Das Ross bleibt in Monheim und Baumberg im Stall
Martinszüge fallen aus

St. Martin vor der St. Gereon-Kirche.
Archiv-Foto: Michael de Clerque
  • St. Martin vor der St. Gereon-Kirche.
    Archiv-Foto: Michael de Clerque
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Das Ross bleibt im Stall, St. Martin eilt seinen Mantel nicht mit dem armen Mann: Die Martinszüge in Baumberg und Monheim fallen wegen Corona aus. Alternativen sind gefragt.

Seit Jahrzehnten feiert man in Monheim-Baumberg eines der größten Martinsfeste in der Umgebung. In Baumberg werden in jedem Jahr knapp 3.000 Martinstüten gepackt und der Martinszug hat eine Länge von fast einem Kilometer.

Große Unsicherheit

In diesem Jahr ist auch an St. Martin alles anders. Steffen König ist seit fast sechs Jahren der Vorsitzende des Baumberger Martinskomitees (aktiv seit 1909) und musste gemeinsam mit dem Vorstand schon schwierige Entscheidungen treffen. „2020 ist eine noch größere Herausforderung“, erklärt König. „Wir planen seit Mai an passenden Konzepten und haben gehofft, dass uns die Landesregierung ein wenig mehr Futter in der neuen Corona-Schutzverordnung gibt.“ Steffen König betont, dass er bereits vor einigen Wochen mit den Ordnungsbehörden, Polizei, Feuerwehr und Bauhof zusammengesessen hat und dort große Unterstützung erfahren hat. „Die Unsicherheit unter den teilnehmenden Grundschulen und Kindertagsesstätten ist verständlicher Weise groß. Leider können wir kein Konzept anbieten, das den neusten Anforderungen und Ansprüchen entspricht und waren nun leider gezwungen, den Zug abzusagen.“

Laternenausstellung im Baumberger Bürgerhaus

Trotzdem soll es das nicht mit St. Martin in Baumberg gewesen sein. Bereits zu Beginn der Pandemie setzte sich der Vorstand zusammen und legte Prioritäten fest. Schriftführer Kai Nagel klärt auf: „In Baumberg haben wir unterschiedliche Aktionen: den Martinszug, die Laternenausstellung und die gut gefüllten Baumberger Tüten. Für unseren Vorstand stand außer Frage, dass wir irgendwie St. Martin feiern werden. Für uns war aber auch klar, dass wir keine unüberwindbaren Risiken eingehen werden.“ Steffen König ergänzt: „Wenn die Kitas und Schulen mitmachen, wird es auch in diesem Jahr am ersten Novemberwochenende die Laternenausstellung im Bürgerhaus geben – natürlich ohne Cafeteria und Programm, dafür aber mit einem speziellen Hygienekonzept. Wir wollen den Kindern eine Bühne zur Präsentation ihrer Laternen geben.“

Haussammlung in Baumberg

Ab dem 23. September wird es auch wieder die Haussammlung geben. Die Sammlerinnen und Sammler haben einen Sammelausweis dabei und werden in diesem Jahr mit einem Mund-Nasen-Schutz vom Martins-Komitee ausgestattet. „Natürlich soll es die Baumberger Martinstüte geben. Die Kinder haben in der Corona-Zeit schon genug Verzicht üben müssen. Nun benötigen wir Geld dafür.“ merkt der Vorsitzende an. Die Sammlerinnen und Sammler erhalten ein Paket mit dem sie sicher und auf Abstand sammeln können. Erstmals ist sogar das bargeldlose Bezahlen per Paypal möglich.
Es werden kurzfristig auch noch Sammlerinnen und Sammler gesucht, die sich gerne bei Steffen König unter Telefon (02173) 1650678 oder per E-Mail an info@martins-komitee.de melden können.
Auch das Sankt Martin Komitee Monheim (aktiv seit 1977) hat schweren Herzens beschlossen, in diesem Jahr den Umzug in Monheim abzsagen.

Feiern in Schulen und Kindertagessstätten

"Wir sehen keine Möglichkeit die Abstandsregeln mit über 2500 Teilnehmern zu gewährleisten. Es wird daher auch keine Haussammlung durchgeführt. Wir bitten die Schulen und Kindertagessstätten trotzdem das Martinsfest innerhalb der Gruppen und Klassen zu feiern. Wir hoffen, im nächsten Jahr wieder den jährlichen Umzug wie gewohnt, zu organisieren", sagt Barbara Broscheid-Schumacher vom Vorstand des Komitees.

Autor:

Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein

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