2023er Ausgabe bot 164 Veranstaltungen
Das mœrs festival in Höchstform!

Die Aufführung von "Lux Aeterna" in der Evangelischen Stadtkirche | Foto: Photo André Symann @mœrs festival
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  • Die Aufführung von "Lux Aeterna" in der Evangelischen Stadtkirche
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Die 52. Ausgabe des mœrs festival bot eine Diversität, die in der Festivallandschaft einzigartig ist. In der Festivalhalle und am Rodelberg fanden über 50 Konzerte statt, im Innenhof des Gymnasiums 16 „Annex-Konzerte“ und vier „mœrs sessions“. Die „Annex“-Auftritte werden von den Musiker*innen selbst kuratiert, das heißt, die Zusammensetzungen und die musikalische Richtung werden autark ohne Einfluss des Festival-Teams bestimmt. Jan Klare war wieder einmal für die Sessions zuständig, die sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit erfreuen.

Des Weiteren konnten sich die Moerser an 19 Konzerten an verschiedenen Orten in der Innenstadt erfreuen, so in der Evangelischen Stadtkirche, und die „Mœrsifizierung“ mit den Guerillaaktionen (Pianomobil!) lockten zu einem Besuch auf dem Festivalgelände. Die im letzten Jahr erfundene Dreiteilung erweist sich als Glücksfall. Von der Festivalhalle geht es in wenigen Minuten über den idyllischen Fußweg zum Rodelberg, von dort zum Gymnasium/zur Musikschule und wieder zurück. Drei hochwertige Orte zum Musik hören innerhalb eines Kreises von 800 Meter Durchmesser ist einmalig.

Der Grundtenor der diesjährigen Ausgabe lautete „Wert – Befreiung – Aufbruch – Mut – Demut“ und verweist auf die Lebensleistungen alt gedienter Musiker*innen (Mazur, Garrett, Hart, Bartz), die alle noch mit Miles Davis auf der Bühne standen. Die Befreiung widmet sich den Künstlern, die in ihren Heimatländern sich weder frei bewegen, frei musizieren noch frei reisen dürfen – und dennoch den Weg nach Moers fanden. Im Aufbruch finden sich neue musikalische Trends und Entwicklungen des Sehens und Hörens von Musik wieder. In der Corona-Pandemie erfand das mœrs festival das weltweite Streamen eines Festivals, dass große Beachtung erfuhr und anschließend kopiert wurde. Und Mut und Demut? Beides steht für die Haltung und den Umgang mit den Herausforderungen dieser Zeit, dem Klimawandel, den gesellschaftlichen Problemen, Krieg, Lügen, Medienmissbrauch und den Menschen, die einerseits progressiv voran schreiten und denjenigen, die Angst vor Veränderungen haben.

Der Programmschwerpunkt galt dem Komponisten György Ligeti, der am Pfingstsonntag vor 100 Jahren geboren wurde. Das Ligeti-Spezial startete am Freitag mit einer Einführung in das Denken und die Intention seiner Kompositionen durch seinen Sohn Lukas Ligeti. Es folgten ein erster Einblick in seine Musik, am Samstag ein zweistündiges Werk „Music from Kylwiria“. Als Fünfjähriger erdachte sich György Ligeti seine eigene Phantasiewelt mit eigener Sprache: Kylwiria. Der Sonntag war der große Tag der Nachwuchskomponist*innen. In der Nachfolge der „composer kids“ und der „mœrsterclass“ kuratierte Lukas Döhler das „Le Petit Macabre“, die frisch komponierten Werke von Ferdinand Heuberger und Pamela Soria wurden von den Profis des Ensembles „INprogRES“ vorgetragen. Ein zweiter Teil übernahm die extra gegründete Formation „Bas-Rhin“ mit Jugendlichen vom Niederrhein. Eine weitere Ligeti-Aufführung folgte am Abend in der Evangelischen Kirche. Das SWR Vokalensemble mit 32 Sänger*innen unter der Leitung von Yuval Weinberg sowie die zehnköpfige Trondheim Voices präsentierten „Lux Aeterna“.

Der Rodelberg erwies sich wegen des super Wetters als Publikumsmagnet, es herrschte beste Stimmung in dem Bereich der Verkaufsstände und vor der Bühne am Berg selbst. Musik hören und träumen, hier konnte sich jeder sein „Kylwiria“ vorstellen: Während die Kinder konzentriert der improvisierten Musik lauschen, toben die Erwachsenen den Hang hoch und runter, füttern die Ziegen im Streichelzoo und üben sich im Radschlagen.

Bitte weiterlesen im zweiten Teil. Danke schön.

Klaus Denzer

Autor:

Klaus Denzer aus Moers

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