Zeugnistag für zehn neue Senior-Trainer - Schwerter engagieren sich

„Vielleicht brauchen Sie ja das Zeugnis auch noch einmal für Bewerbungsunterlagen!“ Ganz ernst meinte Bürgermeister Heinrich Böckelühr dies natürlich nicht, als er jetzt neue Senior-Trainer in der Stadt willkommen hieß.

Denn diese neuen Freiwilligen haben ihr Berufsleben eigentlich schon hinter sich. Eigentlich. Aber sie haben sich entschieden, ihr Können, ihre Begabung, ihren Einsatz noch anderen zugute kommen zu lassen. Oder, wie Bürgermeister Böckelühr es formulierte, „zwischen Beruf und Ruhestand noch etwas zu tun“.
Viele Ideen haben die Senior-Trainer, wie sie sich für die Allgemeinheit einsetzen können. Sie organisieren Nachbarschaftscafés, bieten Computerkurse an, spielen Theater in Kindergärten oder unterstützen Migranten mit Deutschkursen. Wichtig ist ihnen, mit anderen Senior-Trainern ihre Erfahrung zu teilen, dazu treffen sie sich einmal im Monat zum Gedankenaustausch.
Anke Skupin, zuständige Projektleiterin bei der Stadt Schwerte: „Das Erfahrungswissen dieser Generation 50plus ist ein großer Schatz für das Gemeinwohl. Wir brauchen diese Menschen, die mit ihrem Interesse und Engagement unsere Stadt mitgestalten.“ In insgesamt 54 Unterrichtsstunden von Januar bis März haben sie sich nun auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet. Einige wissen bereits genau, was sie tun möchten, andere lassen die Aufgaben auf sich zu kommen. Aber eines haben sie alle gemeinsam: Große Lust, etwas für andere Menschen zu tun.
Heinrich Böckelühr gab ihnen bei der Zeugnisübergabe gute Wünsche mit auf den Weg: „Machen Sie das Richtige draus!“ Das werden die neuen Senior-Trainer ganz bestimmt tun. Es sind Ursula Bromme-Fritz, Isolde Hauser, Gisela Henkel, Renate Kruzin-ski-Sojka, Barbara Kuprylo, Gabriele Radziejewski, Gisela Scholte,, Elisabeth Strickmann, Adrian Koolmees und Günter Ulbrich.

Bürgermeister Heinrich Böckelühr: „Zur Schulung kamen Menschen über die Grenzen von Schwerte hinaus, auch aus Märkisch Kongo...“

Elisabeth Strickmann ist eine der neuen Senior-Trainerinnen der Stadt. Die 65-jährige Geiseckerin hat die Fortbildung mit Bravour gemeistert und auch schon konkrete Vorstellungen, wie sie ihr Wissen einbringen möchte.

Ruhr-Anzeiger: Herzlichen Glückwunsch, Frau Strickmann, zu ihrem Zeugnis. Was hat sie bewogen, noch einmal die Schulbank zu drücken?
Elisabeth Strickmann: „Es ist mir immer gut gegangen. Jetzt möchte ich für andere Menschen da sein, ihnen helfen. Als Senior-Trainer geht das hervorragend.“

Welche Art von Hilfe schwebt ihnen vor?
„Ich habe als Krankenschwester und später in der Pflegedienstleitung gearbeitet. Daher kann ich gut mit Menschen umgehen. Das will ich nutzen und einbringen.“

Wie wird das konkret aussehen?
„Ich werde Zeit schenken. Bei uns in der Gemeinde in Geisecke gibt es einige ältere Mitglieder, die einsam zu Hause sitzen. Die möchte ich auf Wunsch besuchen, mich ein bisschen um sie kümmern. Außerdem kenne ich mich ganz gut mit dem sogenannten Behördenkram aus.“

Was meinen Sie damit?
„Wenn es um Anträge geht, das Ausfüllen von Formularen, um Vollmachten oder ähnliches, will ich den älteren Menschen helfen. Ich bin nämlich auch ziemlich fit im Internet!“

Haben Sie schon Kontakte in Geisecke geknüpft?
„In gut drei Wochen feiern wir unser Gemeindefest. Da werde ich Flyer auslegen mit meinem Angebot. Ich bin schon gespannt, wer sich meldet.“

Wir wünschen Ihnen dazu viel Glück!