Nach Kampf für Sterbehilfe schreibt der Marler Helmut Feldmann Biographie
Buch als Selbsttherapie

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Nach erfolgreichem Kampf gegen verbotene Sterbehilfe schreibt Helmut Feldmann Biographie

Helmut Feldmann (74), der sich seit über 4 Jahren verstärkt für die Sterbehilfe bei unheilbar kranken Menschen einsetzt, hat durch seinen unermüdlichen Kampf erreicht, dass das Bundesverfassungsgericht das 2015 eingeführte Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe (§ 217 StGB) mit Urteil vom 26.02.2020 gekippt hat.
Jetzt hat er seine Autobiographie fertig geschrieben, die ab Ende Juli erhältlich sein wird.

Vor drei Jahren kam bei Helmut Feldmann die erste Idee auf, eine Autobiographie über sein sehr bewegtes Leben zu schreiben. Über einen Artikel im Stadtspiegel ein Jahr später ist er auf die Marlerin Ilse Seck aufmerksam geworden, die bereits zwei Bücher geschrieben hat. Von ihr bekam Herr Feldmann den Kontakt zu Klaus Belz. Helmut Feldmann erzählte dann Klaus Belz von seiner Idee, sowie aus seinem bewegten Leben. Beide kamen überein, dass er seine Geschichte unbedingt aufschreiben muss. Eine enge Zusammenarbeit und volle Sympathie hat sich zwischen den beiden Männern in den letzten zwei Jahren aufgebaut, woraus die Autobiographie „Mein Leben vom Saulus zum Paulus“ entstanden ist. Helmut Feldmann hat so geschrieben, wie er es erlebt hat, Herr Belz half, dann alles nach seinen Angaben in Form zu bringen. Im Großen und Ganzen ist der verständliche Stil beibehalten.

Während des Schreibens sind viele Emotionen hochgekommen, sodass er so manche Nacht sehr schlecht geschlafen hat. „Das Schreiben war ein Stück Therapie für mich“, so Helmut Feldmann.

Entstanden ist ein sehr bewegtes, emotional gefühlvolles und spannendes Buch, das mit der Geburt in Teufelsmoor, in Niedersachsen beginnt und im April diesen Jahres endet. Ein Buch, indem die Lebensphilosophie und das Herzblut des Autors steckt.
Schon als Kind hatte er ein schwieriges Verhältnis zu seinen Eltern. Nach seiner Lehre als Elektriker wollte er eigentlich zur See fahren, die damals noch nötige Unterschrift der Eltern wurde ihm verwehrt und so kam er nach Marl. Hier wohnte bereits seine 21 Jahre ältere Schwester. Auf seinem Lebensweg bekam er mehrmals Probleme mit Alkohol und Drogen, die ihn heruntergezogen haben. Erst seine Lebensgefährtin hat ihm Mut gemacht und gab ihm die nötige Unterstützung, aus diesem Sumpf heraus zu kommen. Dafür ist er ihr unendlich dankbar, genauso wie seiner Tochter. Beide haben ihn immer unterstützt.
In seinem „gutbürgerliche Leben“ wie es Helmut Feldmann bezeichnet, war er unter anderem beim Diözesanverband Paderborn, 25 Jahre in der Kommunalpolitik, 21 Jahre AWO Vorsitzender, 18 Jahre Vorsitzender des Körner Kultur- und Kunstvereins und ebensolange Suchthelfer, wobei ihm seine eigenen Erfahrungen eine Hilfe für die Betroffenen waren. Auch beruflich hat er sich weiterentwickelt und ist Elektrotechniker geworden, wodurch er auch viel im Ausland gearbeitet hat und privat in vielen Ländern der Welt unterwegs gewesen ist. Heute ist er noch im Stadtverband der AWO und im SPD Vorstand Hüls als Beisitzer aktiv.

Die Coronakrise fällt ihm sehr schwer, weil er nicht mehr unter Menschen sein kann und auch keine Aktivitäten stattfinden. Noch nicht einmal seine Lebensgefährtin Erika, die in einem Marler Heim lebt, darf er besuchen, der Kontakt ist auf das Telefonieren beschränkt. Seine Tochter Manuela kommt aber so oft es geht zu ihm.

„Ich möchte mit diesem Buch Menschen allen Alters sagen, dass man sein Leben ändern kann, wenn man es nur will. Auch mit einer verkorksten Jugend hat man immer die Möglichkeiten sich zu ändern“, so Helmut Feldmann, „Die Labilität läßt sich in Stabilität verändern, das ist eine Willenssache, die jeder selber aufbauen kann“.
Ihm ist es wichtig, die Menschen zu erreichen, ihnen Mut zu machen und das es aus dem „Unten“ einen Ausweg gibt. Seine Geschichte soll eine Art Anregung für andere sein, sich zu ändern und über sein Leben nachzudenken.
Heute ist er stolz auf das, was er erreicht hat, nicht nur auf den langen Kampf vor dem Bundesverfassungsgericht zur Sterbehilfe. Und natürlich ist er sehr gespannt, wie sein Buch ankommt, auf die Reaktionen der Leser und die Resonanzen.

Das Buch mit ca. 304 Seiten wird als Hardcover im Verlag: tredition GmbH, Hamburg im bundesweiten Buchhandel und online zum Preis von 17,99 Euro erhältlich sein.

Autor:

Anja Hermanski aus Marl

Webseite von Anja Hermanski
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