Auch ohne Boom läuft's im Mülheimer Frauenfußball

Seit nun mehr Anfang August bereiten sich die Heißener Fußballfrauen auf die Mitte September beginnende Meisterschaftssaison vor.                 Foto: Ruhrtext / Alexander Waldhelm | Foto: Ruhrtext / Alexander Waldhelm
  • Seit nun mehr Anfang August bereiten sich die Heißener Fußballfrauen auf die Mitte September beginnende Meisterschaftssaison vor. Foto: Ruhrtext / Alexander Waldhelm
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Rund fünf Wochen ist es nun her, dass die Japanerinnen im Finale der Frauenfußball-Weltmeisterschaft das Team der USA im Elfmeterschießen bezwangen und ihren Triumph gebührend, wenn auch ein wenig zurückhaltend, feierten.

Jener Triumph der Mannschaft aus Fernost ist mittlerweile Geschichte. Ebenso das überraschend frühe Aus der deutschen Frauen. Aber auch die zu WM-Zeiten prall gefüllten Stadien werden wohl wieder der Vergangenheit angehören. Selbst der Präsident des Deutschen Fußballbunds, Theo Zwanziger, hatte einen nachhaltigen WM-Effekt bereits unmittelbar nach dem Endspiel ausgeschlossen.

Doch wie sieht es aktuell in den hiesigen Frauenfußballvereinen aus? Gab es dort wenigstens den erhofften Boom, der die Anmeldezahlen steigen ließ?
„Eigentlich nicht“, meint Günter Ruhs, Trainer der Fußballdamen des Mülheimer SV 07, „wenn dies passiert, dann wohl eher im Jugendbereich.“ Aber auch hier gab es beim Spielverein bislang keine weiblichen Neuzugänge. Und auch beim Turnerbund Heißen, Mülheims „dienstältester“ Klub in Sachen Frauenfußball, sieht es ähnlich aus. „Fehlanzeige“, lautet es hier aus den Reihen der Verantwortlichen.
In Mülheim gibt es zurzeit drei Frauenfußballmannschaften. Zwei davon gehören dem Turnerbund Heißen an, eine andere dem Mülheimer SV 07. Während der MSV 07 und das zweite Team der Heißener in der Kreisliga spielen, ist die erste Mannschaft des Turnerbunds seit geraumer Zeit in der Niederrheinliga, der höchsten Spielklasse im Verbandsgebiet, zu finden.
So lässt sich zumindest sagen, dass der Frauenfußball in der Stadt stabil ist, auch wenn er nach der WM in der Breite nicht merklich gewachsen zu sein scheint. „Vor der Weltmeisterschaft war die Begeisterung groß, danach jedoch wurde nicht dazu beigetragen, das dieses auch so bleibt“, spielt Sabine Hake, Trainerin der zweiten Heißener Mannschaft, auf die nun fehlende Präsenz an.
„Der Frauenfußball war schon vorher populär“, ist sich Günter Ruhs hingegen sicher und fügt hinzu: „Ich denke, dass sich sein Stellenwert durch die WM auch noch erhöht hat. Dass sich dies allerdings auf die Vereine auswirken wird, bezweifle ich.“
Denn gerade die Anstoßzeiten in der Frauenbundesliga werden überwiegend auf sonntagvormittags gelegt - genau in den Tageszeitraum, in dem auch die Frauenteams in den Amateurligen gegen den Ball treten. „Die Interessenten sind ja gar nicht in der Lage zu den Spielen zu gehen“, betont Ruhs, „daher glaube ich nicht an einen Zuschauerboom.“ Und dabei böte sich mit den ortsnahen Bundesligisten SG Essen-Schönebeck und FCR Duisburg, eine einfach Möglichkeit, mal eine Partie der höchsten deutschen Spielklasse zu besuchen.

Auch wenn die Frauen-WM im Endeffekt nicht die erhofften Früchte getragen hat, werden die hiesigen Fußballfrauen dort anknüpfen, wo sie in der vergangenen Spielzeit aufgehört haben. Denn der Ball bleibt rund und rollt daher trotzdem weiter. Auch in Mülheim. Und auch bei den Frauen.

Saisonauftakt:
Die Meisterschaft beginnt für die drei Mülheimer Frauenteams am 18. September. Die erste Mannschaft des TB Heißen erwartet dann um 15 Uhr die SG Schönebeck II. Die Spielpläne der Kreisliga wurden derweil noch nicht veröffentlicht.

Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

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