Seniorenzentrum Erikaweg nimmt an bundesweiter Studie teil
Medikamente optimal nutzen

Pflegefachkraft Danielle Mössing, Inge Funk Fachapothekerin für gerlatrische Pharmazie und Ernährungsberatung. Foto: Michael de Clerque
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Hilden. Viele Menschen - auch Senioren - nehmen zwischen fünf bis 15 verschiedene Medikamente. Das kann zu einem Risiko werden. "Grundsätzlich stellen wir Bewohner nicht mit Medikamenten oder Psychopharmaka ruhig", betont Beate Linz-Eßer. Die Geschäftsführerin des städtischen Seniorenzentrums erklärt, dass "unser Ziel ist, unseren Bewohnern eine optimale Medikamentenversorgung zu ermöglichen. " Deswegen nehme das Seniorenzentrum an der Studie "Hausärztliche Initiative zur Optimierung der Patientensicherheit bei Polypharmazie (Hiopp)" teil. Ziel der Studie des Universitätsklinikums Düsseldorf sei, die Medikamenteneinnahme zu analysieren und anschließend zu optimieren. Um das zu erreichen, beteiligen sich in Hilden 42 Bewohner, die jeweiligen Hausärzte und zwei Psychiater, die Pflegekräfte des Seniorenzentrums und die Hausapotheke.
"Ohne die freiwillige Bereitschaft vor allem der Senioren würde es nicht funktionieren", erklärt Angela Fuchs. Die Diplom-Psychologin begleitet die Studie für die Universität. Zeitgleich finden ähnliche Untersuchungen in drei weiteren Regionen in Deutschland statt. In jeder Region gebe es je eine Interventions- und eine Kontrollstudie. Im Rahmen der Interventionsstudien, wie in Hilden, werde nach der Analyse die Medikamentenabgabe und Aufnahme am Ende optimiert.
"In Hilden läuft es besonders gut", erklärt Fuchs im Rahmen des Pressegesprächs zur Vorstellung und Start der Studie.
"Wir schauen bei jedem Bewohner bereits heute genau auf die Medikamente", betont Inge Funke, Apotheke Am Strauch. Als einer der ersten Apothekerinnen in NRW erwarb sie bereits vor vielen Jahren die Zusatzqualifikation als Fachapothekerin für geriatrische Pharmazie und Ernährungsberatung. "Vergessen wird, dass auch die Einnahme der Medikamente wichtig ist: vor oder nach einer Mahlzeit und natürlich auch die Tageszeit", betont die Apothekerin. Dabei sei die Einbindung des Pflegepersonals besonders wichtig, das darauf achten sollte. Zudem wisse nur die Pflege, ob Bewohner unter Schluckbeschwerden leiden, um unter Umständen die Medikation auf andere Einnahmemöglichkeiten umzustellen. Und natürlich sei die Rückmeldung der Pflege bei einer Medikamentenumstellung wichtig, wenn es danach beispielsweise zu Schwindel oder Stürzen komme.
Genau da setzt die Studie an: Alle Medikamente der Beteiligten werden erfasst und durch die Apothekerin auf Wechselwirkungen überprüft. Die Ergebnisse erhalten anschließend die behandelnden Ärzte. Die entscheiden, ob die bestehende Medikation beibehalten werden muss oder Änderungen möglich sind. Bei einer Veränderung informieren die Ärzte ihrerseits die Pflege und die Apotheke.
"Durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten steht am Ende die Optimierung der Medikation. Der Vorteil liegt bei allen Beteiligten, in erster Linie aber bei den Bewohnern, die oftmals weniger Medikamente nehmen müssen und besser vor Nebenwirkungen geschützt sind", so Fuchs. Während und nach der Studie gebe es zahlreiche Informationen für alle Beteiligten. Nach der Auswertung erhielten zudem alle noch "Werkzeuge" an die Hand, um die gewonnen Ergebnisse in den Alltag zu integrieren.
"Sicher bedeutet das zu Beginn erst einmal etwas mehr Arbeit", erklärt Annika Weidlinger, Qualitätsmanagementbeauftragte der Seniorendienste. Dank der computergestützten Dokumentation lasse sich der größere Aufwand aber gut n den Arbeitsalltag integrieren. "Etliche der Anforderungen erfüllen wir ohnehin schon", so Weidlinger.
"Am Ende dieser Studie gibt es nur Gewinner", freut sich Linz-Eßer. Auf die Ergebnisse, insbesondere im Vergleich mit der Kontrollgruppe, sei sie bereits jetzt gespannt. dh Pflegefachkraft Danielle Mössing, Inge Funke, Fachapothekerin für geriatrische Pharmazie und Ernährungsberatung mit Helga Baade, Bewohnerin des Seniorenzentrums. Fotos: Michael de Clerque "Bei der Studie gewinnen alle", sagt Beate Linz-Eßer. Die Geschäftsführerin des städtischen Seniorenzentrums.

Pflegefachkraft Danielle Mössing, Inge Funk Fachapothekerin für gerlatrische Pharmazie und Ernährungsberatung. Foto: Michael de Clerque
Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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