Kommentar: Aus alt mach neu

Das Urheberrecht wird hintergangen und der Staat scheitert am Eindämmen der Internetkriminalität. So viel steht fest: Es scheint beinahe unmöglich in der Anonymität des world wide webs Urheberrechtsverletzungen zu verhindern.
Natürlich gibt es Lösungsansätze der Regierung. Wirklich ernst zu nehmen sind diese nicht. Totale Überwachung des Internets oder eine Verbannung, bloß weil mehrmals illegal Musik heruntergeladen wurde, sind nicht tragbar.
Das Abschaffen des Urheberrechts ist es auch nicht. Um was geht es? Es geht um eine Modernisierung.
Der Nutzer wird meist unbewusst in die Kriminalität getrieben. Der Grund dafür ist die Unüberschaubarkeit des Urheberrechts. Darf man zum Beispiel ein Lied parodieren und es im Internet veröffentlichen? Wie viel Text darf aus einem Buch zitiert werden, ohne eine Straftat zu begehen? Gute Fragen, nächste Frage.
Ein Vorschlag zur Vereinfachung ist das Prinzip "Fair Use". Die Parodie des Liedes wäre dann zweifelsfrei möglich, solange mit ihr kein Geld verdient wird. Im amerikanischem Rechtsraum längst anerkannt, würde auf diese Weise auch in Deutschland kunstschaffenden Laien mehr Freiraum geboten. Die Interessen der Urheber müssen gewahrt bleiben, es muss jedoch ein Kompromiss mit den Nutzern gefunden werden.
Neue Regelungen müssen her. Sspielregeln, die möglichst viele Menschen als gerecht empfinden. Nur dann besteht die Chance, dass sie auch eingehalten werden.
Den Beweis dafür liefern die stetig steigenden Nutzerzahlen des Musikstreaming-Anbieters www.spotify.com. Bei diesem amerikanischen Modell werden Lizenzgebühren unter Anderem über Werbung finanziert. Der Nutzer hat die Möglichkeit entweder kostenfrei einen eingeschränkten Dienst zu nutzen, oder alternativ ein Abonnement abzuschließen und dafür unbegrenzt online Musik zu hören.
Für Verleger und Plattenfirmen ändert sich also nicht viel. Auf welchem Weg sie für ihre Arbeit bezahlt werden spielt keine Rolle. Es gibt aber den entscheidenen Vorteil:
Jeder Mensch kann auf Kunst zugreifen, ohne dass finanzielle Möglichkeiten eine Rolle spielen.

Autor:

Moritz Lohmann aus Wesel

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