Versammlungen am Steinkohle-Kraftwerk Datteln 4

Heute finden am Steinkohle-Kraftwerk Datteln 4 drei angemeldete Versammlungen statt. 
Der Umweltverband BUND, die Klima-Aktivisten von "Ende Gelände" und  Fridays for Future - sie alle protestieren gegen Datteln 4. Seit 11 Uhr sind die ersten Umweltschützer  vor dem  Kraftwerk. 
Zum Schutz vor Ausbreitung des Corona-Virus unterliegen die Versammlungen Einschränkungen. So haben die Teilnehmer einen Mindestabstand von 1,50 Metern zueinander einzuhalten. Für die Einhaltung der Vorschrift haben die jeweiligen Versammlungsleiter zu sorgen.

In Datteln soll schon im nächsten Monat ein neues Steinkohlekraftwerk ans Netz gehen. Das Kraftwerk Datteln 4 steht mitten im dichtbesiedelten Ruhrgebiet und bläst schon seit einigen Wochen im Probebetrieb Schadstoffe und CO2 in die Luft. Vor dem Hintergrund des geplanten Kohleausstiegs ist es ein klimapolitischer Irrsinn, ein neues Kohlekraftwerk in Betrieb zu nehmen! Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hat bewiesen, dass Datteln 4 in Deutschland zu Mehremissionen in Höhe von 40 Millionen Tonnen CO2 führen würde. Und die vorgeschlagene Abschaltung alter Kohlekraftwerke als Ausgleich ist da schon eingerechnet.

Datteln 4 ist ein einzige Provokation für die Anwohner*innen und all die engagierten Menschen, die sich lautstark für den Klimaschutz und die Energiewende einsetzen. Der Betreiberkonzern Uniper hält um jeden Preis an der Eröffnung fest – mit Unterstützung aus der Landes- und Bundespolitik. 

Der BUND und insbesondere der Landesverband Nordrhein-Westfalen leisten bereits seit Bekanntwerden des Bauprojekts erbitterten Widerstand und prozessieren seit Jahren gegen den Kraftwerksschwarzbau – bislang stets erfolgreich. Das Projekt Datteln 4 hat bis jetzt lediglich aufgrund nachträglicher politischer Rechtsanpassungen überlebt.

Datteln könnte der nächste Hambacher Forst werden

Umweltverbände fürchten , dass durch die neue Inbetriebnahme der Ausbau regenerativer Energien weiterhin verschleppt wird. Es scheint sicher, dass nach dem Erhalt des Hambacher Forsts das neue Kraftwerk am Dortmund-Ems-Kanal zum nächsten Symbol der Klimabewegung wird. Zu absurd erscheint den Verantwortlichen, dass zeitgleich mit dem Kohleausstieg ein neues Kohlekraftwerk ans Netz geht.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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