"Wir wollen selbstbestimmt leben"

V.l.n.r. sind Peter Brill, Kornelia Brill, Renate Görke, Helmut Weber und Marie Konietzka vom Verein LINA zu sehen. Sie wollen gemeinsam das Haus Senfkorn (Foto) bewohnen. | Foto: PR-Foto Köhring/PK
  • V.l.n.r. sind Peter Brill, Kornelia Brill, Renate Görke, Helmut Weber und Marie Konietzka vom Verein LINA zu sehen. Sie wollen gemeinsam das Haus Senfkorn (Foto) bewohnen.
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Einsamkeit im Alter- das ist leider auch in Mülheim ein großes Thema. Um der Vereinsamung entgegen zu wirken, hat der Verein „LINA-Leben in Nachbarschaft- alternativ“, die Mülheimer Wohnungsbau eG und der Mülheimer Nachbarschaftsverein das Haus Senfkorn am Kloster Saarn ins Auge gefasst.

Hier will man, in einem denkmalgeschützten Gebäude, ein Wohnprojekt der besonderen Art entstehen lassen.
Das dieses Konzept kein Mehrgenerationenhaus darstellen soll, sondern ein Wohnraum für das Alter werden soll, darauf legen alle Beteiligten großen Wert.
„Unser Projekt soll davon leben, das eigenbestimmte und selbstständige Leben im Alter zu fördern“, so Peter Brill, Vereinsvorsitzender der LINA.
Auch Vereinsmitglied Udo Bremer bezieht hierzu eine klare Stellung: „Im Alter ändert sich die Lebensqualität sodass wir uns in dieser Gruppe dazu entschieden haben in einer solidarischen Gemeinschaft zu leben. Die gute Nachbarschaft, die Gemeinsamkeit und das selbstbestimmte Leben sind uns da sehr wichtig und machen uns stark.“
Der seit 2010 bestehende Verein LINA erfuhr im selben Jahr, dass das Haus Senfkorn der Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt einer neuen Bestimmung zugeführt werden sollte. Dies weckte das Interesse der Vereinsmitglieder.
Schnell entschloss man sich dazu, die Initiative zu ergreifen und entwickelte die Idee vom Wohnen im Alter.
„Wir suchten gemeinsam und mit viel Engagement nach geeigneten Investoren und Unterstützung für unsere Idee. Schließlich haben wir mit dem MWB einen hervorragenden Partner gefunden der uns in allen Belangen unterstützen wird“, berichtet Renate Görke.
Auch Dr. Yvonne Boenke, Leiterin des Nachbarschaftsvereins, berichet: „Der Nachbarschaftsverein Saarn hat sich, gemeinsam mit dem MWB auf dieses Projekt eingelassen. Wir finden die Idee toll und bieten unsere vollste Unterstützung an.“
Wie genau das Haus Senfkorn umgestaltet wird, das ist noch nicht klar. „ Fest steht nur, dass alle zukünftigen Bewohner ein gleichberechtigstes Mitspracherecht haben, was die Architektur des Hauses und die Ausstattungen der Wohneinheiten anbelangt“, so Brill.
Insgesamt werden 12 bis 13 in sich abgeschlossene Wohnungen entstehen, die individuell eingerichetet werden können. Das Haupthaus wird für etwa 2,5 Millonen Euro aufwendig saniert und auf dem rund 2000 Quadratmeter großem Grundstück wird ein Nebengebäude errichtet um die gewünschte Wohnkapazität zu erlangen.
„Auch ein Gemeinschaftsraum für Spielenachmittage oder zum Kaffeetrinken war uns sehr wichtig“, berichtet Martha Mecklenbeck, Vereinsmitglied bei LINA.
Bei dem geplanten Wohnprojekt sind jedoch ein Großteil der Wohneinheiten bereits vergeben. Gedacht ist es, dass nur Vereinsmitglieder ab einem Alter von 55 Jahren eine Wohnung beziehen können.
„Wir wollen hier ein gemeinsames Leben, bei dem alle gleichwertig behandelt werden. Auch aus diesem Grund zahlen alle eine Miete für ihre Wohnung und einen entsprechenden Anteil in die Genossenschaft ein“, erklärt Peter Brill.
Baubeginn wird wohl erst in 2014 sein, jedoch ist ja die Vorfreude auf ein gemeimsames Wohnprojekt, bekanntlich die schönste Freude.

Autor:

Daniela Neumann aus Oberhausen

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