Armut und Corona - Angst machen
Das Märchen von der Existenzsicherung

In einem lesenswerten Kommentar mit dem Titel "Angst machen" für die Zeit Online schreibt Anna Mayr sehr scharf, aber doch treffend: 
"Schlimm genug, dass es Tafeln gibt in einem Land wie diesem. Dass also Menschen, denen der Staat ein sogenanntes "Existenzminimum" zum Überleben garantiert, auf diesem Minimum nicht überleben können – und dass das ausgeglichen wird dadurch, dass sie sich einmal in der Woche in eine Schlange stellen, damit ihnen jemand Müll in eine Tüte steckt. Ja, es ist Müll. Es sind Nahrungsmittel, die aussortiert wurden, die man nicht mehr verkaufen kann.

Tafeln geben uns durchs Müllverteilen das wohlige Gefühl, dass für die Armen gesorgt ist. Das macht sie zum Teil des Problems. Denn sie beruhigen eine Gesellschaft, die sich eigentlich empören müsste."

Diese harsche Rüge ist wohl ausschließlich an diejenigen Politiker gerichtet, die das vom Grundgesetz eigentlich verbriefte Sozialstaatsgebot so zynisch missachten. Während Hunderte und Tausende von Helfern durch ihr ehrenwertes soziales Engagement politisch ausgenutzt werden unter dem Deckmäntelchen des "Ehrenamts" missbraucht werden die Verelendungspolitik weiter voran zu treiben.

Weiter schreibt sie:
"Das politische Ziel der Tafeln kann deshalb nur ihre eigene Abschaffung sein. Also ist es richtig, dass der Dachverband der Tafeln jetzt einen Corona-Rettungsschirm für die Armen fordert: 100 Euro im Monat extra, für die Dauer der Pandemie. Es ist eh eine moderate Forderung im Vergleich zur Notlage, in der sich die Leute befinden."

Das Kleinrechnen des Existenzminimums ist . . . 

WDR «Hart aber Fair» – Hartz IV – Sendung vom 20.10.2010
Hartz-Reform mit Nebenwirkung: reale Kürzung nur "Alkohol & Tabak" ca. 19,79 €; 5,00 € Erhöhung auf 364,00 € aus Bier wird Wasser (S. 53) .

Autor:

Ulrich Wockelmann aus Iserlohn

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