Ein positiver Rückblick auf das "Corona-Jahr"
Tschüss 2020 - Hallo Neues Jahr

Corona-konform ging der Jahreswechsel auch mit Wunderkerzen vonstatten - und vor allem viel ruhiger. Genau solche kleinen, wunderbaren Lichtpunkte haben Mendener Bürger im Resümee über das vergangene Jahr entdeckt. | Foto: Karolin Rath-Afting
  • Corona-konform ging der Jahreswechsel auch mit Wunderkerzen vonstatten - und vor allem viel ruhiger. Genau solche kleinen, wunderbaren Lichtpunkte haben Mendener Bürger im Resümee über das vergangene Jahr entdeckt.
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Da ging es hin, das Corona-Jahr. Trotz Lockdown und Stillstand rauschte für viele Menschen das Jahr an einem vorbei. Das Virus hat alles weiter fest im Griff...STOP! Jetzt möchte man auch mal Positives lesen und hören. Auf die Frage, was ihnen denn an 2020 gefallen hat oder was sie Positives erlebt haben, antworteten Mendener Bürger.

Die meisten sind froh es hinter sich zu haben und blicken mit Hoffnung und Zuversicht in das neue Jahr 2021 - angetrieben durch die Aussicht, mit dem Impfstoff die Pandemie in den Griff zu bekommen. Doch so ganz verteufeln möchte man dieses vergangene Jahr nun auch nicht, denn trotz des Virus wurden durchaus schöne und positive Erfahrungen gewonnen und Erlebnisse gemacht. Der leere Terminkalender zum Beispiel lud viele kreative Batterien wieder auf - und ließ in vielen Familien in Vergessen geratene Aktivitäten, zumeist an der frischen Luft, wieder zum Vorschein kommen. Einige Mendener Bürger haben auch ihre positiven Erfahrungen in diesem Corona-Jahr gemacht. So freut sich Mariola Ostrowska, eine Mendener Einzelhändlerin, darüber, dass sie und ihre Familie sich bisher nicht mit Covid-19 angesteckt haben und der erste Lockdown überwunden wurde. "Es haben sogar viele neue, nette Kunden meinen Laden entdeckt", zeigt sich sich zudem positiv überrascht. Jenni Gröhlich aus dem Stadtmarketing-Team bewertet die zwischenmenschlichen Beziehungen als sehr positiv: "Gezeigt hat Corona mir, das ich wirklich tolle Freunde habe, eine liebevolle Familie sowie Bekannte die an meiner Seite standen, das ich in einem tollen Team, mit den besten Kollegen arbeiten darf - dafür bin ich verdammt dankbar, ja so ganz doll dankbar!"

Zusammenhalt ist gestärkt worden

 Falk Steidel von der Werbegemeinschaft Menden und auch selber in der Veranstaltungsbranche tätig, braucht auch nicht lange überlegen, um einen positiven Rückblick auf das vergangene Jahr zu finden: "Aus Branchen Sicht kann man sagen die lokalen Veranstaltungstechnik-Firmen sind etwas näher zusammen gerückt", so sein Fazit. Und auch aus Sicht der Werbegemeinschaft könne man sagen, das die Krise zu einem gewissen Zusammenhalt geführt habe. Appelle an die Mendener Bürger, mehr lokal zu kaufen, seien zum Teil erfolgreich gelaufen. "Die Fußgängerzone ist fertig saniert, die neue Weihnachtsbeleuchtung durch Stadtmarketing, Stadt und Stadtwerke erneuert. Der neue Menden-Gutschein ist entstanden und kann den lokalen Händlern einen kleinen Schub nach vorne bringen", weiß Steidel um weitere positive Punkte. Zudem hätten sogar in dieser schwierigen Zeit neue Modegeschäfte in der Innenstadt eröffnet. "Persönlich", so Steidel weiter, "kann ich sagen, das ich mich freue, wieviel Hilfsbereitschaft aus vielen Ecken unsere Stadt immer mehr zusammen schweißt". Als Beispiele führt er die Einkaufshilfe für Ältere durch Vereine und Privatleute, die St . Martin Aktion der SPD initiiert durch einen Mendener Bürger, die Gesangseinlagen an den Altenheimen oder auch den wieder erfolgreichen Wunschbaum des Stadtmarketings an, "um nur einige zu nennen". Schließlich drehe sich die Welt weiter, es komme einem alles nur etwas entschleunigter vor.
Auch Dr. Roland Schröder, Bürgermeister von Menden,  sieht Positives im Rückblick auf das vergangene Jahr: "Das Jahr 2020 wird natürlich als Corona-Jahr in unserer Erinnerung bleiben; aber bei all dem, was dieses tödliche Virus hinterlassen hat, gab es auch schöne Erfahrungen. So durfte ich im Laufe des Jahres trotz Abstand und Maske zahlreiche Mendenerinnen und Mendener kennenlernen, die mich bei meiner Wahl zum Bürgermeister tatkräftig unterstützt haben. Und dies, obwohl die meisten mich zuvor nicht kannten. Dieser riesige Vertrauensvorschuss hat mich sehr demütig an mein neues Amt herangehen lassen, mit dem Wissen, dass die Erwartungshaltung in der Stadt an notwendige Veränderungen sehr hoch ist. Ich habe spüren dürfen, dass die Menschen in unserer Stadt bereit sind für neue Wege, Ansätze und Ideen. Dafür bin ich zutiefst dankbar.

Mit wunderbarer Landschaft punkten

Sehr positiv war zudem, dass ich unsere Region noch viel genauer kennengelernt habe. Da es in diesem Jahr natürlich keinen Urlaub geben konnte, waren wir viel im direkten Umkreis unterwegs. Ich habe festgestellt, in welch wunderbarer Landschaft wir leben und dass wir zukünftig mit diesem Pfund noch mehr wuchern müssen, um auch Menschen aus dem naheliegenden Ruhrgebiet davon zu überzeugen, dass eine Fahrt zu uns sich auch touristisch lohnt.Mit dem Amtsantritt als Bürgermeister am 2. November habe ich auch im Rathaus viele Kolleginnen und Kollegen kennenlernen dürfen, die den Weg der Veränderung mitgehen wollen. Der Zuspruch ist wirklich klasse und ich freue mich darauf, im Team vieles umzusetzen.
Ich gehe daher, trotz der Schäden und Verluste, die Covid-19 angerichtet hat, mit großer Zuversicht in das neue Jahr 2021, verbunden mit der Hoffnung, dass wir so etwas wie Normalität wiederfinden dürfen." Um durch diese schwierige Zeit zu kommen, hat es auch einigen geholfen, sich auf das zu konzentrieren, was überhaupt möglich war. So auch die Mendener Geschäftsfrau Evi Kissing: "Mir persönlich hat es sehr geholfen durch diese schwierige Zeit zu kommen, indem ich versucht habe mich auf das zu fokussieren, was trotz Beschränkungen noch möglich war, gelang und ein gutes Gefühl schenkte.

Gemeinschaft wurde gestärkt

Und das war einiges. Ohne dieses Virus hätte ich z. B. nie erfahren, wie stark meine Kundenbindung ist. Diese große Solidarität meiner Kunden, der Zuspruch, die wertvollen Gespräche am Telefon haben mich zutiefst berührt und mir unheimlich viel Kraft geschenkt weiterzumachen." Kissing lobt vor allem den "sehr offenen und ehrlichen Austausch mit Kollegen/innen" Dieser sei in dieser Situation sehr hilfreich gewesen "weil ähnliche Sorgen uns einten und wir konnten uns gegenseitig Mut machen. Das stärkt unsere Gemeinschaft." Sie empfindet es auch als durchaus positiv, das sie sich von jeglichem Perfektionismus befreien und improvisieren musste: "Das hatte auch etwas Kreatives". Olaf Jäger, zur Zeit im Homeoffice tätig, hat "der Zusammenhalt der Mendener" tief beeindruckt. "Als die Pandemie bei uns ankam", so Jäger weiter, "wurden Nachbarschaftshilfen von Vereinen gegründet, Foodsharing etabliert, Masken genäht, Hilfsgruppen gegründet, Ideen entwickelt. Es wurde versucht, die heimische Gastronomie und den Handel mit Online Werbung zu unterstützen und es wurde bestellt wie nichts gutes - was man am Klagen der Gewichtszunahme online verfolgen konnte. Trotz Einschränkungen auf vielerlei Art und Weise, wurde für viele bestehende Organisationen gespendet was das Zeug hält. Menden Crowd ist ein voller Erfolg und auch der alljährliche Weihnachtsbaum wurde leer geräumt." Als weitere Pluspunkte und als Zeichen der Solidarität und Hilfsbereitschaft untereinander führt Jäger noch den Lions-Kalender und das Waffeltaxi an. Zudem freut er sich darüber, dass viele Mendener sich aktiv an einer überregional tätigen Hilfsgruppe, welche online über Facebook Hilfen an bedürftige Menschen vermittelt hat, beteiligt haben. Ein eindeutiges Plus sieht er in der tollen Unterstützung der verschiedenen Hilfsorganisationen und darin, das ehrenamtliche Bürger ihr Bestes an den verschiedensten Stellen geben. "Trotz vieler Schwierigkeiten und vielen Problemen, die Hilfe für unsere nicht so mit Glück gesegneten Mitmenschen wurde und wird immer weitergeführt und der Zusammenhalt war, ist und bleibt eines der großen Dinge, die mich 2020 immer hoffen ließen", so Jäger weiter. Nachbarstädte würden uns um diese Solidarität beneiden. "Wenn schon alles schließt, dürfen sich die Herzen öffnen", so Jägers gewonnener Eindruck zum Umgang der Menschen in Menden mit dem Corona-Jahr.

Autor:

Karolin Rath-Afting aus Menden (Sauerland)

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