Albert Henz wechselt ins Innenministerium

Auf acht Jahre ist Albert Henz (55) in die evangelische Landeskirche gewählt worden und muss deshalb auch seinen Arbeitsplatz von Iserlohn nach Bielefeld verlegen.
Dort wird Albert Henz in der Nähe des Landeskirchenamtes wohnen. „Eine kleine Wohnung, die ich noch einrichten muss“, erzählt Albert Henz, der es begrüßt, „seinen Arbeitsplatz in der Bielefelder Altstadt zu Fuß erreichen zu können“.
Dass der neue Job nicht „einfacher werden“ wird, ist ihm bekannt. „Aber ich war schon immer ein Freund des Wechsels. Da schließe ich mich persönlich nicht aus.“
Die Iserlohner Zeit als Superintendent war für Henz „eine gute Zeit, in der ich viel gestalten konnte“. Der Wechsel ins Landeskirchenamt als theologischer Vizepräsident der evangelischen Landeskirche ist gleichzeitig auch mit mehr Verantwortung verbunden. „Ich übernehme das Innenministerium der Evangelischen Landeskirche“, schmunzelt Henz. Ihm obliegt die Weiterentwicklung der rheinischen und westfälischen Kirche, er wird die Öffentlichkeitsarbeit auf den Prüfstand stellen und sie auf moderne Formen abklopfen, er ist für theologische Grundsatzfragen zuständig und kümmert sich auch um Villigst. „Ich bin also immer mal wieder in der Nähe.“ Seinen Hauptwohnsitz wird er auch erst einmal in Iserlohn behalten. „Ich kann mir Iserlohn durchaus als Altersruhesitz vorstellen, und acht Arbeitsjahre sind auch schnell vorbei.“
Vor dem Blick nach vorne soll aber auch der zurück gewagt werden. „Der demografische Wandel und die damit zwangsläufig verbundenen strukturellen Veränderungen waren in Altena am radikalsten“, so Henz, „aber genau dort geht jetzt die Post ab. Zwei von sechs Kirchen sind noch geöffnet. Dort arbeiten zwei junge Theologen, die nicht resignieren, sondern eine moderne Kirche verkörpern.“
Für Henz war es wichtig, beim Rückbau „neue Spuren zu legen“, damit „Kirche wahrgenommen wird.“ Henz weiter: „Der Heilige Geist ist überall und deshalb muss die Kirche auch gar nicht so weit schauen.“ Leuchttürme wie ein Frauenreferat oder eine aktive Jugendpolik möchte Henz in der Kirche sehen. „Sie sollen strahlen“. Die Gemeindemitglieder sollen ihre Gemeinde wertschätzen. Henz möchte eine andere Qualität der Kirchenarbeit, die den Menschen mitnimmt. „Ich bin ein biblischer Theologe, will aber immer wissen, was den Menschen erreicht.“
Mit Albert Henz geht ein Seelsorger, der die Sorgen und Nöte in seinem Verantwortungsbereich kannte und kennt. Er hat aber auch gerne mit den Menschen gefeiert.Beispielsweise auf den Kreiskirchentagen. „Das waren Höhepunkte“, gerät der 55-Jährige ins Schwärmen.
Man merkt ihm im Gespräch seine Dynamik, die er auch in Bielefeld entfalten will, an. Er ist als positiver Unruheherd bekannt, der allerdings mit Bedacht analysiert und Entscheidungen trifft. Die Vorfreude auf Bielefeld kann er nur schwer verstecken, ein Dauerlächeln kann er nicht verhehlen. Albert Henz wird im Landeskirchenamt sehr vielschichtig arbeiten müssen. „Aber das tue ich ja gerne.“ Das „Innenminsterium“ in Bielefeld wird vermutlich seine letzte Arbeitsstation sein, die er mit der gleichen Leidenschaft ausfüllen wird, wie seine bislang mit Bravour bewältigten Aufgaben.
Ob er bei der Vielzahl der hochkarätigen Fachdezernats-Bereiche noch zu den ganz privaten Dingen kommt? „Meine Frau wird mich in der ersten Zeit wohl eher öfter besuchen als ich sie. Und der Jogginganzug, die Laufschuhe und die Badehose sind auch schon im Gepäck“, hofft Henz, das er in Bielefeld seine körperliche Fitness nicht vernachlässigen wird.
Was seine geistige Fitness angeht, so scheint der Heilige Geist auf seiner Schulter ein Dauergast zu sein.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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