Verbraucherzentrale zieht Bilanz
Essen zum Mitnehmen ohne Müll!

Zwei Wochen lang haben die Teilnehmenden der Aktion „Essen in Mehrweg“ ausprobiert, wie es in Marl funktioniert, Einwegverpackungen zu vermeiden und stattdessen Mehrwegbehältnisse für Take-away-Speisen zu verwenden. Die Umweltberatung der Verbraucherzentrale hatte die Testpersonen wahlweise mit einem Gefäß aus Metall, Glas oder Kunststoff oder einer Pizzabox ausgestattet. Theresia Hericks und Beatrix Söhngen, Umweltberaterinnen, sowie einige Tester:innen berichteten jetzt, wie es mit dem praktischen Einsatz am Imbiss, in der Pizzeria oder in einem anderen Betrieb der Außer-Haus-Gastronomie funktionierte.
Ob Teller, Boxen, Schalen oder Kartons: Take-away-Gerichte werden bisher überwiegend in Einwegverpackungen abgegeben. „Für deren Herstellung werden riesige Mengen an Rohstoffen wie Erdöl, Pappe oder Aluminium und zudem viel Energie verbraucht, damit die Behältnisse nach nur einmaliger Nutzung im Müll landen. Umwelt und Klima werden unnötig belastet“, erklärte Umweltberaterin Beatrix Söhngen den Hintergrund der Aktion. Zudem fallen durch die To-go-Verpackungen in öffentlichen Mülleimern oder gar in der Natur für die Kommunen etwa 458 Millionen Euro Entsorgungskosten im Jahr an.
Die Bilanz nach den zwei Wochen fällt positiv aus:

Insgesamt waren fast alle mit Größe, Material, Haltbarkeit und Reinigungseigenschaften der Mehrwegbehältnisse zufrieden. Verbesserungspotenzial sahen die Tester:innen vor allem bei der Dichtigkeit einiger Dosen.
Fast alle angefragten Gastronome füllen das Essen in die mitgebrachten Behältnisse und sehen keine Probleme darin.
Viele Tester:innen wollen jedenfalls „Mehrweg-Esser:innen bleiben. Sie hat der Test überzeugt, dass es zwar etwas aufwändiger, aber machbar ist. Beim Einkaufen versuchen sie schon Müll zu vermeiden. Das auch beim Essen unterwegs zu tun, ist da der logische nächste Schritt.
Wünschenswert wäre aber, wenn alle Gastronome Mehrwegboxen zur Verfügung stellen würden. Denn man hat ja nicht immer seine Mehrwegbehältnis dabei. Optimal wäre ein einheitliches Mehrwegsystem ähnlich dem Flaschenpfandsystem. So könnte jeder Verbraucher:in bei jedem Gastronom die gleiche Box vorfinden.
Mit Blick auf das ab dem 1.1.2023 kommende Gebot, dass Gastronomiebetriebe, die Essen oder Getränke zum Mitnehmen in Einwegkunststoff anbieten, zusätzlich auch Mehrwegalternativen bereithalten werden müssen, weist die Umweltexpertinnen darauf hin, dass damit nicht generell Wegwerfbehältnisse verschwinden werden. „Zwar werden Plastikgefäße durch das Mehrweggebot sicher weniger nachgefragt, da größere Gastronomiebetriebe ein Mehrwegsystem anbieten müssen und kleine Betriebe mitgebrachte Gefäße annehmen und befüllen müssen. Aber es gibt kein Einwegverbot, so dass neben bestimmten Einwegkunststoffen auch noch viele Einweg-Verpackungen aus Aluminium, Pappe und anderen Materialien angeboten werden dürfen. Weniger Abfälle haben wir daher nur, wenn sich Mehrweglösungen wirklich breit etablieren.“ Dafür wollte die Umweltberatung in der Aktionswoche „Essen in Mehrweg“ sensibilisieren.

Als kleines Dankeschön fürs Mitmachen durften alle Teilnehmenden die wiederverwendbaren Gefäß übrigens behalten.

Weitere Informationen und Links:

Die Beratungsstelle hält den kostenlosen Flyer „Essen in Mehrweg“ vor, der Gastronome auflistet, die mitgebrachte Gefäße akzeptieren.

Außerdem bietet die Umweltberatung am Dienstag, 14.06.22 um 18:00 Uhr ein online-forum zu diesem Thema an. Interessierte können sich einwählen unter
Zoom-Meeting beitreten
https://us06web.zoom.us/j/81362069172?pwd=eEhyODE1UG14ZGlHZmhGU2VQMVRTQT09

Meeting-ID: 813 6206 9172
Kenncode: 206420
(der Link steht auch auf: https://www.verbraucherzentrale.nrw/beratungsstellen/marl)

Informationen zum Thema „Essen in Mehrweg“ hat die Verbraucherzentrale NRW auf ihrer Website zusammengestellt: www.verbraucherzentrale.nrw/plastik
Infos zu den bundesweiten Aktionstagen „Essen in Mehrweg gibt‘s online unter: https://esseninmehrweg.de

Autor:

Verbraucherzentrale Marl - Umweltberatung aus Marl

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