Owi lacht

Geschenke, Geschenke | Foto: Foto: Imago

Als Kind war Weihnachten DAS Ereignis des Jahres. Noch spannender als Karneval, noch aufregender als mein Geburtstag. Wir haben die Tage gezählt, bis das Christkind endlich kam.
Schon früh morgens am 24. Dezember haben wir Kinder uns begeistert auf den PEA-Adventskalender gestürzt, in dem das letzte grosse Stück Schokolade steckte. Es war immer ein Wettlauf und ich wollte die Erste am Kalender sein, vor meiner Schwester. Ich habe es immer geschafft.
Mama war schon morgens im Weihnachtsstress und Papa schmückte mit uns den Baum, den er Tage vorher erstanden hatte. Das Lametta war immer vom Vorjahr, sauber geglättet, warum sollte man etwas verschwenden?
Wir hatten einen Heidenspass, das Lametta zu kleinen Kügelchen zu rollen und uns gegenseitig damit zu bewerfen. Das gab natürlich Mecker.
Der ganze Tag war trubelig und wir mussten mit Papa in die Stadt, bis die Geschäfte schlossen. Ich glaube, das war gegen 13 Uhr.

Zurück zuhause haben wir uns unschlüssig in unser Zimmer verzogen und "Wir warten aufs Christkind" geschaut, während Mama und Papa im Erdgeschoss gerödelt haben und in den alljährlichen Weihnachtsstreit geraten sind. Sie total nervös, wegen des Essens, er im Stress wegen des falsch geschmückten Baums und wir total relaxt mit Rudolf Rotnase oder Ferdinand dem Weihnachtskarpfen, der uns alljährlich erfreute.

Kurz vor sechs verschwand Papa ins verschlossene Wohnzimmer. Es ertönte ein Weihnachtslied aus dem Kassettenrekorder und dann klingelte ein Glöckchen. Das Christkind hat eröffnet.
Wir haben uns auf die Geschenke gestürzt, unsere an Mama und Papa abgegeben und waren teils glücklich, vielleicht auch manchmal enttäuscht. Aber die Vorfreude war unbeschreiblich.

Danach wurde gegessen. Kartoffelsalat, Würstchen, Stuten, Gürkchen und Aufschnitt. Dazu haben wir immer "Gruß an Bord" auf Radio Norddeich gehört. Familien haben ihren fernen Verwandten auf See, Grüsse übermittelt.
Das war immer sehr ergreifend und hat den Stress und Ärger kompensiert, den die Vorbereitungen mit sich gebracht haben.

Irgendwann um 21 Uhr sind Mama und Papa erschöpft eingeschlafen, während wir uns noch mit unseren neu erworbenen Spielsachen vergnügten.

Allen ein entspanntes und ruhiges Weihnachtsfest

Autor:

Beatrix Gutmann aus Essen-Süd

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