Kunstprojekt der Werkstatt Unna überwindet nationale Grenzen
Über den Tellerrand

Eine künstlerisch-kulturelle und kulinarische Annäherung, die die Jugendlichen beim Kunstprojekt der Werkstatt Unna erleben durften.  | Foto: Werkstatt Unna
  • Eine künstlerisch-kulturelle und kulinarische Annäherung, die die Jugendlichen beim Kunstprojekt der Werkstatt Unna erleben durften.
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Eine gemeinsame Kochaktion ist Höhepunkt eines ungewöhnlichen Kunstprojektes der Werkstatt Unna, in dem Jugendliche aus vielen Ländern, aus Maßnahmen der Berufsvorbereitung wie aus der Jugendhilfe der Werkstatt, „über den Tellerrand“ von persönlichen Erfahrungen, von Kulturen wie Ländern blicken.

Begleitet wird das Projekt von der Künstlerin Tania Mairitsch-Korte, der Sozialpädagogin Galina Hilla und dem Anleiter Gerold Thiele. Sich verständigen, mit Bildern, mit Speisen und Rezepten, war das Ziel. Typische Gerichte ihres Heimatlandes haben die 17- bis 18-jährigen aufgeschrieben, und dann mit Linolschnitten ins Bild gesetzt. Warum wird eine indische Linsensuppe anders zubereitet als eine deutsche? Welche Zutaten gehören dazu? Jetzt werden die Rezepte nachgekocht: Deutsche, griechische, türkische Leckereien neben anderen aus Somalia oder Guinea.

Rezepte, Skizzen und Fotos fügen die zwölf Jugendlichen abschließend mit ihren Unterstützer zu einem großformatigen Rezeptbuch zusammen. Die internationale Ausstellung wird unter anderem die Wohnräume im neuen Jugendhilfehaus der Werkstatt in Unna schmücken, wo Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren einen Schutz- und Schonraum sowie individuelle Betreuung finden. Junge Geflüchtete leben da zusammen mit deutschen Jugendlichen, die bei der schulischen und beruflichen Integration Begleitung sowie Hilfen zur Erziehung benötigen.

Tania Mairitsch-Korte erklärt das Projekt: „Die Teilnehmer lernen sich so auf unterschiedliche Weise kennen: Beim Arbeiten in der Werkstatt und beim Kochen und anschließendem Essen am gemeinsam gedeckten Tisch. Essen hält nicht nur Leib und Seele zusammen, sondern soll das Miteinander fördern. Eine künstlerisch-kulturelle und kulinarische Annäherung.“

Sind die Teilnehmer auch beruflich auf den Geschmack gekommen? Paticka auf jeden Fall: „Im August beginne ich meine Lehre als Koch im Dortmunder Hotel l’Arriveé“, freut sich der 18-jährige. Geholfen haben die Betreuer der Werkstatt. Auf die setzt ebenso Louis: „Ich mache gerade meinen Schulabschluss nach. Dann will ich ins Metallhandwerk – Schlosser oder Zerspanungsmechaniker.“

Die Berufsvorbereitung-Pro wird durch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit in Unna und Bergkamen sowie über den Europäischen Sozialfonds und dem Land NRW finanziert. Die Angebote der Jugendhilfe werden in Kooperation mit dem kommunalen und den Kreisjugendämtern durchgeführt. Die Gesamtaktion begann im Rahmen der Aktionswochen gegen Rassismus des Runden Tisches gegen Gewalt und Rassismus der Kreisstadt Unna.

Autor:

Ann-Christin Botzum aus Unna

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