Frauenhaus Herten: Zuflucht seit 25 Jahren

Häusliche Gewalt ist kein Kavaliersdelikt. Foto: Th. Seiffert
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  • Häusliche Gewalt ist kein Kavaliersdelikt. Foto: Th. Seiffert
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Seit 25 Jahren finden von Gewalt betroffene Frauen menschliche Wärme, Schutz und Geborgenheit im Frauenhaus Herten. Die angenehme vertrauensvolle Atmosphäre in ihrem Hause ist Andrea Becker, Leiterin des Frauenhauses und ihren Kolleginnen Sabine Beerwerth, Dagmar Jekubczik-Gyrnich und Marina Kempa besonders wichtig. Seit 1986 bietet des Haus in Herten Zuflucht für misshandelte Frauen und ihre Kinder. Sechs Zimmer, ein wohnlicher Gemeinschaftsraum und eine helle Küche bieten jährlich 130 bis 140 Menschen ein vorübergehendes Zuhause. Hier kommen sie zur Ruhe, können sich unbeeinflusst Zukunftsgedanken machen und werden professionell, zum Beispiel bei Behördengängen unterstützt. „Viele Frauen die zu uns kommen, sind total verängstigt, blockiert aber auch überdreht“, beschreibt Andrea Becker die Situation der Frauen. „Besonders stolz sind wir daher auch auf unseren „Snoezelen-Raum“. „Die Einrichtung dieses speziellen Entspannungsraumes wurde nur durch Spenden der Hertener Bevölkerung möglich. Dieser abgeschirmte Bereich ist stundenweise jeweils einer Person in Begleitung einer Mitarbeiterin vorbehalten. Durch gedämpfte Musik, wechselnde Licht- und Farbimpulse und einer beweglichen Liegefläche finden gestresste, verängstigte Menschen eine einzigartige Form der Entspannung“, berichtet Diplom-Sozialarbeiterin Sabine Beerwerth. Besonders einfühlsam kümmert sich Erzieherin Dagmar Jekubczik-Gyrnich um die Betreuung der Kinder. Auch Jasmin M.* hat zwei ihrer Kinder mit ins Frauenhaus gebracht. Die 42-Jährige suchte schon mehrfach nach Schlägen und Misshandlungen ihres Ehemannes Zuflucht in einem Frauenhaus. Doch aus Verantwortung und Liebe zu ihren Kindern kehrte sie stets zurück.
Viele Jahre wurde sie gedemütigt, später auch geschlagen. Immer suchte sie eigene Fehler, sie fand keine Lösung. Eine Trennung kam für die Muslimin nicht in Betracht. Nachdem ihr Mann vor acht Jahren als Bauarbeiter arbeitslos wurde, verschärfte sich die Situation immer mehr. Jasmin M. berichtet: „ Ich konnte nicht mehr. Immer nur Sorge um die Kinder und Schläge. Freunde unterstützten mich und brachten mich hierher. Hier im Frauenhaus habe ich sehr gute Hilfe. Alle sind sehr gut zu mir.“ Für Jasmin M. steht jetzt fest, sie geht nicht mehr zurück. Mit Hilfe der Mitarbeiterinnen fand sie für sich und ihre jüngsten Kinder eine betreute Unterkunft in einem anderen Bundesland. Jetzt kann sie ihre Zukunft neu gestalten. „Ohne das Frauenhaus hätte ich keinen Ausweg gewusst!“, Jasmin M. rät auch anderen verzweifelten Frauen zu diesem Schritt. Frauenhaus-Notruf: 0 23 66 / 10 67 67 „Viele Aktivitäten des Frauenhauses waren und sind nur durch Spenden möglich. Deshalb geht ein großes Dankeschön an alle engagierten Hertener Mitbürger“, betont Frauenhaus-Leiterin Andrea Becker. „Ein besonderer Dank gilt den „Ohrenschmausen“. Die bekannte Hertener Frauenkabarettgruppe lädt anlässlich des 25. Bestehens des Hertener Frauenhauses mit ihrem Programm „Wechseljahre“ zu einem Benefizkonzert am 4. November um 20 Uhr ins Glashaus Herten ein. (Pos)
*Name von der Redaktion geändert

Autor:

XY Z aus Sonsbeck

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