Kaffeefahrt ins Nirgendwo

Frühstück, Sektempfang, Werksmesse, Führung mit Showeinlage und weitere Attraktionen vor Ort – so werden derzeit Herner Bürger mit personalisierten Anschreiben auf eine Tagestour gelockt.

Doch hinter der preiswerten Fahrt verbirgt sich eine als Kaffeefahrt getarnte Verkaufstour, bei der den Teilnehmern meist minderwertige Waren zu überteuerten Preisen angedreht werden.

„Auf keinen Fall sollten die Angeschriebenen an einer solchen Fahrt teilnehmen. Aus dem Schreiben ist überhaupt nicht ersichtlich wo die Reise hingeht und zudem sind die professionellen Veranstalter so gut geschult, dass ganz schnell dazu verleitet wird, Verträge zu unterschreiben oder gleich das Portemonnaie gezückt wird. Das Geld ist dann oft weg, auch wenn der Kaufvertrag hinterher widerrufen werden kann“, warnt Veronika Zoller, Leiterin der Herner Verbraucheberatung.

1000 Euro gewonnen - aber gar nicht mitgemacht!

Auch beim Wochenblatt haben sich bereits erste „Gewinner“ der Tour ins Nirgendwo gemeldet. Einer hat angeblich 1000 Euro in bar bei einem „großen Preis-Rätsel“ gewonnen. Er hat aber an gar keinem Gewinnspiel teilgenommen.
Preiswerten Touren mit vielen Extras sollte man stets misstrauisch begegnen! Sinnvoll sei es, so Veronika Zoller, das Angebot zu einer Kaffeefahrt und besonders das Kleingedruckte vor der Buchung sorgfältig zu lesen. Sämtliche Kosten – auch zusätzliche Extras – und sons-tige Teilnahmebedingungen sollten vorher zusammengetragen und geprüft werden. Bei Ungereimtheiten am besten Angehörige, Betreuer oder Mitarbeiter der Verbraucherzentrale um Rat fragen. Im Zweifel sollten Interessenten besser zu Hause bleiben.
Rentnern Geld aus der Tasche locken
Veranstalter von Kaffeefahrten haben nichts zu verschenken, sondern treiben mit Rentnern und Pensionären ein für sie einträgliches Spiel und mit den ermittelten Adressdaten zusätzlich noch einen regen Handel. Während einer mehrstündigen Präsentation werden Teilnehmer von geschulten Verkäufern geschickt zum Kauf von zweifelhaften Gesundheitspräparaten, Rheumadecken, Werkzeug oder Küchengeräten zu völlig überzogenen Preisen animiert. Laufen diese Geschäfte nicht gut, werden die Verkäufer oft aggressiv.
www.vz-nrw.de/Herne

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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