"Eine echte Sensation!"

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Dank einer Spende des Fördervereins kann sich das Mendener Museum über eine echte Sensation freuen, die im weiten Umkreis ihresgleichen sucht: ein voll funktionsfähiger Webstuhl!

„Das ist eine große Sensation. Alles ist total authentisch!“ Mendens Museumsleiterin Jutta Törnig-Struck ist begeistert von dem historischen Webstuhl, der sich jetzt wieder in voller Pracht präsentiert.
Der Museumsverein hatte die Kosten für die Restaurierung und Instandsetzung dieses einmaligen alten Webstuhls übernommen - als Geschenk zum 100. Geburtstag des Mendener Museums.
Bis 1922 war der Webstuhl in Gebrauch gewesen, dann wurde er in einem stillen Kämmerlein des Museums eingelagert.
„Ein großes Glück“, so Jutta Törnig-Struck, denn so blieben alle Einzelteile unversehrt erhalten.
Der Webstuhl stammt aus dem Nachlass von Weber Johannes Pütter. Dessen Enkel Willi Paul hatte sich beim Mendener Museum gemeldet.
Weber Pütter war demzufolge in einer Person Dichter, Philosoph und ... Wilderer!
Es gibt die Geschichte, dass er einmal mit einem einzigen Schuss aus seinem Revolver gleichzeitig zwei Rehböcke erlegt habe.
Zur Geschichte des Webstuhls:
Die Leinenweberei war nicht nur im Hönnetal, sondern auch in Menden und der nächsten dörflichen Umgebung einer der wichtigsten Gewerbezweige. Die Leineweber gehörten in Menden der Großen Gilde an.
Im Sommer des Jahres 1922 wurde der Webstuhl durch den Museumsverein von Weber Johannes Pütter (geb. 6. August 1851, gestorben 30. Oktober 1931) in Balve-Volkringhausen, Glashütte 11, zum Preis von 1.000 Mark angekauft.
Der Webstuhl war vollständig und mit allem Zubehör wie Spulen, Kämmen und Schiffchen ausgestattet. Es handelt sich um den letzten Webstuhl, der im Hönnetal in Gebrauch war.
Über viele Jahrzehnte, vermutlich von 1865/70 bis 1922, hatte der Weber Johannes Pütter, der gebürtig aus Balve war, in der Fachwerk-Doppelhaushälfte auf Glashütte 11 daran gearbeitet.
Aufgrund der begrenzten Ausstellungsfläche wurde der Webstuhl zunächst in einem der Ställe des Bauernhauses unterm Dach des Museums für 90 Jahre eingelagert.
Im Herbst 2011 wurde der Webstuhl mit Unterstützung des Museumsvereins in der Restaurierungswerkstatt Christian Tüshaus in Menden restauriert und im Frühjahr 2012 auf der Tenne des Bauernhauses aufgestellt.
Dort wurde er anschließend von Angelika M. Schäfer aus Iserlohn bespannt und kann seitdem für kurze Vorführungen in Gebrauch genommen werden.

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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