IHK: "Spannungen belasten den heimischen Handel mit der Türkei"

Auch der regionale Handel mit der Türkei ist betroffen. Foto: von Armagan TEKDONER (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons
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Wegen der zunehmenden diplomatischen Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei rechnet die Industrie- und Handelskammer (IHK), die für den Kreis Unna zuständig ist, mit einem weiteren Vertrauensverlust in den Geschäftsbeziehungen.

Dies kann sowohl kurz- als auch langfristige Folgen für den gemeinsamen Handel und für gegenseitige Investitionen bedeuten. „Eingeschränkte Exportkreditversicherungen und Investitionsgarantien würden die Zurückhaltung auch regionaler Unternehmer jetzt noch verstärken“, sagt Wulf-Christian Ehrich, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer und Leiter des Bereichs Internationales.

Unternehmer aus dem Kreis Unna betroffen

Aufgrund der jüngsten Zuspitzung der politischen Lage ist mit einem Handelsrückgang von mehr als zehn Prozent zu rechnen, so eine aktuelle Einschätzung der IHK. „Dies ist umso bedauerlicher, da die Türkei zur Modernisierung ihres Landes dringend auf Technologie aus dem Ausland angewiesen ist“, so Ehrich.
Durch das Wachstum der vergangenen Jahre entwickelte sich die türkische Wirtschaft zu einem wichtigen Partner für die regionalen Unternehmen. Die Exporte Nordrhein-Westfalens in die Türkei stiegen von 2014 auf 2015 um fast zehn Prozent auf über 4,5 Milliarden Euro an.

Schon im letzten Jahr brach der Umsatz ein

Im Jahr 2016 aber brach der Export als Folge der zunehmenden politischen Spannungen in der Türkei bereits um fast 13 Prozent ein – eine Entwicklung, die sich jetzt nochmal verschärfen könnte.
Etwa 180 Unternehmen aus der IHK-Region im Kreis Unna und Dortmund pflegen außenwirtschaftliche Beziehungen mit der Türkei. „Diese Unternehmen schauen aufgrund der aktuellen politischen Lage mit großer Sorge auf das Land am Bosporus“, sagt Ehrich. Auch hier vor Ort profitieren wir stark vom wirtschaftlichen Engagement der Türken. 22 in das Handelsregister eingetragene Unternehmen sowie mehr als 1.200 Kleingewerbetreibende mit türkischem Hintergrund sind ein wichtiger Eckpfeiler für unsere lokale Wirtschaft. Wir versuchen mit dafür zu sorgen, dass diese langfristig gewachsenen, starken Verbindungen keinen Schaden erleiden.“

Auch der regionale Handel mit der Türkei ist betroffen. Foto: von Armagan TEKDONER (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons
"Auch hier vor Ort profitieren wir stark vom wirtschaftlichen Engagement der Türken", erklärt Wulf-Christian Ehrich, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer und Leiter des Bereichs Internationales. Foto: Pascale Gauchard
Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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