Wir sind, was wir essen!

Freuten sich gemeinsam auf einen spannenden Abend (v.l.n.r.): Tom Frischke,  Oecotrophologe, Melanie Kovac, Inhaberin vom Frauenfitnessstudio Women‘s und André Winnen, Wochen-Magazin-Objektleiter.
3Bilder
  • Freuten sich gemeinsam auf einen spannenden Abend (v.l.n.r.): Tom Frischke, Oecotrophologe, Melanie Kovac, Inhaberin vom Frauenfitnessstudio Women‘s und André Winnen, Wochen-Magazin-Objektleiter.
  • hochgeladen von Sarah Dickel

Ernährung ist ein großes und immer komplexer werdendes Thema. Grund genug für das Wochen-Magazin, um sich des Themas einmal anzunehmen und einen Vortrag ins Leben zu rufen.

Melanie Kovac, Inhaberin des Frauenfitnessstudio Women‘s in Moers, hat dieses Jahr eine Odyssee hinter sich gebracht: Als sie in ihrem Studio umgefallen ist und als Notaufnahme ins Krankenhaus kam, stand fest, das irgendetwas mit ihrem Körper nicht stimmt. Als sie dann sogar in Quarantäne lag, fing sie an, sich Gedanken zu machen: Was habe ich meinem Körper bisher zugefügt und was könnte dafür gesorgt haben, dass er jetzt streikt?
Für Kovac, die seit 24 Jahren im Gesundheits- und Ernährungsbereich tätig ist, stand fest, dass sie ihre Essgewohnheiten umstellen muss. Sie entschied sich, auf eine vegane Ernährung umzustellen und konnte damit viele ihrer gesundheitlichen Probleme beseitigen.

Vorteile der Vollwert-Ernährung

Über ihre Erfahrungen berichtete sie beim Ernährungsvortrag des Wochen-Magazins. Daneben erklärte Tom Frischke, Oecotrophologe, die Vorteile der Vollwert-Ernährung nach Männle, Koerber und Leitzmann. Hierbei sei es vor allem wichtig, Nahrung zu sich zu nehmen, die naturbelassen und frisch ist.
Isolierte und raffinierte Produkte seien zu vermeiden. Zudem sollen vor allem regionale und saisonale Lebensmittel verzehrt werden. Das Ziel dieser Ernährungsform sei es, so Frischke, den Körper optimal mit allen Nährstoffen zu versorgen: „Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit wird dadurch natürlich auch verbessert. Zudem entwickelt der Körper Abwehrkräfte gegenüber Krankheiten.“

Das Grundprinzip, das Frischke vorstellte, besteht auf viel unerhitzter Frischkost, da diese „das Sättigungsempfinden durch starkes Kauen auch fördert.“
Gut sei es zudem, vor allem ökologische Lebensmittel zu kaufen, da diese weniger Pestizide enthalten würden. Zudem rät Frischke, Gemüse und Obst nur saisonal zu kaufen, da sie dann auch definitiv frisch sind. Auch das Umsteigen von Weißmehl auf Vollkornmehl sei ratsam.
„Letzten Endes sollte sich jeder aber das heraus ‚picken‘, was ihm gut tut und sich so ein eigenes Ernährungspaket schnüren“, so Frischke.

Bio-Fleisch essen nicht unüblich

Kovac hat, im Gegensatz zu Frischke, nochmal einen etwas anderen Ansatz. Während bei der Vollwerternährung zum Beispiel auch ab und an Bio-Fleisch gegessen werden darf und Vorzugsmilch sehr empfohlen wird, ist dies bei der veganen Ernährung nicht vorgesehen. Kovac steht dem Verzehr von Milch eher kritisch gegenüber: „Der Knochenschwund ist in den Ländern am Größten, wo am meisten Milch konsumiert wird.“
Zudem weist sie darauf hin, dass Kuhmilch bei einer Gewichtsabnahme nicht ratsam sei: „Denken Sie mal an Babys. Die bekommen Muttermilch, damit sie schnell wachsen und gedeihen.“ Alternativen gebe es sehr viele: Zum Beispiel Sojamilch, Mandelmilch oder Hafermilch.

Fehlernährung kann Depressionen auslösen

Kovac weist daraufhin, dass viele sich nach dem Mittagessen oftmals träge, müde und kaputt fühlen und sich dann wundern, warum das so ist: „Nachdem ich auf vegane Ernährung umgestiegen bin, fühlte ich mich wesentlich fitter und hatte auch nicht mehr dieses pappsatte Gefühl nach dem Essen.“
Aber auch Gluten kann bei vielen Menschen zu Probleme führen. Gluten ist ein Klebeeiweiß in Lebensmitteln. Bei einigen, so Kovac, kann es zu einem aufgeblähten Magen führen. Dies kann oftmals auch einige Erkrankungen zur Folge haben: „Einige Autoimmunkrankheiten oder sogar Depressionen können ein Grund von Fehlernährung sein.“
Sie empfiehlt zum Beispiel Wildreis oder Quinoa. Kokosmilch sei zum Süßen anstatt Sahne sehr geeignet: „Früher habe ich auch gerne Tomate-Mozarella gegessen. Das geht heute nicht mehr, aber ich habe eine super Alternative gefunden: Räuchertofu. Das garniert mit Balsamico ist sehr lecker.“

Ernährung mehr Beachtung schenken

Generell gilt: Einfach ausprobieren und experimentieren. Auch an Gewürze müsse man sich als Neu-Veganer wieder herantrauen: „Der Geschmack kommt oftmals auch mit den Gewürzen. Ich kann nur empfehlen mit Zimt, Kurkuma, Ingewer oder Vanille zu experimentieren.“
Letzten Endes hat sie das Kochen aber auch komplett neu für sich entdeckt: „Es ist einfach sehr meditativ, sich abends Zeit zu nehmen und zu kochen.“ Die Zuhörer konnten einiges an Informationen mit nach Hause nehmen und viele offene Fragen konnten geklärt werden.
Kovac rät zum Abschluss: „Fühlen Sie einfach in sich hinein. Wenn Sie spüren, dass gewisse Kombinationen Sie krank machen, lassen Sie diese einfach weg. Man ist, was man isst und dem sollte man ruhig etwas mehr Beachtung schenken.“

Autor:

Sarah Dickel aus Moers

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.