Stadtanzeiger-Interview mit Schauspieler Sky du Mont
"Die Stimme ist entscheidend"

Sky du Mont stellt sein Talent nicht nur in Film- und Fernsehproduktionen unter Beweis - auch auf Bühnen zeigt der bekannte Schauspieler, dass er in unterschiedlichste Rollen schlüpfen kann. So auch am 10. Oktober im Bürgerhaus in Langenberg. | Foto: PR
  • Sky du Mont stellt sein Talent nicht nur in Film- und Fernsehproduktionen unter Beweis - auch auf Bühnen zeigt der bekannte Schauspieler, dass er in unterschiedlichste Rollen schlüpfen kann. So auch am 10. Oktober im Bürgerhaus in Langenberg.
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Der bundesweit bekannte Schauspieler und Moderator Sky du Mont kommt am Donnerstag, 10. Oktober, ins Historische Bürgerhaus Langenberg, um Auszüge aus Oscar Wildes Buch "Das Bildnis des Dorian Gray" vorzutragen.

Ergänzt durch Einspielungen aus dem gleichnamigen Film wird dem Zuschauer ab 19 Uhr die Geschichte rund um Eitelkeit, Moral und das Leben als Kunstwerk nähergebracht. In einem exklusiven Stadtanzeiger-Interview spricht Sky du Mont - der in 2001 selbst seinen ersten Roman „Prinz & Paparazzi“ veröffentlichte - darüber, was das Publikum erwarten kann, worauf er sich freut und wie er sich auf den Abend in Langenberg vorbereitet.

Herr du Mont, in wenigen Tagen sind Sie zu Gast in Velbert-Langenberg. Waren Sie zuvor schon einmal in der Stadt? "Ja, ich war schon einmal in Velbert - das war auch für einen Auftritt. Weil dieser allerdings schon viele Jahre her ist, kann ich mich nicht mehr wirklich an die Stadt erinnern. Dabei sehe ich mir die vielen Orte, in denen ich Auftritte habe oder Filme drehe, gerne an - zumindest, wenn ich die Zeit dafür habe. Es ist also möglich, dass ich in wenigen Tagen auch Velbert genauer besichtige."

Da Sie im Bürgerhaus in Langenberg auftreten, lernen Sie zumindest ein über 100 Jahre altes, prächtiges Gebäude kennen, auf das die Bürger sehr stolz sind. Wie wichtig ist Ihnen der Veranstaltungsort bei solch einem Auftritt? "Sehr wichtig, daher freue ich mich, das Ambiente dieser Spielstätte kennenzulernen! Nicht nur für mich als Künstler, sondern vor allem auch für das Publikum muss der Rahmen stimmen, damit eine entsprechende Atmosphäre aufkommt. Außerdem rezitiere ich an dem Abend den Roman des berühmten Oscar Wilde - ihm gebührt es ebenfalls, dass sein Werk in einem prächtigen Ambiente vorgetragen wird."

"Das Bildnis des Dorian Gray" ist ein bekannter Roman. Was gefällt Ihnen persönlich an dem Werk aus dem Jahr 1890? "Die Geschichte über den bildschönen Dorian Gray ist unterhaltsam und spannend, sie regt die Fantasie an und fesselt - selbst, wenn man sich nicht mit dem Protagonisten identifizieren kann. Was außerdem nicht selbstverständlich ist, bei einem Werk, das vor so vielen Jahrzehnten verfasst wurde: Die Sprache ist dennoch zugänglich und gut verständlich."

Schönheit und Eitelkeit werden in dem Roman unter anderem in den Fokus genommen. Wie stehen Sie dazu? "Ich bin kein Freund von falscher Eitelkeit und kann auch voller Überzeugung sagen, dass ich nicht überzogen eitel bin. Äußerlichkeiten sind letztendlich doch vergänglich."

Und wie ist es mit der Moral? Wenn Sie die Möglichkeit hätten, könnten Sie wie Dorian Gray einen wahnsinnigen Wunsch benennen? "Nein, ich verlasse mich lieber auf meine Stärken: Ich bin fleißig, diszipliniert und in gesundem Maße ehrgeizig. Damit habe ich bisher alles erreichen können, ohne auf unmoralische Angebote eingehen zu müssen. Ich hatte auch nie den Wunsch, berühmt und verehrt zu werden. Ich hatte eine große Leidenschaft für Schauspielerei, die hat mir immer geholfen."

Ihre Leidenschaft zeigt sich auf vielfältige Weise. Sie drehen Filme, Sie moderieren und Sie spielen live auf großen und kleinen Bühnen. Gibt es etwas, das Sie lieber machen als anderes? "Gute Frage! Die Antwort ist: Nein. Ich weiß eben diese Abwechslung sehr zu schätzen. Nachdem ich für einen Film vor der Kamera stand, freue ich mich auf die Vorbereitung eines Bühnenstücks. Der direkte Kontakt mit dem Publikum ist toll und erfüllend, nach solchen Auftritten genieße ich es aber auch wieder, in einem Studio zu stehen."

Wie genau bereiten Sie sich auf die Rezitation von "Das Bildnis des Dorian Gray" vor? "Ich muss den Stoff natürlich sehr genau kennen und einüben, wie ich meine Stimme einsetze. Bei einer Lesung läuft schließlich alles über die Stimme, und anhand meiner Tonlage soll der Zuschauer erkennen, welche Rolle ich gerade verkörpere. Das ist bei einem Schauspiel schon einfacher, da kann ich zusätzlich mit Mimik und Gestik arbeiten."

Wie wichtig ist bei diesem Auftritt der Kontakt zum Publikum? "Er ist enorm wichtig! Natürlich ist es kein Werk, bei dem viel und laut gelacht wird. Aber ich merke es ebenso wenn es ruhig im Saal ist, ob die Zuschauer gefesselt sind, von dem, was ihnen geboten wird, oder nicht."

Wer ist in diesem Fall die Zielgruppe? Wer findet Ihrer Ansicht nach besonders Gefallen an "Das Bildnis des Dorian Gray"? "So alt der Roman auch ist, ihm fehlt es nicht an Aktualität. Daher richtet sich der Abend an wohl jeden, der das Handwerk Oscar Wildes zu schätzen weiß. Jeder, der diesen berühmten Stoff kennt oder sich dafür interessiert, kann Gefallen daran finden. Durch die kurzen Einspielungen aus dem Film ist ein schönes, rundes Konzept entstanden. Ich bin begeistert, ein Teil davon zu sein."

Zum Inhalt des Romans:

Lord Henry Wotton, ein geistreich-zynischer Dandy, verführt den unverdorbenen, bildschönen Jüngling Dorian Gray dazu, sich ganz der sinnlichen Lust und dem Vergnügen hinzugeben. Vor seinem gemalten Porträt äußert Dorian einen "wahnsinnigen Wunsch": Das Bildnis möge altern, er selbst aber ewig jung, schön und genußfähig bleiben.[dreieck][/dreieck] Dorian beginnt ein wildes, ausschweifendes Leben und verliert in seinen exzentrischen Abenteuern die letzten moralischen Hemmungen. Sein Bildnis jedoch, der "Spiegel seiner Seele", zeigt seinen Verfall: seinen Identitätsverlust, der ihn schließlich in die Katastrophe führt.

In seinem einzigen Roman gestaltete Oscar Wilde den scheiternden Versuch eines Lebens als Kunstwerk, die dramatische Beziehung zwischen Schönheit und Sittlichkeit. Dieses Thema der europäischen Dekadenz war bei seinem Erscheinen auch Wildes ureigenster Konflikt. So wurde der Roman, der bei seinem Erscheinen einen Skandal auslöste, zum Dokument der Krise im künstlerischen Selbstverständnis des Exzentrikers Oscar Wilde.
Die Hauptfigur, der reiche und schöne Dorian Gray, besitzt ein Porträt, das statt seiner altert und in das sich die Spuren seiner Sünden und Vergehen einschreiben. Während Gray immer maßloser und grausamer wird, bleibt sein Äußeres dennoch jung und makellos schön.
In dem Roman finden sich Motive aus dem Fauststoff. Dorian Gray kann als Faust verstanden werden, dem durch den Teufel, in Gestalt von Lord Henry, all seine Wünsche erfüllt werden. Genauso wie Faust strebt er nach dem Übermenschlichen, statt Erkenntnis will er jedoch unvergängliche Schönheit. Der Pakt lässt sich in dem sehnlichsten Wunsch Dorians, dass das Bild statt seiner altere, wiederfinden. Er gäbe sogar seine Seele dafür…

Karten:

Die Rezitation "Das Bildnis des Dorian Gray" durch Sky du Mont mit Filmeinspielungen findet am Donnerstag, 10. Oktober, im Historischen Bürgerhaus an der Hauptstraße in Langenberg statt. Beginn ist um 19 Uhr. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen, wie der Tourist-Information der VMG an der Oststraße 20 in Velbert, sowie online unter www.neanderticket.de.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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