"Hanau ist überall"

Omas gegen Rechts erinnern an den Anschlag mit Ampelaktion

An Hildens größter Kreuzung, der Kreuzung Berliner-/Ecke Kirchhofstraße und Hochdahler Straße, haben die Omas gegen Rechts, vergangenen Freitag, 19. Februar, zum Jahrestag an den rassistischen Anschlag von Hanau mit einer Ampelaktion erinnert.

Hilden. Sie nutzten die Grünphasen zur Überquerung der Straße und präsentierten anhaltenden Autofahrern ihre Banner „No Racism In ME“. Mit Plakaten erinnerten sie an die Opfer, zeigten Gesichter und die Namen der neun Getöteten. „Hanau ist überall“, sagen sie, „aber gerade hier bei uns in Hilden vor der Haustür wollen wir ein klares Signal geben, dass wir uns rassistischen Tendenzen deutlich entgegen stellen“.
Viele Autofahrer zeigten Zustimmung, ob Hupen, Daumen hoch, Kusshändchen oder ganz deutlich durch „Ich liebe euch“-Ausrufe.
Für die Omas war einer der Autofahrer besonders rührend, denn es war ein Verwandter von Mercedes Kierpacz, dem einzigen weiblichen Opfer von Hanau. Er war von der Aktion der Omas gegen Rechts tief bewegt und sagte mit Tränen in den Augen: „Wir waren für alle immer nur die Zigeuner“. Der Großvater der Familie kam seinerzeit im KZ um und in Halle wurde die 35-jährige Romni Mercedes Kierpacz Opfer eines rechtsextremen Terroristen. Sie war Mutter von zwei Kindern und zum Zeitpunkt ihrer Ermordung schwanger.
„Rassismus tötet, gestern wie heute“, betonen die Omas, „ob in Auschwitz, in Solingen oder in Hanau“.
Nicht nur deshalb möchten die Omas gegen Rechts in Hilden weiterhin wachsein sein und aktiv gegen rassistische und rechte Tendenzen Kante zeigen - auch bei der Bundestagswahl, wo sie mit Infoständen Präsenz zeigen wollen.

Wer die Hildener Omas gegen Rechts unterstützen möchte, kann sich per E-Mail an omasgegenrechts.me@gmail.com wenden.