Freiwillige Feuerwehr
Aktueller Brand in Baumberg zeigt, was die Feuerwehr leistet

125 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Monheim: Das wird am 2. Septemberwochenende mit Party und Fest-umzug an der Feuer- und Rettungswache an der Paul-Lincke-Straße groß gefeiert. Gemeinsam feiern ist wichtig, vor allem, wenn man einen so herausfordernden Helferjob ausübt. Das wissen Steffen Brinckmann, Wolfgang Halbey und Stefan Drescher. Vergangenen Dienstag wurde zu einem außergewöhnlich großen Einsatz nach Baumberg gerufen: Dort stand ein Reihenhaus in Vollbrand, wie es im Feuerwehrsprachgebrauch heißt.  | Foto: Beatrix Gerling
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  • 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Monheim: Das wird am 2. Septemberwochenende mit Party und Fest-umzug an der Feuer- und Rettungswache an der Paul-Lincke-Straße groß gefeiert. Gemeinsam feiern ist wichtig, vor allem, wenn man einen so herausfordernden Helferjob ausübt. Das wissen Steffen Brinckmann, Wolfgang Halbey und Stefan Drescher. Vergangenen Dienstag wurde zu einem außergewöhnlich großen Einsatz nach Baumberg gerufen: Dort stand ein Reihenhaus in Vollbrand, wie es im Feuerwehrsprachgebrauch heißt.
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Am Dienstag, 30. September, um 15.16 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehrleute über ihren Meldeempfänger informiert: In Baumberg brennt ein Haus. „Jeder, der diese Meldung bekommt, lässt im Prinzip alles stehen und liegen und kommt zur Wache“, berichtet Zugführer Steffen Brinckmann (49).

von Beatrix Gerling

Während sich die Männer dort umziehen, werden auf einem Monitor laufend die Informationen aktualisiert. Die Fahrzeuge sind immer einsatzbereit, es geht sofort los. Während der Fahrt werden noch die Atemschutzmasken angelegt.

Kollegen schützen

„Was uns vor Ort erwartet, wissen wir in der Tat nicht, bevor wir nicht angekommen sind. Können wir von vorne ans Haus oder von hinten, kann der Brand von außen bekämpft werden oder müssen wir rein?“, erklärt Stefan Drescher (38), stellvertretender Zugführer. Am Brandort sind außerdem Polizei und Rettungswagen eingetroffen. „Die sind immer dabei“, erklärt Brinckmann, „schon zu unserer eigenen Sicherheit.“ Denn die geht stets vor. Wie bei anderen Hilfsorganisationen auch heißt die Devise: Kollegen schützen und keinen weiteren Schaden zulassen.
Am Dienstag wird, dem Umfang des Einsatzes entsprechend, weitere Hilfe angefordert: Feuerwehren aus den Nachbarstädten, weitere Rettungswagen und zwei Hubschrauber, mit denen zwei schwer verletzen Brandopfer in Spezialkliniken transportiert werden.

Zwei Schwerverletzte, zwei tote Hunde, eine tote Katze

Gegen 19 Uhr ist der Einsatz beendet, die Mannschaft kehrt zur Wache zurück. Dort werden zuerst die Fahrzeuge wieder einsatzfähig gemacht. „Danach sitzen wir noch eine Weile zusammen und reden“, sagt Wolfgang Halbey (46), ebenfalls stellvertretender Zugführer. „Das ist wichtig, um den Einsatz zu verarbeiten. Mit einer Atemschutzmaske in ein brennendes Haus zu gehen, das macht schon was mit einem. Bei meinem ersten Einsatz damit ging mir ganz schön die Muffe.“ Steffen Brinckmann ergänzt: „Auch wenn die Kameraden immer zu zweit ins Gebäude gehen und immer zwei weitere draußen nur für die Absicherung dieser beiden da sind, ist es das eine besondere Situation. Alles ist dunkel, die Atemluft reicht genau für eine halbe Stunde.“ Als ginge man ins Nichts.
Bilanz am Dienstag: Das Reihenmittelhaus ist ausgebrannt, die beiden Nachbarhäuser haben ebenfalls gebrannt, sind erstmal nicht bewohnbar. Zwei Schwerverletzte, zwei tote Hunde, eine tote Katze. Die Brandursache ist noch nicht bekannt.
Reicht nach einem belastenden Einsatz das Gespräch mit den Kameraden nicht, stehen den Feuerwehrleuten ein Psychosoziales Unterstützungsteam und die Notfallseelsorge zur Seite.

Schon mehr als 20 Jahre dabei

Alle drei Zugführer sind sich einig: „Es ist aber immer ein besonderes, ein tolles Gefühl, wenn man einen Einsatz beendet hat und wirklich helfen konnte.“
Steffen Brinckmann, Wolfgang Halbey und Stefan Drescher sind jeweils schon mehr als 20 Jahre dabei, Wolfgang Halbey sogar 34 Jahre: „Das fing bei mir mit 12 Jahren bei der Jugendfeuerwehr an. Der Spaß an der Technik und das gemeinsame Tun, die Kameradschaft eben, das war und ist das Ausschlaggebende.“ Seine Kollegen nicken bestätigend.

Interesse am Ehrenamt

Wer Interesse an diesem Ehrenamt, kann sich unter www.du-bist-die-rettung.de oder 02173/9513755 informieren. Voraussetzungen sind: Alter ab 18 Jahre, Hauptschulabschluss, Führungszeugnis, körperliche Tauglichkeit und Motivation.

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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