Totenkopf-Mann Heino rockt Crange
Eine kleine Spitze konnte sich Vizekanzler Sigmar Gabriel dann doch nicht verkneifen: „Wenn mal die Kapelle fehlt: Bei uns in Goslar (seinem Geburtsort) wird jeden Tag vier Mal das Steigerlied gesungen.“
Aber der leicht verspätete Auftritt des Herner Bergmannsorchesters trübte die Stimmung im Bayernzelt mitnichten: Die Eröffnung der 579. Cranger Kirmes war ein Fest für Fans.
Der Mann mit der Nietenjacke
Wenn auch Wirtschaftsminister Gabriel vorwarnte, ihm sei der Fass-Anstich schon zwei Mal misslungen („geht lieber ein bisschen auf die Seite“), so schaffte es OB Horst Schiereck bravourös, mit zwei Schlägen das Bierfass anzustechen und dann Platz zu machen für den Mann mit Nietenjacke, Totenkopfring und umgehängtem Kreuz: Heino. Der hatte seine Band mitgebracht und stieg gleich fulminant mit „Junge“ ein (Die Ärzte), gefolgt von „Augen auf!“ (Oomph).
Heino rockte das Bayernzelt aus dem Stand. Da verzieh man ihm auch Gemeinplätze wie: „Ich glaube, wir Männer werden die Frauen nie verstehen.“ Ehefrau Hannelore, die den Auftritt ihres Mannes verfolgte, lächelte fein, konnte er sich doch endlich mit ihr ein „Haus am See“ leisten. Und dann wummerte der Erfolgstitel von Peter Fox in die Menge, die sich mit den zuvor verteilten Heino-Gesichtsmasken eifrig Luft zufächelte. Auch der Barde auf der Bühne griff mitunter zum Handtuch – bei der Crange-Eröffnung scheint eben die Sonne. Da ist Hitze angesagt.
Knacken wie in Wacken
Nach „Willenlos“ (Marius Müller-Westernhagen) ließ Heino es „knacken wie in Wacken“, denn: „Der Auftritt mit Rammstein war für mich der Höhepunkt meiner Karriere.“ Dann ging die „Sonne“ auf.
Aber Heino wäre nicht Heino, wenn er nicht auch seine Klassiker singen würde. „Sie haben mich groß gemacht.“ Kaum donnerte er „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ ins Mikro, fingen alle an, begeistert mitzuklatschen.
Autor:Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig |
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