Angkor - Vergangene Kultur in Kambodscha
Weltkulturerbe Angkor Wat

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Angkor Wat ist die bekannteste Tempelanlage in der Region Angkor in Kambodscha. Sie ist nur ein Teil der Gesamtanlage Angkor mit einer Vielzahl von historischen Bauten, von denen Angkor Thom das Größte ist.

Im 10. Jahrhundert wurden unter Yasovarman I. (regierte 889–910) zahlreiche Bewässerungsanlagen und Stauseen angelegt, die dazu beitrugen, dass mehrmals im Jahr Reis geerntet werden konnte.

Im Jahr 1113 bestieg König Suryavarman II. den Thron und regierte bis etwa 1150. Er baute die Macht Angkors, damals Kambuja genannt, weiter aus. Daneben ließ er Tempelanlagen in Angkor restaurieren und neue errichten, darunter Angkor Wat.
Stein als Baumaterial war religiösen Bauwerken vorbehalten, weshalb von den weltlichen Bauten, auch den Residenzen der Herrscher, keine erhalten sind. Die Gebäude wurden aus kunstvoll gestaltetem Sandstein zusammengesetzt. Die zahlreichen Kanäle der Anlage dienten den Arbeitern auch dazu, die riesigen Steinbrocken mit Flößen zu transportieren.

Viele der Tempelwände sind mit steinernen Figuren dekoriert, die Tänzerinnen – so genannte Apsaras – darstellen. Jede Figur hat besondere Merkmale, so dass sie sich untereinander nicht gleichen.

Das komplette Areal misst inklusive des Wassergrabens in West-Ost-Richtung knapp 1,5 km und in Nord-Süd-Richtung knapp 1,3 km. Der Wassergraben ist zwischen 170 und 190 Meter breit und umschließt das innere Areal.
Der Tempel bedeckt eine Fläche von 81 Hektar. Hier befinden sich die längsten zusammenhängenden Flachreliefs der Welt, sie geben Einblicke in die Geschichte der hinduistischen Mythologie.

Im Zentrum steht ein markanter Tempel mit fünf nach Lotusblüten geformten Türmen (Prasat). Der größte Turm ist 65 m hoch.

Wie auch die anderen großen Tempelareale in Angkor, war Angkor Wat von Siedlungen umgeben.
Die Anlage wurde als Staatstempel des Königs im südöstlichen Teil der schon unter Suryavarman I. errichteten früheren Hauptstadt Yasodharapura erbaut.

Witterungseinflüsse, die tropische Vegetation und menschliche Zerstörungskraft haben den Tempeln zugesetzt. Ein weiterer Grund für den Zerfall ist, dass sich die Khmer ab dem 13. Jahrhundert dem Buddhismus zuwandten und keine neuen Tempel mehr errichteten.
Zu dieser Zeit wurde Angkor Wat zum Namen des Tempelkomplexes. Die Anlage diente spätestens seit dem 16. Jahrhundert als buddhistisches Heiligtum, an dem zwischen 1546 und 1747 über 40 Inschriften angebracht wurden.

Einer der ersten Besucher aus dem Westen war der portugiesische Kapuziner Antonio da Magdalena, der 1586 nach Angkor kam. In den nächsten Jahrhunderten blieben es Missionare und Kaufleute aus dem Westen, die Angkor Wat Beachtung schenkten. Die ersten Fotografien von Angkor Wat machte 1865 der Schotte John Thomson.

Von 1908 bis 1922 begann man Angkor Wat zu restaurieren und von Erde und Vegetation zu befreien. Der Bürgerkrieg und die Herrschaft der Roten Khmer unterbrachen diese Arbeiten. Das Monument blieb aber unbeschädigt.
Angkor Wat fungiert als herausragendes nationales Symbol, das repräsentativ für die Khmerkultur und das heutige kambodschanische Volk steht. Die Tempelanlage ist, seit ihrer ersten Version von ungefähr 1863, auf der Nationalflagge Kambodschas abgebildet.

Es war das kulturelle Erbe Angkor Wats und Angkors insgesamt, welches die Franzosen dazu motivierte, Kambodscha 1863 zu kolonisieren.
Nachdem es, bedingt durch die politische Lage in Kambodscha, auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kaum möglich war, Restaurierungsarbeiten vorzunehmen, sind inzwischen unterschiedliche Organisationen damit beschäftigt, den weiteren Zerfall von Angkor Wat zu stoppen.
Seit seiner Unabhängigkeit 1953 kontrolliert Kambodscha Angkor Wat. Seit 1990 wird die Anlage von der privaten Firma SOKIMEX betreut, die das Gelände von der Regierung gepachtet hat und dafür die Eintrittsgelder kassiert.

Hiermit endet meine kleine Serie über Angkor. Ich hoffe ich konnte den Einen oder Anderen damit erfreuen.

Autor:

Alfred Müller aus Oberhausen

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