Ausstellung im Rathaus
Kneipen-Talk mit Freibier im Rathaus

Talken statt politischer Debatten: Heinz Heßling, Jupp Tenhagen, Christoph Buckstegen, Werner Hansch und Christoph Gerwers. | Foto: Dirk Kleinwegen
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  • Talken statt politischer Debatten: Heinz Heßling, Jupp Tenhagen, Christoph Buckstegen, Werner Hansch und Christoph Gerwers.
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Ausstellung „Fußball unsichtbar“ eröffnet

Der Ratssaal, wo sonst anstrengende und oft langweilige politische Debatten ausgetragen werden, hatte sich am Sonntag in eine Kneipe verwandelt. Bei Freibier und Knabbereien gab es eine kurzweilige Fußball-Talkrunde.

Zu dieser Talkrunde hatten Bürgermeister Christoph Gerwers und der ausstellende Künstler Christoph Buckstegen kompetente und bekannte Gäste eingeladen. Der gebürtige Millinger Franz-Josef „Jupp“ Tenhagen ist ein ehemaliger Fußballspieler, der unter anderem für Borussia Dortmund, dem VfL Bochum und in der Nationalmannschaft gespielt hat. Er kommt dabei auf 457 Bundesligaspiele mit 25 Treffern und drei Einsätzen in der deutschen Nationalmannschaft.
      Der Kultschiedsrichter Heinz Heßling pfeifft zwar „nur“ bis zur 2. Bundesliga, hat aber trotzdem durch einen Beitrag in zwei Fernsehsendungen Kultstatus erlangt.
Auch der Moderator der Veranstaltung Werner Hansch ist sämtlichen Sportinteressierten ein Begriff. Als Fernsehreporter bei WDR, ARD und Sat 1 moderierte er rund 1500 Fußballspiele und weitere Sportveranstaltungen.
       Werner Hansch zeigte sich begeistert von einem Rathaus, wo man mit Freibier empfangen wird. Den Vorschlag auch noch Champagner und Pralinen zu reichen, wollte Bürgermeister Gerwers aber nicht aufgreifen. Er machte deutlich, dass Freibier im Rathaus eine Ausnahme darstellt.
       Zu Beginn ließ sich Werner Hansch vom Fotografen Buckstegen die Intension seiner Bilder erklären. Mit Christoph Gerwers dagegen sprach er über den letzten 4:0-Sieg seines Lieblingsvereins Bayern München und warum er allgemein Fußballfan ist. Gerwers liebt es schöne Fußballspiele zu sehen, sprach sich aber gegen die Kommerzialisierung des Fußballs aus. „Wenn viele Tore fallen, wenn Stimmung im Stadion ist, wenn beide Mannschaften offensiv spielen, schöne Paraden und Zweikämpfe“, ist das für Gerwers ein schönes Spiel. „Schönes Spiel ist nur Beigabe“, so erwidert Hansch, „es kommt auf die Anzahl der Tore an und das man als Mannschaft gewinnt. Besser zehnmal schlecht spielen, aber 1:0 gewinnen, als aus zehn tollen Spiele als Verlierer hervorzugehen.“
       Weiteres Thema waren die Veränderungen im Fußball innerhalb der letzten Jahrzehnte. „Es ist alles wesentlich schneller geworden, die Bälle werden mit einem höheren Tempo gespielt und verarbeitet“, erklärte Tenhagen.
       Für Heinz Heßling hat sich der Fußball und sein Amt als Schiedsrichter nicht zum Besseren entwickelt. Er sprach sich gegen die Videobeweise und die Video-Schiedsrichter im Keller aus. „Bei den Schiedsrichtern fehlen einfach echte Charaktere“. Durch einige kurzweilige Anekdoten aus seiner Schiedsrichterlaufbahn und weiteren Ausführungen über seinen sportlichen Werdegang, konnte er jedoch von seinen persönlichen Charaktereigenschaften überzeugen.
       Die aktuellen Probleme mit Ausländern oder Gewalt gegenüber Schiedsrichtern und gegnerischen Fans, kamen genauso zur Sprache, wie die Vereine, die ständig ihre Trainer austauschen.
Das Gespräch endete mit einer Fragerunde für das Publikum. Neben den Fußballexperten stand auch der Fotograf Christoph Buckstegen Rede und Antwort. Die wenigen Fragen, die der Journalist Heiner Frost in seiner ausführlichen Einführung noch offen ließ, konnten jedoch schnell beantwortet werden.

Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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