St. Kilian "sattelte" um

"I want to ride my bicycle" unter diesem Motto starteten am letzten August-Freitag Mitglieder der Kirchengemeinde St. Kilian Letmathe in Begleitung von Pastor Guido Bartels zu einer 2-tägigen Fahrradtour mit Übernachtung.
Treffpunkt war gegen 11 Uhr der Bahnhof in Hohenlimburg. Auch wenn die Wetteraussichten für das Wochenende nicht verheißungsvoll waren und sich pünktlich zum Treffen ein sintflutartiger Regenschauer ergoss, war die Stimmung bei den Teilnehmern schon fast trotzig gut: so schlimm wie die Wetteraussichten sind, kann (darf) es gar nicht werden.....
Von Hohenlimburg aus ging es mit dem Zug und der S-Bahn zunächst bis nach Essen zum Baldeney See. Dort warteten bereits die Fahrräder, die mit einem LKW zum Startpunkt transportiert worden waren. Bevor die ersten Kilometer in Angriff genommen wurden, gab´s eine Stärkung für die rund 40 km des ersten Tages. Die Mahlzeit wurde während eines kräftigen Regenschauers unter Bäumen eingenommen. Entgegen allen Wetterprognosen war es bis zur Ankunft am Ziel in Bochum-Stiepel der letzte nennenswerte Niederschlag. Gegen 14 Uhr machten sich die Teilnehmer auf den Weg. Die Gruppe fuhr in gemütlichem Tempo am Ruhrtalradweg entlang. Unterwegs waren einige Passagen des Radwegs zu "umschiffen", da auf Grund der Niederschläge der reguläre Weg zum Teil überflutet war. Der letzte Teil der Wegstrecke zum Zisterzienserkloster oberhalb des Ruhrtals forderte die "Bergfahrer"-Qualitäten der Radler. Eine kontinuierliche Steigung über rund 2 1/2 km bewegte einen Teil der Mitfahrer dazu, mit ihrem Fahrrad "schiebend am Ziel einzufahren".
Im Zisterzienserkloster wurde zunächst das Isomatten- und Schlafsackquartier bezogen. Abends wurde gegrillt. Vorher erfolgte die Teilnahme an einer halbstündlichen Vesper der Mönche. Eine Form der Andacht, die für fast alle Beteiligten neu war: Gebetsgesänge in lateinischer Sprache, die auf Grund der Akustik der Kirche aber ein besonders beeindruckendes Erlebnis war. Der Abend wurde beschlossen mit einer Gesangsrunde und einigen Spielen.
Der Samstag begann überraschend mit Sonnenschein, so dass eine kurze Morgenmeditation draußen stattfinden konnte. Vor der Weiterfahrt bis nach Letmathe standen erst das gemeinsame Frühstück und eine rund einstündige Klosterführung auf dem Programm. Die Gruppe erfuhr, dass das Kloster in Bochum-Stiepel erst 1988 gegründet wurde und auch Marienwallfahrtsort mit dem Gnadenbild der „Schmerzhaften Mutter von Stiepel“ ist. Es wurde von einem Pater über die Möglichkeit des Klosters "auf Zeit" berichtet. Auf Nachfrage erfuhren die aufmerksamen Zuhörer, dass die Mönche eigentlich keinen eigenen Besitz haben, sondern Dinge der Allgemeinheit gehören. Möchte ein Mitglied der Klostergemeinschaft eine CD oder ein Buch erwerben, muss es zunächst beim verantwortlichen Mönch für finanzielle Angelegenheiten nachfragen. Es wurde auch berichtet, dass die eigentliche Nachtruhe gegen 22 Uhr im Kloster beginnt. Die Kinder und Jugendlichen mussten feststellen, dass diese Uhrzeit die Klosterbesucher von St. Kilian am Vorabend im Gästehaus und in der Pilgerhalle nicht ganz so strikt eingehalten hatten.
Um kurz vor 11 Uhr wurden die rund 45 km des zweiten Tages in Angriff genommen. Zunächst ging es entlang der Kemnade bis zur Ruhrfähre an der Burg Hardenstein. Dort musste jedoch festgestellt werden, dass wegen des hohen Ruhrpegels die Fähre nicht fahren konnte. Ein kleiner Umweg war deshalb nötig. Kurze Passagen des Ruhrradwegs waren auch an diesem Tag wegen des Ruhrhochwassers zu umfahren. Nach rund 2 Stunden stand das Catering-Auto am Wegesrand: es wurden frisch belegte Brötchen, Getränke, frisches Obst und selbstgebackene Kuchen zur Stärkung gereicht. Über Wetter/Ruhr, dem Harkort- und dem Hengsteysee erreichten die Radler das Pfarrheim St. Kilian gegen 16 Uhr, gerade noch rechtzeitig vor einem starken Regenguss. Zur Überraschung wurde dort zum Abschluss der Fahrt Pizza gereicht.
Dank des selbst kreierten Schlachtrufs („1,2, 3 Sankt Kilian, die können alle Fahrrad fahrn! Große, Kleine und Pastor geben hier das Tempo vor. Geht einem mal die Puste aus, hauen ihn die anderen raus. So kommt niemand aus dem Tritt, denn Gottes Segen, der fährt mit.“) konnten einzelne Ermüdungserscheinungen bei dem ein oder anderen Teilnehmer unterwegs stimmungsvoll überwunden werden.
Trotz des unbeständigen Wetters hatte die Radlergruppe Glück mit dem Wetter. Bis auf zwei leichte und kurze Regenschauer am 2. Tag kamen die Radler trocken nach Letmathe. Der jüngste Mitfahrer, der Teilpassagen der Route selbst mitgefahren ist, war übrigens erst 6 Jahre.
Das bereits bekannte „gemeindeeigene Catering-Team der 72-Stunden-Aktion“ vom letzten Jahr war bei der Radtour fast komplett an Bord und versorgte die Radler zu den Mahlzeiten und an den Verpflegungsstationen unterwegs.
Einigkeit bestand bei den Teilnehmern: ein gelungenes Projekt, das im nächsten Jahr – dann hoffentlich bei etwas stabileren Wetterverhältnissen - eine Neuauflage verdient hat.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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