Überflüssige Baumfällung am Brömderweg in Wesel-Lackhausen

Am Brömderweg soll eine gesunde große Eiche gefällt werden -  was ist der wirkliche Grund?

Am Donnerstag, 23.11.2017 wurde am Brömderweg in Wesel durch Vertreter der Stadt eine Eiche (Ø 45 cm, Höhe ca. 12 m) besichtigt. Grund dafür soll eine Erkrankung durch den Eichensplintkäfer sein. Dieser Käfer befällt die wachsende Schicht des Baumes unter der Rinde und bohrt Löcher in diese Schicht. Es ist aber zu vermuten, dass es einen Antrag von Anwohnern gibt, die starken Laubfall und Pflasteraufwölbungen durch das Wurzelwerk um den Stamm bemängeln.Die ASG führt außerdem an, dass die Wurzeln die Leitungen im Boden beschädigen hätten.
Seit heute ist der Baum durch einen roten Punkt gekennzeichnet = Kann weg!

Ein in seinem Erscheinungsbild gesunder Baum mit voller, gut gegliederter Krone, an dessen Stamm keine Merkmale eines Käferbefalls erkennbar sind (kleine Löcher mit dunklem Umfeld in der Rinde), der im Sommer viel Schatten spendet, der eine Menge Sauerstoff produziert, für eine Reduzierung der Umgebungstemperatur sorgt und damit das Klima positiv beeinflusst und der vielen Vögeln Unterschlupf und anderen Tieren Nahrung bietet und einfach ein toller schöner Baum ist, soll nun gefällt werden. Ersatz soll gepflanzt werden.
Wir sind damit überhaupt nicht einverstanden und wehren uns gegen dieses u.E. unsinnige Vorhaben.
Sollten die Blätter im Herbst ein Problem für die Anwohner darstellen, lässt sich da sicher eine nachbarschaftliche Lösung finden.
Auch wenn das Pflaster durch die Wurzeln geringfügig angehoben wird – was im Übrigen auch im Bereich der anderen gleich alten Eichen im Brömderweg der Fall ist- ist es u.W. noch zu keinen Unfällen oder Behinderungen gekommen. Auch könnte das Pflaster aufgenommen und angeglichen und neu verlegt werden.Warum sind die anderen Bäume im Brömderweg kein Problem für die Leitungen? Es soll nämlich nur dieser eine Baum gefälllt werden.
Sollte es einen Befall mit Eichensplintkäfer wirklich geben, kann dieser durch eine bessere Ernährung und Bewässerung bekämpft werden. Fachleute halten eine Fällung eines befallenen Baumes nicht für geboten, solange nicht die Sicherheit der Bevölkerung durch Totholz zu befürchten ist. In vorliegenden Fall ist keinerlei Totholz in der Krone erkennbar.
Ein Ersatzbaum kann die oben genannten Wohlfahrtswirkungen erst in 20-30 Jahren im Umfang des jetzigen Baumes liefern. Von gleichwertigem Ersatz kann man daher kaum sprechen.
Erst kürzlich wurde veröffentlicht, dass sich der Zustand der Bäume in deutschen Waldbereichen verschlechtert hat und dass insbesondere die Eichen stark betroffen sind. Vor diesem Hintergrund sollte man bestrebt sein, jeden gesunden Baum auch in unseren Städten zu erhalten.
Daher bitten wir alle Beteiligten, ihre Argumente noch einmal zu prüfen und andere Lösungen der angeführten Beeinträchtigungen zu bevorzugen, bevor eine Fällung erfolgt.
Außerdem wäre es gut, bevor solche Entscheidungen durch Verwaltung und ASG getroffen werden, alle Anwohner zu befragen und nicht nur die Antragsteller. Damit würde man ein besseres Bild der Argumente vor einer Entscheidung bekommen und auch andere Lösungen als die Fällung in Betracht ziehen müssen.

Autor:

Antonia Horstmann aus Wesel

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