Städtische Singgemeinde: Ein Nachruf auf Werner Gerrits von Herbert Krey

Werner Gerrits, Vorsitzender der Städtischen Singgemeinde Kleve von 1981 bis 1993,
ist nach schwerer Krankheit verstorben.

Mit Trauer und vielleicht mit stillem Verständnis haben viele Sängerinnen und Sänger, die ihn kannten, so wie auch ich diese Nachricht aufgenommen. Zu hart musste er unter seiner Krankheit leiden. Nun ist er von seinen Schmerzen erlöst.

Werner Gerrits hat sich um die Städtische Singgemeinde Kleve, den Konzertchor der Stadt Kleve, in hohem Maße verdient gemacht. Mit seinem fröhlichen Humor und seiner nie nachlassenden Begeisterung setzte er sich als Vorsitzender für die Projekte des Chores ein.

Aufführungen mit Meisterwerken der Musikgeschichte, Konzertreisen, Schallplattenproduktionen und große gesellschaftliche Feste der Stadt Kleve wie die 750-Jahr-Feier und die Verleihung der Zelter-Plakette überstrahlen glanzvoll die zwölf Jahre seines Vorsitzes.

Es waren die Konzertreisen nach Dubrovnik, Venedig und Salzburg, Worcester, Warschau und Oppeln und die Aufführungen bedeutender Werke wie Brahms` und Verdis Requiem, Bachs Matthäuspassion und Händels Messias, Orffs Carmina Burana, und Strawinskys Palmensinfonie wie Bernsteins Songfest und dazwischen immer wieder Bachs „Weihnachtsoratorium“ und viele weitere Kompositionen , die diese Jahre als eine „Ära Werner Gerrits“ erscheinen lassen.

Eine Anekdote aus den 80er Jahren - Werner Gerrits war noch nicht Vorsitzender - erzählen Eingeweihte heute noch:
Im Jahre 1980 fuhr die Singgemeinde nach Rom, um das dreistündige Oratorium „Christus“ von Franz Liszt aufzuführen. In San Ignazio fand das denkwürdige Konzert statt. Danach sollte der Chor an einem offiziellen Empfang teilnehmen. Werner Gerrits jedoch und zwei weitere Sänger waren verschwunden. Sie hatten sich , kaum verklang der letzte Ton, durch die Hintertür hinaus geschlichen, hielten ein Taxi an und rasten zum Fußballstadion, wo das Endspiel der Fußballeuropameisterschaft gerade begonnen hatte. Am großen Tor wurden sie aufgeregt empfangen und mit „avanti, avanti“ die Treppe hoch getrieben und in die Loge für die nationalen Vertretungen gebeten.
Von dort aus sahen sie das Fußballspiel bis zum Ende. Ohne Eintrittskarten und ohne Namensschild auf der Brust! Doch da sie deutsch sprachen und im schwarzen Anzug mit Silberkrawatte eintrafen, war es für die italienischen Ordner völlig klar: Die drei gehören zur DFB- Delegation!
Ja - so war Werner Gerrits, immer wieder die Grenzen erweitern, bis sie eines Tages überflüssig werden.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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