Eine Ausstellung rund ums Versöhnen

Ein Bild aus der Ausstellung | Foto: Andrea Zmrzlak
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Ab dem 16. September startet rund um die Stadtkirche in Moers eine Woche der Begegnung, inklusive Ausstellungseröffnung, nach dem Motto: „Du hast mich freundlich angesehen“.

Manche Momente sind dafür gemacht uns lange, wenn nicht sogar ewig, zu beschäftigen. Manche von diesen Momenten handeln von Vergebung und Versöhnung. Mit anderen, aber auch mit uns selbst. Über genau dieses Thema ist im Auftrag vom Evangelischen Familienbildungswerk eine Ausstellung entstanden, die ab dem 16. September in der Stadtkirche zu betrachten ist.

Die Ursprungsidee entstand durch eine Andacht von Pfarrer Torsten Maes, die Andrea Kröger, Leiterin des Ev. Familienbildungswerkes Moers, Initiatorin des Projektes, besucht hatte: „Dieser Gottesdienst hat mich zutiefst bewegt und so entstand die Idee, die Versöhnungsgeschichte von verschiedenen Menschen zu portraitieren“, so Kröger. Entstanden ist eine Ausstellung mit 16 Bildern, deren Geschichten Kröger und Andrea Zmrzlak, Fotografin in Moers und Mitinitiatorin, erfahren haben: „Es sind Geschichten, die uns selbst oft tief berührt haben“, berichtet Kröger mit stockender Stimme.

Geschichten, wie zum Beispiel die von Christel, die ihre Erlebnisse aus dem Krieg wiedergibt: „Sie haben uns die ganze Zeit versorgt. Einfach so, ohne etwas zu wollen oder zu erwarten. Sie haben es einfach getan.“ Das Foto dazu ist, wie alle anderen, ganz reduziert. Einzig die Protagonistin der Geschichte ist zu sehen: „Es ist immer schwierig, mit so wenig Drumherum, also in diesem Fall gar nichts, eine Geschichte wiederzugeben“, berichtet Zmrzlak. Und doch sind 16, 2 mal 1,40 Meter große Bilder entstanden, die jetzt die Stadtkirche säumen. Ebenfalls entstanden ist ein Buch, in dem die Geschichten der Menschen zu finden sind: „Die Geschichten wurden alle in einer Schreibwerkstatt von den Leuten selbst niedergeschrieben“, verrät Kröger und fügt hinzu, „es ist kein literarisches Meisterwerk, aber die Ehrlichkeit der Geschichten berühren.“

Und genau diese Ehrlichkeit, diese Offenheit der Menschen, sich in ihren empfindsamsten Moment zu zeigen, sei das Besondere der Ausstellung, so Kröger: „Im Prinzip ist es ein Anti-Selfie-Buch. Es ging nicht darum, gut auszusehen, sondern darum, anderen die eigene Verletzlichkeit zu zeigen. Auch Matthias Immer, Vorsitzender des Ausschusses des Evangelischen Familienbildungswerkes Moers und Pfarrer hat sich entschieden, seine Geschichte zu erzählen: „Ich habe mich bewusste für eine Geschichte entschieden, die für andere vielleicht nebensächlicher ist, aber mir selbst sehr wichtig war“, so der Pfarrer der Kirchengemeinde Homberg. 

Rund um die Ausstellungseröffnung, die am Samstag, 16. September, ab 18 Uhr in der Stadtkirche Moers stattfindet, gibt es eine ganze Woche, die unter dem Motto „Du hast mich freundlich angesehen“ steht. So wird es zum Beispiel am Montag, 18. September, von 19.30 bis 21 Uhr ein Vortrag mit dem Titel „Drei Schlüssel zur Vergebung“ mit Peter Michael Dieckmann, Kriminalbeamter und Autor in der Stadtkirche geben: „Im Prinzip hat doch jeder Mensch mal so einen Punkt, an dem er in seinem Leben solch eine Situation durchlebt“, so Kröger. Und um genau diese Momente gehe es in der Ausstellung und in dem daraus entstandenen Buch.

Programm zur Woche der Begegnung:
- Samstag, 16. September, ab 18 Uhr: Ausstellungseröffnung und Buchpräsentation, Stadtkirche Moers
- Sonntag, 17. September, 13 bis 15 Uhr: Kaffee und Gespräch zur Ausstellung mit Andrea Kröger und Andrea Zmrzlak, Stadtkirche Moers
- Montag, 18. September, 16 bis 20 Uhr: Theaterprojekt für Jugendliche ab 14 Jahren mit Holger Runge, Marcel Bauer und Robert Hüttinger, Schlosstheater Moers
- Montag, 18. September, 19.30 bis 21 Uhr: Vortrag „Drei Schlüssel zur Vergebung“ mit Peter Michael Dieckmann, Stadtkirche Moers
- Dienstag, 19. September, ab 19.30 Uhr: Vortrag „Vom Leben berührt“ mit Pierre Stutz, Stadtkirche Moers
- Freitag, 22. September, 10 bis 11.30 Uhr: Ausstellungsbesuch für Eltern mit Kindern, Treffpunkt am Gerhard-Tersteegen-Haus
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Autor:

Sarah Dickel aus Moers

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