Stadtspiegel-Kolumne von Seite 1: "Ehrliche Floskeln?"

Mal ganz ehrlich: So richtig ehrlich sind wir doch alle nicht, wenn es um umgangssprachliche Floskeln geht.
Oder haben Sie kürzlich im Restaurant auf die Frage „Hat‘s geschmeckt?“ wahrheitsgemäß geantwortet: „Nein, ganz und gar nicht!“
Ähnlich ist‘s auch mit der Standardbegrüßung „Na, wie geht‘s?“
Da rutscht uns die Antwort „Gut“ oder „Super“ ganz automatisch heraus.
Was eigentlich auch kein Wunder ist, denn würde man ehrlich antworten, dann hätte sich aus dem Guten-Tag-Sagen im Nu eine längere Diskussion entwickelt.
Beispiel:
„Danke der Nachfrage. Leider nicht so gut, ich habe heute Kopfschmerzen.“ „Was, nur Kopfschmerzen? Ich habe seit Tagen nicht geschlafen, muss gleich zum Zahnarzt zur Wurzelbehandlung!“
Dieses Gespräch ließe sich beliebig lange fortsetzen ...
Warum ich gerade heute auf dieses Thema komme, überlegen Sie? Nun, weil die Floskel „Ein frohes neues Jahr“ derzeit Hochkonjunktur hat. Darauf antwortet man ja auch automatisch.

Was aber ist, wenn das neue Jahr gar nicht froh, sondern sehr traurig begonnen hat?
In den vergangenen Tagen habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine ehrliche Antwort hier am besten ist.

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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