Musik in Rees
Musik aus der tiefen Provinz

Matthias Höfkens (l.) bespricht mit Christian van Hal die nächsten Schritte | Foto: Dirk Kleinwegen
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ChrisTimon produzierte seine erste Single im Haldern Studio

Christian van Hal aus Xanten hat unter seinem Künstlernamen ChrisTimon seine erste Single „Puppet Play“ veröffentlicht. Produziert wurde das Musikstück im Haldern Studio. Wir vom Stadtanzeiger haben uns mit dem 38-jährigen Künstler im Studio getroffen, um über die Produktion und über zukünftige Planungen zu reden.

VON DIRK KLEINWEGEN

REES-HALDERN. Das Halderner Tonstudios findet man ganz weit draußen auf dem Lande, weit außerhalb von Haldern. Die Musiker, die hier aufnehmen, sind gerade von dieser Ruhe begeistert. Alles ist hier ein wenig ruhiger, stressfreier und auch familiärer. Diese Erfahrung hat auch Christian van Hal gemacht. Mit den beiden Inhaber Matthias Höfkens und Florian Hermsen sowie Klaus-Dieter Keusgen liegt van Hal musikalisch, aber auch menschlich genau auf einer Wellenlänge.
       Seit den frühesten Jahren singt Christian für sein Leben gerne. Vor 20 Jahren hatte seine ältere Schwester Melanie für einen Musikwettbewerb des Säuglings- und Kindernahrungshersteller Milupa ein Lied komponiert und den Text geschrieben. Er durfte den Text singen und die Schwester reichte ihn, ohne sein Wissen, beim Wettbewerb ein. Das Musikstück wurde angenommen und Christian durfte das Lied beim Vorentscheid einem größeren Publikum vorstellen. „Ich habe beim Finale zwar nur den dritten Platz erreicht“, erinnert sich Christian, „aber ich konnte meine ersten Erfahrungen musikalischen Erfahrungen sammeln.“
       Wieder seine Schwester meldete ihn vor rund zehn Jahren bei der ersten Staffel von „The Voice of Germany“ an. Weit kam er aber nicht, er flog in einer früheren Runde bereits raus. „Die haben mir zwar alle viel Talent bescheinigt, hatten aber bereits einen ganz ähnlichen Sänger wie mich fest ausgewählt und suchten nur noch andere Typen für das Fernsehformat“, berichtet van Hal. Damit war das Thema Casting-Shows für den Sänger abgeschlossen: „Casting ist nichts für mich, ich bin da eigentlich nur wegen meiner Schwester hingegangen. Dieser Massenauflauf an Menschen liegt mir nicht, mir fehlte auch ein wenig das notwendige Selbstbewusstsein.“
       Auch die Aufnahmen in einem Duisburger Studio verliefen wegen der Pleite des Studios im Sande. Christian ließ sich aber nicht entmutigen: „Meine Leidenschaft zur Musik habe ich aber nie verloren, weil ich immer für mich gerne gesungen oder getextet habe, viel mit meiner Schwester zusammen“. Vor 18 Jahren kam dabei das Stück „Puppet Play“ heraus. Seine Schwester schrieb die Musik, beide gemeinsam dem Text.
        Nach dem er bereits im Halderner Studio zwei Coversongs, Peter Maffey „Sonne in der Nacht“ und Nino de Angelo „Jenseits von Eden“, aufgenommen hatte, drängte ihn Klaus-Dieter Keusgen dazu, auch mal einen eigenen Song aufzunehmen. Da kramte er den alten Titel wieder aus der Schublade hervor.
Der Titel wurde von „KaDee“ Keusgen neu arrangiert und mit dem Synthesizer unterlegt. Matthias Höfkens spielte Schlagzeug und Florian Hermsen die Gitarre ein. Gerrit Quade, ein Live- und Studiomusiker aus Weeze sang auf mehreren Tonspuren den Chor ein. Ende Juli wurde der Titel auf allen wichtigen Streamingportalen veröffentlicht. Vor wenigen Tagen kam zusätzlich die Piano-Version heraus, an der Schwester Melanie Giesen mitgewirkt hat. Ende des Monats wird im Adlersaal in Menzelen das Video zum Titel gedreht.
       „Puppet Play“ ist ein englischer Titel, er handelt von den Fäden einer Marionette, die gelöst werden müssen, um neues zu erreichen. Normalerweise singt Christian lieber deutsch. Daher wird der nächste Song „Wohin du gehst“, mit seinen Worten, „ein poppig, ‚baladiger‘ Schlager“ werden. „Ich liebe den Schlager und bin Fan der 80er- und 90er-Jahre und bediene mich daraus für meine Musik“. Christian van Hal oder halt ChrisTimon, ist seit längerem als Coversänger zu buchen. Auch hier beschränkt er sich weitestgehend auf deutsche Popmusik – dem Schlager.
       Seinen Lebensunterhalt verdient Christian als Altenpfleger. Beim Evangelischen Altenzentrum in Xanten ist er als Wohnbereichsleiter beschäftigt. Er ist verheiratet. Sein Ehemann Michael unterstützt sein Hobby und begleitet ihn gerne zu Aufnahmen und Auftritten. Michael kommt ursprünglich aus Haldern, seine Mutter lebt immer noch dort und informiert auch Schwiegersohn über wichtige Sachen im Dorfleben. Womit dann wieder der Kreis zum idyllischen Lindendorf geschlossen werden kann.

Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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