Exklusiver WM-Report: Kameramann Dietrich Buschmann freut sich auf das Finale

Foto: Buschmann
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Es heißt Abschied nehmen - von der Fußball-WM und von Dietrich Buschmanns Berichten: Zum letzten Mal erzählt er von seinen Erlebnissen in Brasilien. Vor seinem Rückflug schreibt er aber noch einmal über seine Eindrücke vor Ort, Anekdoten und seine Hoffnungen für das Finale.

„Mann, das wäre toll, wenn Deutschland ins Finale einziehen würde! Seit 1997 arbeite ich nun im Umfeld der Nationalmannschaft, aber einen Einzug in ein WM-Endspiel habe ich noch nicht mitbegleitet. Als wir 2002 Vizeweltmeister geworden sind, hatte niemand im Vorfeld der WM gedacht, dass das Team soweit kommen würde. Ich habe damals verzichtet, mit der Firma die WM in Südkorea und Japan zu begleiten - welch ein Fehler!

Jetzt scheinen die Vorzeichen anders zu sein und wir als Firma aus Unna-Massen haben als Team hinter dem Team etwas dabei mitgewirkt. Zwar kann ich mich mit meiner Prognose total irren und dann als „Trottel“ dastehen, aber mein Gefühl sagt mir, dass unsere Jungs es schaffen werden. Die WM 2014 ist das größte Medienevent, bei dem meine Firma mitgearbeitet hat, da können selbst die Olympischen Spiele 2012 in London nicht mithalten - und es hat bis jetzt bei uns alles geklappt. Super!
Ich selbst bin am Endspieltag dann allerdings schon wieder in Kamen, am 10. Juli geht mein Rückflug. Die „normale“ Arbeit geht weiter - die neue Saison der Frauenbundesliga ab August steht vor der Tür!

Buschmann musste Tür aufbrechen

Die Eindrücke, die ich hier in Brasilien bekommen habe, werden sicherlich noch lange in mir arbeiten. Hier in Santo Andre habe ich nur nette Menschen getroffen, die sich sehr gefreut haben, dass die Mannschaft während der WM hier gewohnt hat. An der Fähre, am Hotel oder am Trainingsplatz - überall!
Zwar gab es auch einige Dinge, die anders sind als bei uns in Deutschland, aber man fand immer eine Lösung. So hatten wir zum Beispiel häufig Probleme mit dem Schloss für unseren Technikraum. Zweimal mussten wir die Tür aufbrechen - davon habe ich einmal die Tür eintreten müssen. Fünf Minuten vor der Livesendung und das verdammte Schloss ging nicht auf - also die rabiate Lösung! Der Brasilianer nahm es mit Humor und reparierte jedesmal die Tür.
Oder das Wetter: heller Sonnenschein - nur eine kleine Wolke am Himmel und dann innerhalb von Sekundenbruchteilen wolkenbruchartiger Regen für zwei Minuten! Die kleine Wolke hatte es in sich - und dann wieder hellster Sonnenschein. Muss man mal erlebt haben!

Am Sonntag haben wir für das ZDF mit Katrin Müller-Hohenstein zur Sendung Fernsehgarten geschaltet. Die Liveschalte war gerade zu Ende und dann ging der oben beschriebene Regen los. Da hätte Frau Müller-Hohenstein auch der Regenschirm nichts mehr genutzt.

Bei dieser WM konnte man auch die technische Weiterentwicklung an allen Ecken und Enden bewundern. Es wurden Sendungen per Internet oder I-phone produziert. Es scheint, für den jungen „User“ ist Qualität nicht so wichtig - Hauptsache, die Bilder zappeln. Selbst Filme von Floristen aus Campo Bahia kann man im Netz bestaunen. Auf Campo Bahia Flowers WM 2014 kann sich der Interessierte darüber informieren, welche Blumen im Mannschaftshotel so „trendy“ sind. Toll, nicht? Vielleicht gehöre ich nach 34 Berufsjahren langsam zum alten Eisen, um solche Dinge zu verstehen. Was soll‘s: Für mich steht immer noch das Spiel im Mittelpunkt!

Freude aufs Endspiel am Sonntag

Ich freue mich jedenfalls riesig auf das Endspiel am Sonntag - entweder zu Hause im Kreis der Familie oder mit der Familie beim Public Viewing in Kamen - mitten unter all den Bundestrainern und Fans, die unserer Nationalmannschaft die Daumen drücken. Sicherlich werde ich dann auch noch das ein oder andere Mal beim Spiel an die schöne Zeit hier in Santo Andre denken - meinem größten Event der letzten 34 Berufsjahre!“

Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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