Zum Welthundetag appelliert das BVT-Tierheim Wesel an die Verantwortung von Hundehaltern

Die Auszubildende des Tierheims kommt mit Titus gut aus. | Foto: privat
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Am 10. Oktober wird der Internationale begangen. Ein Grund zum Feiern?

"Nein", sagt Gabi Wettläufer. "Solange Hunde schlecht behandelt, ausgesetzt und im Internet wie Ware verschachert werden, sollte dieser Tag einzig als Appell an alle Hundebesitzer verstanden werden, mehr und wesentlich konsequenter als bisher Verantwortung für ihr Tier zu tragen."

Die Leiterin des Tierheims aus Wesel, das vom Bundesverband Tierschutz (BVT) betrieben wird, weiß, wovon sie spricht. Sie hat täglich mit Hunden zu tun, die eben dies nicht erlebt haben: Dass Menschen die Verantwortung für sie ernst genommen und sich entsprechend verhalten haben - im Gegenteil: Spontankäufe aus dem Internet oder der Zeitung gehören ebenso zu ihren vierbeinigen Gästen wie Fundhunde ohne Hinweis auf die jeweiligen Halter.

Obwohl das Chippen (und Registrieren) der Hunde in mehreren Bundesländern schon verpflichtend vorgeschrieben ist, halten sich noch immer nicht alle Hundebesitzer daran - und machen es damit den Tierheimen besonders schwer. "Wir können bei einem nicht registrierten Hund nicht nachvollziehen, wo er herkommt, was er erlebt hat, welche Erfahrungen ihn geprägt haben. Das erschwert eine Vermittlung natürlich sehr", erklärt die Tierheimleiterin.

Titus ist so ein Fall. Der Rüde, eine eindrucksvolle Mischung aus Chapei und (vermutlich) Bordeaux-Dogge, wurde angeblich völlig unmotiviert einem jungen Mädchen in der Fußgängerzone in Oberhausen übergeben. Sie nahm den ca. 1,5 Jahre alten Hund mit nach Hause, doch die Eltern lehnten ab und brachten Titus ins Tierheim Wesel. Das ist über 2,5 Jahre und eine zwischenzeitliche Vermittlung her. Leider verstarb Titus neues Herrchen und nun wartet der Vierjährige erneut auf seine Chance. Seine Bezugsperson sollte männlich sein, sich mit der Rasse auskennen und bereit und fähig sein, ihn mit liebevoller Konsequenz zu führen.

Bei der freundlichen Stafford-Terrierhündin Josey stellt sich die Frage nach einer zügigen Vermittlung mit einer zunehmenden Brisanz: Denn die elf Jahre alte Josy ist nicht gesund: Ihr wurden große Tumore entfernt, kleinere im Körper jedoch belassen. Ungeachtet dessen ist Josy voller Lebenslust, möchte laufen, spielen und noch einmal die Freude erleben dürfen, eine enge Beziehung zu einem warmherzigen Menschen aufbauen zu dürfen, der sich ihr mit Zeit und Verständnis widmet.

Wenn Sie Titus, Josey und ihre Artgenossen im Tierheim Wesel kennenlernen möchten, dann sind Besucher zu den Öffnungszeiten (montags bis sonntags, 16 bis 18 Uhr, mittwochs geschlossen) herzlich willkommen (Internet: http://www.tierheim-wesel.de).

Der BVT setzt sich auf politischer Ebene in Berlin für verbesserte Lebensbedingungen von Tieren ein (Infos unter http://www.bv-tierschutz.de)

Die Auszubildende des Tierheims kommt mit Titus gut aus. | Foto: privat
Die stellvertretende Tierheimleiterin Sandra Stoller mit Josey. | Foto: privat
Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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