Die Eidechsenwurz - Voodoo Lilie

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Die Eidechsenwurz (Sauromatum venosum), so hieß sie früher. Heute trägt sie den botanischen Namen Typhonium venosum.
Warum man das macht? Keine Ahnung! Bei mir heißt sie immer noch Sauromatum, das kann ich mir merken :-)

Der Eidechsenwurz ist ein Trockenblüher, d.h. sie blüht ohne Erde und Wasser.
Sie gehört zur Familie der Aronstabgewächsen und ist auf die Bestäubung von Insekten angewiesen.
Die Insekten, in diesem Fall Fliegen die auf Aasgeruch stehen, werden von dem Duft angelockt, wandern in die Blüte und werden festgehalten.
Dort bleibt dann der männliche Pollen an den Fliegen hängen.
Am nächsten Morgen öffnet die Blüte das Verlies und die Fliegen, fliegen zur nächsten Blüte und bestäuben diese.
Mir persönlich ist es aber nicht aufgefallen das es sich so ereignet hat, denn ich habe nur 2 Blüten gleichzeitig blühen sehen, dann einen Tag keine und am 3. Tag ging dann mal wieder eine auf.
Vermutlich schaffen es die Fliegen trotz geschlossener Blüte einzudringen, oder die Zeit der Befruchtung kann auch noch später erfolgen.
Da kann ich aber leider nicht mehr zu sagen.

Ich überwintere die Knollen in einem durchlöcherten Gefrierbeutel in der Gemüseschublade des Kühlschranks. Keine Sorge, sie stinken dann nicht.

Ab März kontrolliere ich sie, ob sie schon willig sind auszutreiben.
Die dicksten Knollen hole ich dann raus und stelle sie auf einen Untersetzer.
Die kleinen Knollen lasse ich bis nach den Eisheiligen im Kühlschrank

Nun heißt es warten.
Ich habe 4 Jahre gewartet bis ich endlich mal Blüten sehen durfte und vor allem ihren Duft genießen konnte (hüstel).
Solange kann es dauern bis erworbenen Knollen blühfähig werden.
Da ich aber nach 3 Jahren schon nicht mehr warten wollte und zufällig in einem Discounter Knollen gefunden hatte, nahm ich diese mit. Sie blühten natürlich nicht in dem Jahr. Also hatte ich nach 4 Jahren reichlich blühfähige Knollen, nämlich 6 kleine Stinkerchen.

Vom Aufstellen bis zur Blüte vergingen bei mir 5 Wochen

Wie duften sie?
Hmmm, wie soll ich das beschreiben? Sagen wir es mal so, ich war heilfroh dass das Wetter schon so warm war, dass ich sie auf den überdachten Balkon stellen konnte und dieses Phänomen nicht in der Wohnung erleben musste.
Eines Morgens, die Sonne schien, es wurde wärmer und wärmer, ich ging auf den Balkon und wollte in den Garten. Auf der Treppe stockte ich und schnupperte.
Ich wusste nicht was es war und wo es her kam.
Ein penetrant süßlicher Geruch kitzelte meine Nase. Je mehr ich schnüffelte umso unangenehmer wurde es.
Dann sah ich sie, versteckt hinter der Balkontüre, lächelte mich verschmitzt die erste Sauromatumblüte an :-)
Ich habe sie dann mal schnell in den Garten verbannt, natürlich in die Sonne und es dauerte nicht lange, da kamen die Fliegen vom lieblichen Duft angelockt. Wer es mag :-)

Wo ich allerdings nie mit gerechnet hätte, ist dass der Befruchtungsvorgang geklappt haben könnte. So pflanzte ich sie nach den Eisheiligen in Kübel und kümmerte mich nicht weiter drum, außer gießen und düngen natürlich.
Gestern am 02.10.3013, beim einräumen meiner Zimmerpflanzen, entdeckte ich dann die Samen des Sauromatum.

Den Geruch von faulem Fleisch konnte ich nicht wahrnehmen, aber jeder empfindet es anders.

Inzwischen wirft der Samenstand die Samen ab und ich weiß nicht was ich jetzt damit machen muss.

Pflegt noch jemand diese Pflanze?

Autor:

Elke Preuß aus Unna

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