Katholische Kirche Wesel zu Bischofs-Bashing von Carolin Kebekus
Stefan Sühling: Nichts wirklich Neues - aber: "Ja, (...) Maria 2.0 und Kebekus haben Recht!"

Carolin Kebekus' Blick aufs Kirchengeschehen.  | Foto: Pressebild (bearbeitet)
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  • Carolin Kebekus' Blick aufs Kirchengeschehen.
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Carolin Kebekus in Hochform - das bedeutet vor allem, dass die katholische Kirche mit hochkarätigem Bashing überzogen wird. Die Comedienne aus Köln präsentierte in ihrer jüngsten TV-Show ein Video (siehe unten!), in dem sie der Kirche vor allem Frauenfeindlichkeit vorwirft. "Alte Männer am Altar, Frauen kannst Du ewig suchen", heißt es in dem neuen Rap der 40-Jährigen: "Moses teilt das Meer, wir teilen Käsekuchen."

In weiteren Textzeilen heißt es: "Bei der Priesterweihe kommen wir nicht an die Reihe, nächster Papst wird eher 'n Heide, als jemand mit 'ner Scheide." Oder: "Girls, Mamas und Mädchen, werft die Hände hoch für die erste Päpstin". Im Anschluss kommentiert Kebekus: "Euer Laden geht den Bach runter, und da stehen schlaue, hochintelligente, studierte Frauen voller Liebe für ihre Kirche und wollen helfen." 

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) reagierte anderntags auf das Video mit "Grüßen vom ältesten Männerverein der Welt" und postete bei facebook, die Bischofskonferenz arbeite "noch immer hart daran, unsere Verfehlungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte aufzuarbeiten." Kebekus könne sich "dennoch gewiss sein, dass 'unser Maskottchen' immer für Sie da ist. Auch wir als Kirche sind jederzeit ansprechbar". Die Bischöfe (namentlich Julia Rosner aus der Social-Media-Redaktion) bitten die Kabarettistin:  "Bei aller Liebe zur Satire – Äußerungen, die blasphemische Elemente enthalten, können auch verletzend sein. Vielleicht sollten Sie hier auch die Katholiken und Katholikinnen im Blick behalten, die mit ihrem Herzen in der Kirche sind und zu dem stehen, woran sie glauben."

Die Katholikinnen-Initiative "Maria 1.0" kritisierte das Video als zu polarisierend  und kontraproduktiv. Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) als im Kern zutreffend.

Was meinen Vertreter der katholischen Kirche in Wesel zur Sache? 
Die Redaktion bat Dechant Stefan Sühling um ein Statement.
Seine Antwort:

Stefan Sühling: "Ich habe die letzte Sendung von Carolin Kebekus nicht gesehen. Die Form - Rapmusik - ist nicht meine. Das Video dazu bietet unterstreichende Bilder zum im Text gesagten. Um „alles“ zu kennen, sehe ich mir den entsprechenden Ausschnitt aus der Show an.
Carolin Kebekus macht eine Comedy-Show. Das kann sie. Da stimmt auch der Text zur Frauenfrage in der katholischen Kirche – sowohl im Show-Beitrag als auch im Rap-Song, die Formulierungen und zugehörigen Bilder passen. Natürlich mit den Zuspitzungen und Provokationen, die das Genre mit sich bringt.
Aber mit Verlaub, das was Frau Kebekus da inhaltlich sagt, ist nicht wirklich neu. Vor mehr als einem Jahr wurden die Forderungen von Maria 2.0 öffentlich gemacht. Auch in Wesel gab es daraufhin Aktionen, von der Frauengemeinschaft hier verantwortet. An einer Unterschriftenaktion unter anderem Samstags auf dem Großen Markt, haben sich viele, auch Männer, beteiligt und sich mit ihrer Unterschrift Thesen zu Eigen gemacht, die von Frau Kebekus nun in ein neues, provokatives sprachliches Gewand gekleidet wurden.
Ja, ich denke, sie haben Recht, Maria 2.0 und auch Carolin Kebekus. Die katholische (Männer) Kirche muss dringend ihre Haltung zu Frauen verändern. Genauso müssen endlich die Strukturen (vielleicht sind die ja gar nicht so verschieden zu denen die die Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche verhindern) die zur Vertuschung von Missbrauch an Kindern und Jugendlichen führten, verändert werden.
Jemand aus unserer Pfarrei hier in Wesel meinte, als ich erzählte, ich sei um eine Stellungnahme zu dem Video gebeten, das wichtigste sei doch, dass eine Übersetzung des Textes in das Italienische gemacht werde, damit man auch in Rom verstehe, wie dringend die Frage der Gleichberechtigung in der Kirche angegangen werden müsse."

Das Video!

Carolin Kebekus' Blick aufs Kirchengeschehen.  | Foto: Pressebild (bearbeitet)
Stefan Sühling | Foto: Archiv
Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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