Grußwort zum Jahreswechsel in Hünxe
Bürgermeister Dirk Buschmann: "Lassen Sie sich nicht von Sorgen und Ängsten überwältigen."

Dirk Buschmann, Bürgermeister in Hünxe. | Foto: Gemeinde Hünxe
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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, selten war ein Jahreswechsel mit so viel Ungewissheit verbunden wie dieser. Die Lage in der Ukraine ist nach wie vor besorgniserregend. Auch die Corona-Krise ist nicht komplett abgeklungen. Die Preise steigen auf breiter Front immer weiter und insbesondere die Energiekosten übersteigen zunehmend die finanziellen Möglichkeiten von immer mehr Menschen auch in Hünxe.

Wann können wir unser normales Leben wieder ohne Einschränkungen leben? Mit diesen und vielen weiteren offenen Fragen gehen wir in das neue Jahr 2023. Umso wichtiger ist es mir deshalb, zentrale Dinge zu betonen, von deren Richtigkeit ich fest überzeugt bin.
Erstens: auch wenn das Thema in der öffentlichen Wahrnehmung in den Hintergrund getreten ist, Corona ist noch nicht Vergangenheit. Unser bester Schutz vor dem Coronavirus ist und bleibt die Impfung. Bitte kümmern Sie sich um diesen Schutz – für Sie selbst, aber auch für die Allgemeinheit. Wie gut Impfungen vor schweren, vor allem tödlichen Verläufen einer Coronainfektion schützen, können wir auch daran sehen, dass seit Sommer 2021 deutlich weniger Menschen mit oder an einer COVID-Erkrankung gestorben sind als in den Monaten zuvor.
Dennoch ist die Zahl der seit Beginn der Pandemie Verstorbenen für uns alle sehr bedrückend, selbstverständlich ist jede und jeder Einzelne ein Mensch zu viel. Wir als Gemeinschaft und ich ganz persönlich trauere mit den Familien und Freunden um diese Toten. Wir dürfen sie nicht vergessen.
 
Zweitens: Wir werden die Herausforderungen Energiekrise, Ukrainekrieg und Pandemie nur dann meistern, wenn wir weiter zusammenhalten. In den nunmehr fast drei Jahren, in denen weite Teile unseres Lebens vom Coronavirus bestimmt waren und sind, habe ich neben vielen traurigen Situationen eben auch sehr viele hoffnungsvolle erlebt. Gleiches gilt für die bewegenden Monate seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022. Welche Tragödien und welches Leid sich in der Ukraine ereignet haben, ist nicht zu greifen und auch nicht annähernd zu erfassen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. All den Betroffenen gilt deshalb unser ganzes Mitgefühl!

An ganz vielen verschiedenen Stellen in Hünxe gibt es eine unglaublich große Einsatz und Hilfsbereitschaft. Deshalb möchte ich ausdrücklich allen danken, die sich im vergangenen Jahr eingesetzt haben. Sei es im Kampf gegen das Virus oder sei es bei der Unterstützung der mittlerweile 80 Menschen aus der Ukraine, die wir in der Gemeinde Hünxe aufgenommen haben. Zu denen, die sich eingebracht haben, gehören zunächst ganz einfach alle, die sich an Regeln und Hinweise gehalten und, auch wenn es schwerfiel, sich eingeschränkt haben, sich haben impfen lassen und sich somit verantwortungsvoll gezeigt haben. Dazu aber zuvorderst gehören die Menschen im Gesundheits- und Rettungsdienst, die vielen Hauptamtlichen und Freiwilligen. Und dazu gehören die Menschen in Kirchengemeinden und Vereinen.

Für diese gelebte Solidarität bin ich zutiefst dankbar. Wir werden sie weiterhin brauchen, deshalb bin ich froh, dass sie für so viele Menschen in unserer Gemeinde zu ihrer Grundüberzeugung zählt. Wir müssen weiter aufeinander aufpassen, damit niemand auf der Strecke bleibt. Wir dürfen uns in dieser Situation nicht auseinanderdividieren lassen.
Die aktuelle Situation führt uns deutlich vor Augen, wie wichtig und wertvoll Ehrenamt und aktive Hilfe am Nächsten sind! Wie viel ärmer wäre unsere Gesellschaft ohne dieses Engagement?!

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung, der Kindergärten sowie der Gemeindewerke, des Bauhofs, wie auch allen ehrenamtlichen Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern aus dem Rat der Gemeinde Hünxe sowie all denjenigen, die sich darüber hinaus für unseren Ort eingesetzt haben, gilt an dieser Stelle mein herzlicher Dank. Nur wenn wir uns gemeinsam, jeder an seiner Stelle und mit seinen Fähigkeiten, für die Gemeinde Hünxe einsetzen, wird sie das bleiben, was sie ist: unsere liebenswerte Heimat!
Drittens: Egal, wie lange die verschiedenen und einander überlagernden Krisen noch dauern, dürfen wir uns von ihnen bei der Erneuerung nicht unnötig ausbremsen lassen. Vielmehr müssen und werden wir nach Kräften die Dynamik fortsetzen, die wir uns vor Corona erarbeitet hatten.
Die Dynamik hoch zu halten, gilt insbesondere für die bestmögliche Ausstattung unserer Infrastruktur insgesamt. Bis Mitte 2024 soll das schnelle Internet so gut wie alle Haushalte
auch in den Außenbereichen der Gemeinde erreicht haben. Und wie bereits im vergangenen Jahr sollen erneut knapp 13.000.000 Euro insbesondere in die Sektoren ildung, Klima und Verkehr investiert werden.

Aber auch andernorts werden wir in die Entwicklung der Gemeinde investieren: So soll im kommenden Jahr der Umbau des Freizeitzentrums am Sportplatz in Bruckhausen endlich abgeschlossen werden. Damit hat Bruckhausen eine zeitgemäße Freizeitanlage die nicht
nur das Ortsbild verschönert, sondern auch für ein noch besseres Freizeitangebot sorgen soll.

Wir wollen uns in der Gemeinde Hünxe nicht ausbremsen lassen, auch nicht von den größten Krisen seit dem Zweiten Weltkrieg. Und wir dürfen die Hoffnung nicht verlieren, auch wenn noch kein Ende absehbar ist. Denn wenn wir zusammenhalten und uns die Zuversicht bewahren, können wir mehr schaffen, als uns klar ist.
Sie sehen, auf die Gemeinde Hünxe werden mit der Anpassung der Schullandschaft und weiteren Erschließungsmaßnahmen sowohl für Wohn- als auch für Gewerbegebiete große
Herausforderungen zukommen. Diesen werden wir uns stellen.

Liebe Mitbürger:innen, um Ihnen Mut zu machen, will ich es an dieser Stelle nicht versäumen, Ihnen die guten Dinge nochmals in Erinnerung zu rufen. Herausgeragt aus dem Alltagsgrau haben die örtlichen Schützenfeste, hier besonders die Feier zum 600-jährigen Bestehen des Junggesellenschützenvereins, die erfolgreiche Veranstaltung „Hünxer Sommer“ und die traditionelle Hünxer Honigkirmes, die wir nach zwei Jahren endlich wieder gemeinsam feiern konnten. Das waren einfach tolle Feste! Danke nochmals an alle dafür Verantwortlichen vom Heimat und Verkehrsverein.

Wir alle haben ein schwieriges Jahr hinter uns. Und es zeichnet sich leider ab, dass uns noch harte Monate bevorstehen. Meine schlimmsten Befürchtungen mit Blick auf die als Damoklesschwert über uns schwebende Energiekrise haben sich zwar bisher noch nicht bewahrheitet. Klimawandel hin oder her – aktuell beginnt die kalte Jahreszeit ihrem Namen alle Ehre zu machen. Das wirkt sich - bei aller Sparsamkeit - negativ auf den Verbrauch von Heizöl und Gas aus.

Persönlich wird bei all den Prognosen und Diskussionen rund um Gesundheit, Klima und finanzielle Absicherung manchen ein ungutes Gefühl beschleichen und die Sorge in den Vordergrund treten lassen. Von elementarer Bedeutung ist es aber, seinen Blick nicht beständig auf die eigenen Sorgen und Ängste zu richten. Lassen Sie sich nicht von Sorgen und Ängsten überwältigen. Auch hier gilt: Ändern wir unseren Blickwinkel. Wenden wir uns ab von dem, was uns ängstigt, hin zu dem, wofür wir dankbar sein können. Dankbarkeit, eine dankbare Haltung steigert unser Wohlbefinden und macht uns letztendlich zufrieden! So erhalten wir neue Kräfte, um gemeinsam die vor uns liegenden Herausforderungen anzugehen.

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich trotz und gerade in dieser angespannten Lage ein friedvolles Weihnachtsfest, besinnliche Feiertage und ein gutes neues Jahr. Nehmen Sie eine Portion Optimismus und Durchhaltevermögen mit. Bleiben Sie vor allem gesund.

Herzliche Grüße aus dem Rathaus
Ihr Bürgermeister
Dirk Buschmann

Dirk Buschmann, Bürgermeister in Hünxe. | Foto: Gemeinde Hünxe
Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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