Schaltjahr
Am 29. Februar geboren?

Nur alle vier Jahre Geburtstag: Am 29. Februar Geborene sind selten. | Foto: Schwalbert
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Sie gehören zu einer recht kleinen Minderheit: Nur rund 55.000 Menschen in Deutschland haben nur alle vier Jahre Geburtstag, nämlich am 29. Februar in den Schaltjahren. Viele feiern ihren Geburtstag in den Nicht-Schaltjahren daher unterschiedlich: Am Tag vorher, die meisten aber wohl am 1. März. Das entspricht auch der offiziellen Regelung: Am 29. Februar Geborene werden rechtlich mit den am 1. März geborenen gleichgestellt, dass heißt, sie werden beispielsweise nach 18 Jahren am 1. März volljährig.

Statistisch gesehen ist der 29. Februar der seltenste Geburtstag, gefolgt von den Weihnachtstagen und dem 1. Januar. So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass es unter den Schaltjahr-Geburtstagskindern auch eher weniger Prominente gibt: Papst Paul III. Wurde am 29.2.1468 geboren, Gioachino Rossini im Jahr 1792. Die beiden Jazzer Jimmy Dorsey (1904) und Dinah Shore 81916) teilen den Geburtstag, das Model Lena Gehrke und der Fußballer Benedikt Höwedes sogar das gleiche Jahr (1988).

Marina Wulf-Stock aus Bönen wurde nicht nur am 29.2.1960 geboren, der Tag war auch noch ein Rosenmontag, der ihr wohl eine gewisse Fröhlichkeit mit in die Wiege legte. Sie sagt zu ihrem Geburtstag: „Ich bin dadurch jung geblieben.“ Nicht mehr jedes Jahr wird noch groß gefeiert, aber wenn, dann immer am 1. März. Rein rechnerisch feiert Marina Wulf-Stock dieses Jahr den 15. Geburtstag, tatsächlich steht ein runder Geburtstag an.

„Am 29. selbst hauen wir ab, an die Nordsee, aber ich würde meinen runden Geburtstag gerne nachfeiern, im Sommer. Da plane ich eine große Party.“ In der Familie ist der Vier-Jahresgeburtstag schon ein Running-Gag:“ Meine Kinder sagen dann immer, dass sie wieder das Geld für Geschenke gespart haben.“ Marina Wulf-Stock glaubt, dass sich durch das seltene Datum mehr Gratulanten bei ihr melden.“Das zerfusselt dann immer so ein bisschen, manchen rufen schon am Tag vorher an, manche danach.“

Auch Peter Suhr aus Bergkamen nimmt seinen Geburtstag mit Humor: „Ich werde ja dieses Jahr 17, darf also schon mit Begleitung Auto fahren, aber keine Automatik, nur Schaltwagen. Ist ja auch ein Schaltjahr“, witzelt eher. „Die Familie trifft sich eigentlich eher zu Trauerfeiern, deshalb ist mein Geburtstag schon mal ein schönes Ereignis.“ Von insgesamt fünf Geschwistern sind schon zwei gestorben. So ist auch in diesem Jahr keine große Feier geplant: „Wer kommt, der kommt.“ In den Nicht-Schaltjahren wurde der Geburtstag von Peter Suhr immer am 28. gefeiert, „das hat schon meine Mutter immer so gehalten, als ich noch klein war. Den Geburtstag am 29. zu feiern, das war schon was Anderes, was Besonderes, Obwohl auch in den anderen Jahren nichts gefehlt hat.“

Kurioses:

Im Guinness-Buch sind zwei Familien eingetragen, die im Hinblick auf diesen seltenen Geburtstag erstaunliches geleistet haben: Die irische Familie Keogh hat in drei Generationen Geburtstagskinder am 29. Februar, und die Norwegerin Karin Henriksen scheint mit den Geburten ihrer Kinder regelrecht auf den 29. Februar abonniert gewesen zu sein: Ihre Kinder wurden 1960, 1964 und 1968 geboren, alle am 29. Februar.

Autor:

Lokalkompass Kamen/Bergkamen/Bönen aus Kamen

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