Dienstag, 23.50: Nach dem Spiel ist vor dem Finale - "Jogis" Meisterwerk: ein MATCH für die EWIGKEIT

Während ganz Fußball-Deutschland
auf Wolke sieben schwebt, erlebte
Brasilien ein fürchterliches Fußball-Erdbeben der Stärke 7,1 - und eine
Nation ist fassungslos.

Es war "Jogis" Meisterwerk. Und ein Spiel für die Ewigkeit. Deutschlands Fußball-"Fachkräfte" demütigten die Seleção im eigenen "Wohnzimmer" mit 7 Toren und versetzten das ganze Land nicht nur in Schockstarre, sondern auch noch in ein kollektives Tränenmeer.
Ein Team ohne Schwachpunkt fuhr Angriff um Angriff
und traf im "Estádio Mineirão" von Belo Horizonte,
wie es wollte.

Zwischen der 23. und 29. Minute, als die wie entfesselt auftrumpfende deutsche Boygroup ihre Führung auf ein unglaubliches 5:0 ausbaute und danach ganz offensichtlich Mitleid mit den völlig überforderten Gastgebern hatte, erlebte die Seleção schlussendlich den wohl schwärzesten Fußballtag ihrer Sport-Geschichte und den fußballerischen Super-GAU. Für manchen fußballbegeisteten Brasilianer dürfte nach der Schmach von Horizonte, selbst Alkohol an seine Grenzen gestoßen sein.

Der geplatzte Traum vom „Hexa“ - der sechste WM-Titel - stürzt das Land von Pele und Ronaldo, von Ronaldinho und Neymar, in eine tiefe Sinnkrise. Dabei ist es vor allem die Art und Weise der Niederlage, die die Brasilianer nur noch ratlos zurücklässt. Ohne die herausragenden Individualisten Neymar, als fußballtechnischem Alleinunterhalter, und Thiago Silva, als Abwehr-Organisator, verkam die verunsicherte Elf von Trainer Luiz Felipe Scolari - man muss es so drastisch formulieren - zu einem orientierungslosen Hühnerhaufen ohne erkennbares Konzept und wurde regelrecht auseinandergenommen.

Das zuvor vollmundig als Schlacht ausgegebene zweite Halbfinalspiel Argentinien gegen die Niederlande entpuppte sich eher als ein Pazifisten-treffen. Beide Mannschaften quälten das Publikum 120 Minuten am Stück. Und wer den Kick aufregend fand, muss wohl unter Asthma leiden. Zwar müssen sich die deutschen Kicker vor den willensstarken "Gauchos" um Lionel Messi und Angel Di Maria nicht gerade fürchten, doch Vorsicht und Respekt sind allemal angesagt.

Nach der magischen Fußball-Nacht und vor dem Finale bleiben die deutschen Titeljäger trotz aller Sieges-Euphorie realistisch und halten den Ball flach. "Wir haben uns erst mal gegenseitig gebremst, und konzentrieren uns nun nur noch auf Argentinien", gab Miroslav "Miro" Klose, mit 16 Treffern alleiniger WM-Rekordtorschütze, nach dem Wahnsinnsspiel zu Protokoll.

Fazit: Vize-Champion und Weltmeister der Herzen ist das deutsche Team schon. Was fehlt, ist der vierte Stern am Trikot. Um den abzugreifen, müssen die motivierten deutschen Jungs einfach ihr selbst gewähltes Motto umsetzen. Und das lautet: "Bereit wie nie"!

Autor:

Alfred Möller aus Witten

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