Eine schier unglaubliche Vater-und-Sohn-Sportgeschichte
Iserlohner Dieter Weidlich: 68 Jahre und wieder aktiver Fußballer!

Ein ganz normales Mannschaftsfoto einer x-beliebigen Fußball-Amateurmannschaft? - Das könnte man auf den ersten Blick tatsächlich vermuten. Doch hinter diesem Foto steckt eine ganz außergewöhnliche Geschichte rund ums runde Leder.
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  • Ein ganz normales Mannschaftsfoto einer x-beliebigen Fußball-Amateurmannschaft? - Das könnte man auf den ersten Blick tatsächlich vermuten. Doch hinter diesem Foto steckt eine ganz außergewöhnliche Geschichte rund ums runde Leder.
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Sven Weidlich ist begeisterter Fußball-Fan - genau wie sein Vater, um den sich in erster Linie die folgende, erstaunliche Geschichte dreht.

Von Christoph Schulte

Seit seiner Grundschulzeit schlägt das (Fußball-) Herz von Sven Weidlich für den 1. FC Köln - weil er (fälschlicherweise) dachte, dass das auch bei seinem Vater Dieter so sei. Dabei ist der ein glühender Anhänger des Hamburger SV. Das tat der Fußballbegeisterung der beiden aber keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil.

Der eine HSV-, der andere "Geißbock"-Fan

Als sein Vater von dem Missverständnis erfuhr, nahm er seinen Sohn kurzerhand zu einem Spiel Köln gegen Hamburg mit. "Das war der Anfang einer tollen Geschichte. Seitdem war ich Feuer und Flamme für diesen Verein und die Jahre gingen so durchs Leben", erinnert sich Sven Weidlich noch genau.

Verletzungen standen Fußballkarriere im Weg

Aktiv hat der Iserlohner in seiner Jugend auch gekickt, allerdings wenig erfolgreich. "Leider ist aus mir nicht wirklich ein guter Spieler geworden, da ich immer zuviel Angst in den Zweikämpfen hatte", kann er heute über seine sportliche Vergangenheit durchaus schmunzeln, "mit ca. 14 Jahren haben wir das erste Mal auch gegeneinander gespielt. Damals haben die Jugendlichen des Dröscheder Felds gegen die Erwachsenen gespielt. Recht früh wurde ich gefoult und musst verletzungsbedingt aussetzen. Dann hatte sich das mit dem Fußballspielen erstmal erledigt."

Gemeinsame Fan-Touren als Ritual

Als junger Erwachsener kam bei Sven Weidlich dann aber nochmal der Wunsch auf, wenigstens einmal zusammen mit seinem Vater in einer Mannschaft zu spielen. Und so hat sein Vater mit 46 Jahren in seiner damaligen Mannschaft extra für seinen Filius ein Trainingsspiel organisiert. Doch auch hier blieb Sven Weidlich das Verletzungspech hold. "Bereits nach wenigen Minuten erlitt ich bei einem Foul einen Bänderriss und es ging für mich ins Krankenhaus." Später sorgten ein Kreuzbandriss - bei einem weiteren Fußballversuch - und später ein Meniskusriss - beim Tischtennis (!) für weitere gesundheitliche Rückschläge.
Seitdem hieß das Motto von Vater und Sohn: Dann doch lieber auf der Tribüne die Spiele der Lieblingsvereine verfolgen. "Das ist längst zu einem echten Ritual für uns geworden" erzählt Sven Weidlich mit einem Augenzwinkern. Seit einigen Jahren fährt das Vater-Sohn-Gespann zu jedem Aufeinandertreffen HSV gegen den 1.FC Köln, um ihre Lieblingsvereine live vor Ort zu sehen. Nach jeder Reise wird ein kleiner Videoclip erstellt, damit die gemeinsamen Erinnerungen immer aktuell bleiben.

Mit 68 reaktiviert

Doch dann eröffnete ihm sein Vater vor kurzem, dass er beschlossen habe, mit 68 Jahren (!) und ebenfalls lädiertem Knie nochmals seine Fußballschuhe zu schnüren. Und das nicht etwa bei den Alten Herren, sondern in der zweiten Mannschaft des VfK Iserlohn!

Ein Traum wurde wahr

Als Sven Weidlich davon erfuhr, begannen seine Augen zu leuchten. Sollte sein Traum doch noch wahr werden und er gemeinsam mit seinem Vater in einer Mannschaft spielen? Aufgrund seiner langen sportlichen Leidens- und Verletzungsgeschichte war er anfangs ein wenig skeptisch. Doch dann dachte er sich: "Wenn mein Vater mit 68 Jahren noch spielen kann und das ebenfalls mit einem Kreuzbandriss aus vergangener Zeit, dann kann ich das mit 41 Jahren wohl auch!" Also stieg er vorsichtig wieder ins Fußballtraining ein. Und schließlich kam er, der große Tag: Vater und Sohn standen gemeinsam auf dem Fußballplatz. "Ich bin richtig stolz auf meinem Vater und es war ein Mega-Erlebnis, mit ihm gemeinsam spielen zu dürfen", freut sich Sven Weidlich über dieses sportliche Happy End, auch wenn es für ihn im Gegensatz zu seinem Vater wohl beim einmaligen Einsatz bleiben wird.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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