Nelkansamstagszug in Heiligenhaus
Laut, bunt - und friedlich

Die zahlreichen Fußgruppen verteilten fleißig Kamelle ans närrische Volk. Fotos: Bangert
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  • Die zahlreichen Fußgruppen verteilten fleißig Kamelle ans närrische Volk. Fotos: Bangert
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von Ulrich Bangert

Heiligenhaus.Beim traditionellen Nelkensamstagsumzug in Heiligenhaus hatten die Jecken vor allen Dingen Glück mit dem Wetter: Der angekündigte Regen kam erst spät am Abend, als die kleinen Jecken schon im Bett waren und die großen mit ordentlichem Bierdurst die örtliche Wirtschaft ankurbelten.

Dank der perfekten Organisation der Heljens-Jecken und dem städtischen Fachbereich Ordnung lief alles wie am Schnürchen ohne Zwischenfälle.
Hier und da wurde das Glasverbot nicht beachtet, die Missetäter wurden auf die Folgen der Glasscherben aufmerksam gemacht, zeigten sich schnell einsichtig und ließen die Flaschen verschwinden.

12.000 Besucher beim Nelkensamstagszug

28 Gruppen defilierten von der Bayernstraße bis zum Kirchplatz, 12.000 Zuschauer jubelten ihnen zu. Die meisten waren aufwendig und fantasievoll verkleidet.
Die Tatsache, dass sich vor einigen Jahren ein Fachgeschäft für Faschings- und Partybedarf in der Stadt angesiedelt hat, war überall sichtbar. Ebenso kreativ zeigten sich die Zugteilnehmer.
Die „Zaubermäuse“ huschten ganz in Pink herum, die „Heljens-Fortunen“ warfen sich in allsamstägliches Fan-Outfit, sie konnten sich am Abend das Altbier doppelt schmecken lassen, denn ihre Mannschaft hatte am Rande des Schwarzwaldes drei Punkte im Kampf gegen den Abstieg geholt.

Mottowagen der SPD und CDU

Im Jahr der Kommunalwahlen machten die Parteien auf sich aufmerksam: Die SPD im typischen Rot erinnerte dezent an (kommunal)politische Themen, die CDU kam im Rockabilly-Outfit daher. Als diese Musik in den Fünfzigern populär war, fuhren die „Schwarzen“ noch absolute Mehrheiten ein.
Die Linken machte mit einer kleinen Delegation und einem Bollerwagen auf Kinderarmut und Rechtsextremismus aufmerksam. Lustige Seepferdchen erinnerten daran, dass bald mal was mit dem Heljensbad geschehen muss, bevor die alte Technik ihren Dienst versagt.
Der Arbeitskreis Handwerk aus dem Stadtmarketing stellte die berechtigte Frage, wer denn die ganzen Universitäten baut, wenn alle studieren wollen. Die Kindertagestätten von St. Josef, Arche und aus Isenbügel waren nett anzuschauen. Von vielen Wagen aus wurden die Narren über Lautsprecher mit Karnevalsmusik zugedröhnt, Applaus gab es für die „handgemachte“ Musik eines Tambourcorps aus Kupferdreh, der Familie Polkläser und der Musikschule, die fast die halbe Bigband auf einem Sattelauflieger verfrachtet hatte.

Kamelle fürs närrische Volk

Dazu warfen die Zugteilnehmer ordentlich Bonbons und andere süße Sachen unters närrische Volk, das sich huldvoll mit einem lauten „Helau“ bedankte. Fazit: Ein gelungener Zug, Heljens freut sich auf das nächste Jahr. Unter lauten Helau-Rufen begrüßten die Jecken am Straßenrand die Zugteilnehmer.

Autor:

Beatrix von Lauff aus Essen-Ruhr

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