Roosters-Freundschaft in Alaska erneuert

Brian Swanson mit Sydney und Lara
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Dem ehemaligen Roosters-Spieler Brian Swanson einen Besuch abgestattet hat Bianca Kinze aus Sümmern mit ihrer Familie in den Sommerferien. Hier ihr Bericht:

„Wir haben ein neues Mädchen in unserer Klasse. Die spricht Englisch und hat auch so einen komischen Namen.“ Mit diesen Worten meiner Tochter Lara fing alles im September 2009 an. Es dauerte noch einige Tage, bis die genaue Identität der neuen Mitschülerin bei uns zuhause ankam. Es war Sydney, die Tochter des Eishockeyspielers Brian Swanson, der erst kurz vor Beginn der Saison 2009/2010 bei den Iserlohn Roosters unterschrieben und in Sümmern eine Wohnung bezogen hatte .
Erst nach langem Quengeln („Ich will mich mal mit Sydney verabreden“) gaben wir nach. Lara und ich machten uns auf den Weg zur Eibenstraße. Es war ein komisches Gefühl, auf die Klingel mit dem Namen „ Swanson“ zu drücken. So als Eishockeyfan und mit wenigen, lang zurückliegenden Englischkenntnissen war das nicht ganz einfach. Doch es war ein sehr herzlicher Empfang. Lara wurde gleich zum Spielen eingeladen. Es sollte der Beginn einer tollen Freundschaft zwischen den beiden Mädchen sein. Immer öfter wurde sich verabredet, und auch bei den Roosters-Heimspielen gehörte Lara schon bald zu einer festen Größe. Sie durfte immer bei den Spielerfamilien sitzen, und schließlich nahm sie auch an den Ehrenrunden auf dem Eis teil - ein einzigartiges Erlebnis für sie. Die Enttäuschung war immer groß, wenn die Mannschaft mal nicht als Sieger vom Eis ging. Es war eine schöne Zeit mit gegenseitigen Übernachtungen, Plätzchen backen zu Weihnachten, Schlittenfahren am Gaxberg oder zusammen Essen gehen. Doch so schön es war, es sollte dann auch bald vorbei sein. Brian‘s Familie machte sich schon Anfang März wieder auf den Rückweg nach Alaska. Auch die Roosters kamen in dieser Saison nicht über die Hauptrunde
hinaus, so dass sich auch Brian schon kurze Zeit später in den Flieger setzte. Endgültig Abschied nehmen hieß es dann auf der Roosters-Abschlussparty im Letmather Saalbau. Es sollte ein Abschied für länger sein, denn bereits vor Ende der Eishockeysaison war den Worten von Brian‘s Frau Lynn zu entnehmen, dass es keine nächste Eishockeysaison außerhalb der USA geben wird. Die schulische Ausbildung der Kinder sollte nun im Vordergrund stehen. Die ständigen Schulwechsel mussten aufhören.
Aber die vorsichtigen Planungen unseres Alaska-Trips nahmen schon bald Konturen an. Eigentlich hatten wir einen Kanada-Urlaub für die kommenden Jahre geplant, aber wir entschieden uns dann, der Einladung von Lynn und Brian zu folgen, um den beiden Mädels ein Wiedersehen zu ermöglichen. Im Oktober 2010 buchten wir unseren Flug von Frankfurt nach Anchorage - beinahe ein Jahr, bevor es losgehen sollte. Danach gingen die Monate ins Land. Eine neue Eishockeysaison begann - ohne die Swansons. Wir brauchten aber auch noch einige Zeit, um so manche Dinge für unseren Urlaub zu planen. Eine kleine Rundtour und der Leihwagen wurden zwischenzeitlich gebucht. Alle Papiere mussten auch erst mal zusammengebracht werden. Und dann ging es am 16. August 2011 endlich los!
Mitten in der Nacht machten wir uns auf den Weg zum Frankfurter Flughafen. Eine schier nicht enden wollende Tortur begann: Lange Wartezeiten am Flughafen Frankfurt, der 10-Stunden-Flug und dann auch noch Stop and Go am Flughafen Anchorage, da es die US-Behörden mit der Einreise ja bekanntlich ganz genau nehmen. Nach mittlerweile 18 Stunden öffnete sich die Tür in die Vorhalle des alaskischen Flughafens, und die beiden Mädels fielen sich erstmals um den Hals. Eine tolle Überraschung für Lara, die nicht wusste, dass Sydney bereits am Flughafen auf sie warten würde. Wir hatten fortan drei tolle Tage im „Hotel“ Swanson, die Kinder verstanden sich super, auch, wenn vom Deutsch nicht mehr viel hängen geblieben war. Danach machten wir uns auf zu einer kleinen Rundreise durch Alaska: Denali, Fairbanks und Valdez waren einige unserer Stationen. Doch Lara interessierten die Berge, Gletscher und wilden Tiere nur wenig, sie war froh, als es am Ende unserer Reise noch einmal für drei Tage zurück zu ihrer Freundin Sydney ging. Das Highlight erlebten die Kinder auf der Alaska State Fair, einer Riesen-Kirmes in der Nähe von Anchorage. Bald hieß es dann auch Abschied nehmen. Denn nach mittlerweile zwei Wochen ging es wieder zurück in die Heimat. Dort wollen uns die Swansons bald besuchen, und auch wir werden sicherlich in ein paar Jahren wieder den langen Weg nach EAGLE RIVER auf uns nehmen.

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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