Kerstin Griese informiert sich in Velbert und Heiligenhaus
Sommertour-Auftakt im Kuhstall

Kerstin Griese, SPD-Bundestagsabgeordnete, startete ihre diesjährige Sommertour mit einem Besuch auf dem Igelsbrucher Hof in Neviges. Landwirt Martin Mühlinghaus (links) zeigte ihr dabei den modernen Kuhstall mit Melkroboter. Außerdem erläuterte Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann, mit welchen Herausforderungen die Landwirte aktuell zu kämpfen haben. | Foto: Maren Menke
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  • Kerstin Griese, SPD-Bundestagsabgeordnete, startete ihre diesjährige Sommertour mit einem Besuch auf dem Igelsbrucher Hof in Neviges. Landwirt Martin Mühlinghaus (links) zeigte ihr dabei den modernen Kuhstall mit Melkroboter. Außerdem erläuterte Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann, mit welchen Herausforderungen die Landwirte aktuell zu kämpfen haben.
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Jedes Jahr besucht Kerstin Griese, SPD-Bundestagsabgeordnete, im Rahmen einer Sommertour verschiedene Einrichtungen und Vereine aus ihrem Wahlkreis. Aktuell ist sie wieder unterwegs, um mit Bürgern ins Gespräch zu kommen.

Erste Anlaufstelle war am Montag der Igelsbrucher Hof an der Alaunstraße in Neviges, den Martin Mühlinghaus im Juli von seinem Vater übernommen hat. Der junge Landwirt zeigte der Politikerin, wie die Digitalisierung auch im Kuhstall Einzug erhalten hat. "Mit unserem Melkroboter läuft alles voll automatisiert, alle wichtigen Daten werden erfasst und ich weiß genau, welche Kuh wie viel Liter Milch am Tag gegeben hat", so Mühlinghaus.
Interessiert und erstaunt ließ sich Kerstin Griese nicht nur die eine oder andere Kuh namentlich vorstellen, sondern hinterfragte auch, wie man bei 120 Tieren (mit Nachzucht sogar 240 Tieren) den Überblick behält. "Die Kühe haben Sensoren um den Hals und werden zweimal täglich durch einen ,gelenkten Kuhverkehr' zum Melkroboter geführt", erläutert Mühlinghaus die Technik in dem modernen Stall, den er selbst im Rahmen seiner Meisterschule konzipiert und vor viereinhalb Jahren mit seinen Eltern auf dem Hof errichtet hat. "Das ganze Bauprojekt hat 850.00 Euro gekostet." Dank viel Eigenleistung und einer EU-Förderung konnte der Bauer dieses Vorhaben realisieren und so ist der Igelsbrucher Hof der einzige im Nordkreis, der über einen Melkroboter verfügt.

Mit gelenktem Kuhverkehr

"Ich stelle fest, der moderne Bauer steht nicht nur im Stall, er sitzt auch vorm PC", zeigt Griese sich beeindruckt. Und so schaut sie natürlich ganz genau hin, als eine der Kühe - geleitet durch sich automatisch öffnende und schließende Tore - zum Melkroboter geführt wird. "Mit Hilfe der Wärmebildkamera findet er die Zitzen am Euter", sagt Martin Mühlinghaus und zeigt auf den Bildschirm, auf dem festgehalten wird, dass Käthe insgesamt 14,7 Liter Milch gegeben hat.

Doch nicht nur die moderne Technik wird bei dem Besuch der Bundestagsabgeordneten thematisiert. Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann, sowie Josef Aschenbroich, stellvertretender Vorsitzender, informierten die Sozialdemokratin außerdem darüber, welche großen Probleme die aktuellen Temperaturen und die Wasserknappheit für die Landwirte mit sich bringen. "Vor zwei bis drei Jahren war es für mich noch undenkbar, dass wir uns solchen Herausforderungen stellen müssen", sagt Dahlmann. "Nun möchte ich nicht ausschließen, dass der eine oder andere Landwirt dadurch gezwungen ist, Insolvenz anzumelden." Den Pflanzen fehlt es an Niederschlag, die Ernteerträge sind deutlich geringer. "Die Felder zu bewässern, ist keine Lösung. Das ist absolut nicht wirtschaftlich", ergänzt Aschenbroich. Es muss zum Teil Futter für die Tiere zugekauft werden, weil der eigene Futtermais nicht ausreicht. Kühe, denen die Hitze zu schaffen macht, geben weniger Milch. Durch solche und weitere Auswirkungen stellen sich bei Landwirten schnell Finanzschwierigkeiten ein. "Denn Ernteausfälle durch ungünstige Witterungen lassen sich nicht innerhalb von ein oder zwei Jahren wieder ausgleichen." Vor allem, wenn auch schon das Jahr zuvor die Wasserknappheit dominierte und keine Reserven mehr vorhanden sind.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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