni/Sierra Leone und setzen sich vor Ort gegen Missstände in der Kindernotfallversorgung ein. | Foto: Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke
  • Tabea Willmeroth (l.)und Dr. med. Nicolas Aschoff (r.) reisen nach Makeni/Sierra Leone und setzen sich vor Ort gegen Missstände in der Kindernotfallversorgung ein.
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HERDECKE.  Am Sonntag, 19. September, reiste ein sechsköpfiges Team aus dem Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke mit dem Verein L’appel Deutschland, nach Sierra Leone, um im Rahmen des PEAST Projektes, Mitarbeiter aus dem Magbenteh Community Hospital, Makeni, in der Kindernotfallversorgung zu schulen. Neben theoretischem und praktischem Fachwissen in der Triage und der Notfallversorgung von Kindern wird das Team auch einen Fokus auf die Behandlung von Frühchen legen.

Das PEAST-Projekt ist ein Unterprojekt des Programmes Stärkung der Müttergesundheit und Senkung der Kindersterblichkeit in Sierra Leone, das 2020 von L’appel Deutschland ins Leben gerufen.

Nach einem erfolgreichen Start im November 2020 folgen nun die Kurse sechs bis neun von insgesamt zwölf Schulungen, die bis 2022 zu unterschiedlichen Themen im Magbenteh Community Hospital stattfinden. Inzwischen wurden bereits über 120 Fachkräfte in Makeni geschult.
Tabea Willmeroth, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin der Station acht West/Kinderintensivstation und Pflegepädagogin, wird für fünfeinhalb Wochen vor Ort sein und als erste Pflegefachkraft das Ärzteteam erweitern.

„Ich bin gespannt, was auf mich zukommt. Auf unserer Intensivstation sind wir technisch bestens ausgestattet, eine Triage zur Behandlung der Patienten ist hier kaum nötig. Zudem möchte ich im Bereich des Stillmanagements unterstützen. Wenn Mütter in Sierra Leone nicht stillen können, bedeutet das oft, ein Kind zu verlieren. Gerade hier kann man aber schon mit wenigen Maßnahmen sehr viel erreichen.“ Im Gepäck hat sie bereits Spenden wie Stillhütchen oder Milchpumpen, die sie selbst organisiert hat.

Als 2014 das Ebola-Virus in Sierra Leone ausbrach, waren Dr. med. Nicolas Aschoff, damals noch Medizinstudent, sowie zwei Kommilitonen für ein Praktikum in Sierra Leone. Weil die verantwortlichen Ärzte alle das Land verließen, übernahmen die drei kurzerhand die medizinische Versorgung am Magbenthe Community Hospital und bauten, nach dem Konzept von Ärzte ohne Grenzen, eine Isolierstation auf, um den Menschen vor Ort zu helfen.

„Diese Aktion hat damals viel Aufmerksamkeit erregt. Durch die zahlreichen Spenden konnten wir ein Konzept entwickeln, um gezielt Personal im Krankenhaus ausbilden und die zu Kindergesundheit verbessern“, erklärt Dr. med. Nicolas Aschoff, Vorstand und Projektleiter L’appel Deutschland sowie Assistenzarzt der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke.

Evaluiert wird das Projekt in Kooperation mit der Initiative Weltgesundheit und der Friede Springer Stiftungsprofessur für globale Kindergesundheit der Universität Witten/Herdecke. „Durch die Auswertung der Fragebögen konnten wir zeigen, dass die PEAST-Kurse eine signifikante Verbesserung der Wissensvermittlung in einer kurzen Zeitspanne erzielen sowie nachhaltig umgesetzt werden. Das bestätigte auch das persönliche Feedback des geschulten Personals“, so Dr. med. Nicolas Aschoff. Mehr Informationen zu dem PEAST-Projekt gibt es unter www.lappel.de.

Unterstützen Sie das Projekt!

L'appel Deutschland e.V.
IBAN: DE88 3702 0500 5555 5444 41
BIC: BFSWDE33XXX
Bank für Sozialwirtschaft Spendenkonto

Autor:

Julia Wienecke-Berta aus Hagen-Vorhalle

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