Overbeck: „Bleiben wir in der gegenwärtigen Zeitenwende beieinander“
Wort des Essener Bischofs zum 1. Januar 2020

Bischof Overbeck fordert den Zusammenhalt der Christen auch im neuen Jahr. | Foto: Eelco Hekster
  • Bischof Overbeck fordert den Zusammenhalt der Christen auch im neuen Jahr.
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Zu einer breiten Beteiligung der Pfarreien und Gemeinden an den Themen und Debatten des „Synodalen Wegs“ der katholischen Kirche ruft Bischof Franz-Josef Overbeck am Neujahrstag auf. Auch wenn manche sich schnellere Entwicklungen wünschten, bittet der Bischof darum, in der gegenwärtigen „Zeitenwende“ beieinander zu bleiben, verschiedene Standpunkte auszuhalten und darauf zu setzen, dass sich im gemeinsamen Suchen und Ringen Gottes Geist zeige.

Die Glaubwürdigkeit der Kirche und das Vertrauen in Bischöfe und Priester seien erschüttert, „das Leid vieler Menschen schreit zum Himmel und beschämt uns“. Daraus müssten die Katholiken vor allem lernen, dass die Kirche kein Selbstzweck sei, sondern den einzelnen Menschen und ihren Nöten zu dienen habe. Die Kirche könne sich nicht einrichten in dem, was angeblich ewig so bleiben müsse, sondern müsse lernen, kleiner und demütiger zu werden und damit auch unsicherer, verletzbarer und suchender.

„Die frohe Botschaft Jesu soll eine Herzensangelegenheit für uns werden“, so Overbeck, also kein festgeschnürtes Paket aus Rezepten und Anweisungen sein. Denn es gebe unterschiedliche Weisen, die Nachfolge Jesu zu leben und dabei ein gemeinsames Fundament zu behalten. Auch wenn Verluste hinzunehmen seien und die Christen zur Minderheit würden, bleibe der innere Kern bestehen: Treu zum Glauben zu stehen, Eucharistie und Gebet zu pflegen, Glaubensweitergabe zu versuchen, Caritas und die Sorge um die Menschen in Not zu leben und dadurch eine glaubwürdige Gemeinschaft zu sein. „Keiner von uns ist der gute, keine anderen sind gar die Besseren, die sich erheben dürften über andere. Wir sind Suchende und Lernende“, sagt der Essener Bischof.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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