Ausbildungsmarktbilanz 2009/10: Ein Appell an die Betriebe

In dieser Woche wurde bundesweit Bilanz hinsichtlich der Entwicklung des Ausbildungsstellenmarktes 2009/10 gezogen. Im Märkischen Kreis ist die Zahl der Ausbildungsstellen und der Bewerber annähernd auf dem Niveau des Vorjahres geblieben.
„Dabei hatten wir zu Anfang des Jahres noch Sorge, nicht einmal dieses Niveau zu erreichen“, sagt Michael Stechele, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Iserlohn. Um ganze neun Prozent stieg die Zahl der Jugendlichen, die auf dem Ausbildungsstellenmarkt vermittelt werden konnten.
Ein Anlass zur Freude? Wohl kaum. „Nach wie vor besteht in fast allen Berufsfeldern eine Diskrepanz zwischen Bewerbern und Stellen“, weiß Stechele. Auf 3.658 ( minus drei Prozent gegenüber dem Vorjahr) gemeldete Bewerber kamen 2.632 (plus ein Prozent)gemeldete Ausbildungsstellen. So seien bei der Vermittlung verstärkt Flexibilität und Kompromissbereitschaft gefragt- auf beiden Seiten.
Dies bestätigten auch die Vertreter der ARGE, Volker Riecke, und der SIHK, Andreas Lux. Zudem müsse verstärkt daran gearbeitet werden, dass die Bewerber auch das Anforderungsprofil der jeweiligen Stelle erfüllen. „Ich sehe eine hohe Ausbildungsbereitschaft bei den Betrieben des Märkischen Kreises. 80 Prozent der Betriebe bilden bereits aus, Tendenz steigend. Doch dafür werden auch ausbildungsfähige Bewerber benötigt“, berichtet Werner Sülberg, Geschäftsführer des Märkischen Arbeitgeberverbandes. Man müsse den Nachwuchs so früh wie möglich mit der Berufsorientierung in Berührung bringen, lautet Sülbergs Appell an Eltern und Lehrer.
„Wer heute noch nicht in Ausbildung ist, wird in drei Jahren auch kein Facharbeiter sein“, mahnt auch Michael Hermund vom DGB Ruhr-Mark. „Und Betriebe, die jetzt noch kein Facharbeiterproblem sehen, die haben in drei Jahren ein Riesenproblem.“

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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