Herne als Vorbild für den Fairen Handel im Revier

Das Netzwerk Faire Metropole Ruhr zog Bilanz. Mit dabei der Herner Eine-Welt-Koordinator Markus Heißler, Manni Breuckmann, OB Sierau, Dortmund und weitere NetzwerkerInnen.
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Ruhrgebietsstädte auf dem Weg zur Fairen Metropole
Herne als Vorbild für den Fairen Handel im Revier

Ein dreifaches Jubiläum bot am Montagmittag den Anlass für eine Zwischenbilanz des Netzwerks "Faire Metropole Ruhr" auf der Essener Zeche Zollverein vor der Presse: Vor 20 Jahren wurde der sogenannte Rio-Prozess gestartet, mit dem Klimaschutz und globale soziale Verantwortung in der internationalen Politik zum Thema wurden. Vor 20 Jahren wurde auch der Verein TransFair gegründet, der entscheidend dazu beigetragen hat, dass fair gehandelte Produkte mittlerweile in den meisten deutschen Einzelhandelsgeschäften zu finden sind. Und vor zwei Jahren verpflichteten sich sämtliche Ruhrgebietsstädte mit der Unterschrift ihrer Oberbürgermeister unter die "Magna Charta Ruhr" dazu, künftig keine Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit mehr zu verwenden.

Moderator Manni Breuckmann, selber "Botschafter" des Netzwerks "Faire Metropole Ruhr" verwies zu Beginn der Pressekonferenz darauf, dass weltweit inzwischen schon über tausend Städte als "Fairtrade-Stadt" ausgezeichnet wurden. 1.000. Fairtrade-Stadt sei übrigens die Ruhrgebietsstadt Herne.

„Unsere Stadt ist Vorbild für die anderen Ruhrgebietskommunen. Wir sind seit einem Jahr Fairtrade-Stadt und würden uns freuen, wenn die anderen Städte uns folgen würden. Dafür arbeiten wir auch intensiv mit im Netzwerk Faire Metropole Ruhr,“ so Markus Heißler vom Herner Eine Welt Zentrum. Der Eine Welt Koordinator ist Sprecher der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Herne und auch des Ruhr Netzwerks.

TransFair-Geschäftsführer Dieter Overath betonte die Verbindung von Wirtschaft und Handel sowie Kommunen und Zivilgesellschaft bei der Weiterentwicklung der Idee des fairen Handels. In England, von wo diese Idee ausgegangen sei, seien jetzt schon über 500 Fairtrade-Städte ausgezeichnet: "Da gibt es schon einen Altag des fairen Handels." Neben Kaffee und Tee spielten Blumen, Früchte und Säfte sowie Schokolade und Baumwolle eine wichtige Rolle im fairen Handel.

Andreas Peppel vom Einzelhandelsverband Westfalen-Münsterland zeigte auf, dass fairer Handel noch ein Nischendasein friste: Der Jahresumsatz betrage zwar mittlerweile rund 400 Mio. Euro, dem gegenüber stünde aber ein Gesamtumsatz von 400 Mrd. Euro im Handel. "Immer mehr Einzelhändler haben aber inzwischen auch begriffen, wie wichtig faire Produkte im Regal für das Image sind und dass sich mit fairen Produkten sehr wohl Geld verdienen lässt." Hinzu komme die meist sehr hohe Qualität der Produkte.

Der Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau erklärte: "Wer mal Kinder im Steinbruch hat Steine klopfen gesehen, der weiß, dass da noch viel getan werden muss." Deshalb sei es selbstverständlich gewesen, dass die Ruhrgebiets-Oberbürgermeister die Magna Charta Ruhr gegen ausbeuterische Kinderarbeit unterzeichnet hätten.

Vera Dwors vom Netzwerk "Faire Metropole Ruhr", benannte als nächstes Ziel: "Bis Ende 2012 wollen wir alle 53 Ruhrgebietsstädte und alle vier Ruhrgebietskreise auf den Weg zu Fairtrade-Stadt oder -Kreis gebracht haben." Bislang seien 7 Städte und der Kreis Wesel ausgezeichnet; etliche weitere Ruhrgebietsstädte seien unmittelbar vor dem Start oder sogar schon kurz vor der Auszeichnung.

Autor:

Markus Heißler aus Herne

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