Hilfe für Magda: 28-jährige Hildenerin ist schwer an Krebs erkrankt

„Ich wollte schon immer Fotos mit Glatze haben“, erzählt Magdalena Urmes zu dem Fotoshooting, das ihr eine Fotografin ermöglicht hat. | Foto: privat
  • „Ich wollte schon immer Fotos mit Glatze haben“, erzählt Magdalena Urmes zu dem Fotoshooting, das ihr eine Fotografin ermöglicht hat.
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Die Diagnose war ein Schock für Magdalena Urmes, ihre Familie und ihre Freunde: Krebs mit Metastasenbefall. Mit einer Spendenaktion wollen ihre Freunde Magdalena soweit es geht unterstützen. Die 28-Jährige hat eine kleine Tochter.

„Kaffee oder lieber Wasser? Mit oder ohne Sprudel?“, Magdalena Urmes läuft nach der Begrüßung direkt in die Küche. Sie sieht anders aus als auf den Fotos, die ihre Freunde im Internet zur Spendenaktion veröffentlicht haben – Haarflaum auf dem Kopf statt langer Haare; das Gesicht ist breiter geworden. Sorgfältig geschminkt ist sie nach wie vor.

„Ganz ehrlich, ich war erleichtert, als die Haare ganz ab waren“, erzählt sie wenig später. „Sie sind einfach büschelweise ausgefallen, ich musste zuvor immer gucken, dass sie richtig lagen.“ Ihre Tochter Alina, 7 Jahre, durfte den Rasierer halten. Ihr Mann und ihr Vater ließen sich den Kopf ebenfalls rasieren. „Wir haben das Ganze gefilmt“, erzählt Magdalena.

Mitte Mai hatte sie eigentlich nur eine Routinekontrolle beim Gynäkologen. „In der Mittagspause wurde mir gesagt, ich sollte am besten direkt ins Krankenhaus gehen. Und als ich aus der OP aufwachte, standen meine Tochter, mein Mann, meine Mutter und meine Schwester an meinem Bett – an ihren Augen habe ich direkt gesehen, dass etwas nicht stimmte.“

Tumore in den Eierstöcken und in einem Teil des Darms, Metastasen in einem Teil des Harnleiters und vom Krebs befallene Lymphknoten – diese Organe wurden ebenso wie die Gebärmutter in einer weiteren, siebenstündigen Operation entfernt. Auch Magdalenas Leber ist befallen, hier konnten die Ärzte aber keinen Teil entfernen.

"Wir sind fast rund um die Uhr für sie da"

„Die Diagnose war ein Schock“, sagt Magdalena. „Der Mutterkrebs ist zwar entfernt, aber im ganzen Bauchraum sind noch Metastasen, wobei die Leber sehr stark befallen ist.“ Sie ist zunächst zu ihren Eltern gefahren. „Ich wollte ganz viel Zeit mit meiner Familie verbringen.“ Auch ihre Freunde besuchen sie mehr als regelmäßig: „Wir sind fast rund um die Uhr für sie da“, sagt Francesca Biesel, die auch den Spendenaufruf im Internet mit betreut.

Magdalena bekommt regelmäßig Chemotherapie, Morphium hilft gegen die Schmerzen. „Trotzdem fühle ich mich nicht richtig krank. Ich weiß, der Krebs ist in mir, aber ich fühle mich nicht so.“ Sie spricht ganz offen. „Magda ist unglaublich stark, stärker als wir alle“, sagt Francesca Biesel. Magdalena lacht und stupst ihre Freundin an: „Ich muss doch auf euch aufpassen – ihr müsst doch für mich da sein, wenn es mir schlechter geht.“

Und dann gibt es wieder andere Momente: Nach der Chemo sind ihre Knie und Beine geschwollen – „wie bei einer alten Frau“. Perlen rutschen ihr aus den Fingern, wenn sie ihrer Tochter helfen will. „Ich merke, dass ich schwächer werde.“
Nach drei Chemo-Zyklen erhält Magdalena am 17. August Bescheid, ob die Behandlung anschlägt. Im Internet hat sie nach Ärzten gesucht, die sich auf Metastasenbehandlung spezialisiert haben. „Aber wir gucken jetzt erst mal, was der 17. August bringt. Vielleicht brauchen wir gar nicht weiter zu suchen“, sagt ihre Freundin.

Die Ärzte sind bislang zufrieden, Magdalena hat vergleichsweise wenig Nebenwirkungen. „Ich achte auf vitaminreiche, gesunde Ernährung, damit ich möglichst viel Energie bekomme. Viele andere mit Krebs geben sich selbst auf. Aber ich will kämpfen, ich will es schaffen.“

Magdalena schafft es, der schweren Krankheit etwas Gutes abzugewinnen: „Vorher habe ich sehr viel gearbeitet. Jetzt habe ich Zeit für Familie und Freunde. Im Mai hatten wir uns nicht vorstellen können, dass wir den Sommer über so viel lachen würden – trotz der Diagnose.“

Die kleine Familie hat zusammen ein Wochenende in Bruinesse in den Niederlanden verbracht – möglich wurde dies unter anderem durch Spenden. „Wir bedanken uns von Herzen bei Euch“, schreiben Magdalena und ihre Familie auf der Internetseite. „Wir hatten wunderbare, erholsame Tage.“

Auf Magdalenas Wunschliste stehen zudem ein spezieller Entsafter, und eine Perücke. „Vor allem aber geht es um die Rechnungen vom Krankenhaus und der Apotheke“, sagt Francesca Biesel. Bei vielem muss die Familie in Vorkasse gehen, einiges bezahlt die Krankenkasse überhaupt nicht. Darunter sind Medikamente, die verhindern, dass Magdalena einen stark aufgeblähten Bauch hat. „Mit der Aktion ‚Helft Magda‘ wollen wir ihr Kranksein auf hohem Niveau ermöglichen.“

Magdalena und ihren Freunden ist zudem eine Botschaft wichtig: „Krebs betrifft nicht nur Ältere. Es ist so wichtig, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen“, sagt Magdalena. Vor der Diagnose hatte sie Magenprobleme und Rückenschmerzen – „Ich hatte aber auch schon zwei Bandscheibenvorfälle, habe dann die Schmerzmittel dafür genommen. Und bei einer Blutuntersuchung im November war noch alles in Ordnung gewesen.“

Wer Magdalena und ihre Familie unterstützen möchte, kann Spenden auf folgendes Konto überweisen: Jens Willems, IBAN: DE11 3002 0900 5230 5967 40, BIC: CMCIDEDD, Betreff: Helft Magda.

Charity-Party:
Um Magdalena zu unterstützen, gibt es am 28. August eine Charity-Party im Langenfelder Musik, Schneiderstraße 20. Die Eintrittsgelder (5 Euro pro Person, mitfeiern darf jeder ab 18 Jahre) werden gespendet. Vier DJs legen House Music auf: Kai Schulz, UniTy, Andi4Sound und Sauna Seb.

Autor:

Janina Krause (Rauers) aus Hilden

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